Sittenwächter auf Deutsch: Aktivisten wollen Privatpools in Berlin kontrollieren Reale Nachrichten aus dem rotgrünen Deutsch-Absurdistan

Im Iran sorgen Sittenwächter dafür, dass sich alle – insbesondere Frauen – an die strengen, teilweise mittelalterlichen Regeln halten, die seit der islamischen Revolution dort Gesetzesrang haben. Sittenwächter – allerdings mit anderem Schwerpunkt – soll es nun auch bald in Berlin geben. Auch sie sollen nach einer Revolution die neuen Regeln durchsetzen. Allerdings handelt es sich hier anders als im Iran um eine schleichende Revolution, die viele immer noch nicht mitbekommen haben oder verdrängen: Die rotgrüne Kultur-Revolution. Die unsere alte Bundesrepublik mit ihrer pluralistischen, toleranten Demokratie immer weiter in einen Gesinnungsstaat verwandelt. Zugespitzt könnte man auch vom Weg in die Demokratur sprechen.

Aber der Reihe nach. „Energieverschwendung: Demonstranten wollen Pools in Grunewald kontrollieren“, titelt die Berliner Zeitung. Als ehemaliges SED-Blatt, das heute wieder einem früheren Stasi-Spitzel gehört, ist das Blatt sozusagen vom Fach. „Viele Villenbesitzer seien sich der Energieknappheit nicht bewusst, so die Veranstalter. Ein ‘Bademantel-Block‘ werde daher illegal beheizte Pools ‘kollektivieren‘.“

Offiziell läuft die geplante Demonstration unter dem Deckmantel der „Satire“. Doch wer die in Deutschland allgegenwärtige Blindheit für Geschichte und auch Zeitgeschichte ablegt, der kann sich der Erkenntnis nicht verwehren, dass viele ideologische Grausamkeiten zunächst unter der Tarnung der „Satire“ daher kommen. So kann man auch problemlos die Reaktionen testen. Und die staatliche Kontrolle von privaten Schwimmbädern ist ja längst Realität – nach dem Willen der Bundesregierung ist deren Beheizung mit Gas und Strom ja bereits verboten. Der Gedanke an eine „Pool-Polizei“ ist also leider offensichtlich ernst zu nehmen – und man kann ihn nicht einfach als Satire abtun.

Frauke Geldher

Aber zurück nach Berlin. Die Demonstranten wollen dort laut dem ehemaligen SED-Organ (per se heftig, dass es unter altem Namen weiter existiert) „am Sonntag durch das Villenviertel in Berlin-Grunewald ziehen und Pools kontrollieren.“ Das jedenfalls bestätigte die Sprecherin von „Quartiersmanagement Grunewald“, Frauke Geldher, dem Blatt. Die Selbstbezeichnung: satirische Initiative. Ob das alle Bewohner Grunewalds als witzig akzeptieren: Die Leute um Frauke „Geldher“ – offenbar ein Pseudonym, aber die Berliner Zeitung lässt uns da im Ungewissen – organisieren die Veranstaltung unter dem Motto „Umverteilung – und zwar von oben nach unten!“. Merkwürdig altmodisch gegendert schreibt das Blatt weiter, dass „Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sonntag, 2. Oktober 2022, ab 17 Uhr durch den Stadtteil ziehen werden.“ Ich dachte, das heiße jetzt „Teilnehmende“ und „Demonstrierende“?

Mit der Aktion wollen die Teilnehmer (generisches Maskulinum, bevor jemand anfängt zu hyperventilieren!) nach eigenen Angaben überprüfen, „ob die Vorgaben der Kurzfristenergieversorgungssicherheitsmaßnahmenverordnung (EnSikuMaV) des Bundes eingehalten würden.“ Bevor Sie jetzt anfangen, im Internet zu recherchieren, ob es dieses Wort-Ungeheuer wirklich offiziell gibt – ich habe das für Sie gemacht. Es ist keine Satire, es gibt es tatsächlich. Allein das Wort zeigt, wie unser Amtsschimmel überdreht. Die Berliner Zeitung erklärt ihren Lesern die Kurzfristenergieversorgungssicherheitsmaßnahmenverordnung wie folgt: „Diese verbiete es seit einiger Zeit, private Pools mit Gas oder Strom aus dem Stromnetz zu beheizen“ Da Kontrollen oder Bußgelder jedoch vom Bund nicht vorgesehen seien, wolle die Initiative die Sache selbst in die Hand nehmen, so Frauke „Geldher“.

„Schließlich bibbern die Menschen seit neuestem auch in den öffentlichen Schwimmbädern“, erläutert die Sprecherin laut „Berliner Zeitung“: „Finden wir im Villenviertel einen heißen Pool, wird dieser im Sinne öffentlicher Poolpartys umgehend kollektiviert“, warnt Geldher. Die Demonstration werde zudem von Punkrock-Bands begleitet. Alle Grunewalderinnen und Grunewalder seien herzlich eingeladen, mitzulaufen.

Bis zu neun Millionen Todesopfer

Offen gestanden finde ich Witze mit „Kollektivierungen“ genauso wenig witzig, wie es Scherze über Opfer des Nazi-Terrors wären. Die Kollektivierung in der Sowjetunion richtete unendliches Leid an. Die Maßnahmen verursachten in den Jahren 1932 und 1933 eine große Hungersnot, der nach verschiedenen Schätzungen fünf bis neun Millionen Menschen zum Opfer fielen. Witze darüber zu machen, ist mehr als nur geschmacklos. Aber Terror, der von links kam oder kommt, ist offenbar im „besten Deutschland aller Zeiten“ für viele nichts Schlimmes.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, liebe Leserinnen und Leser. Aber ich schüttle beim Schreiben dieser Zeilen nur noch den Kopf und komme mir vor wie in einem Irrenhaus. Warum wird nicht bei denjenigen demonstriert, die uns dieses Energieschlamassel, vor dem kritische Experten seit Jahren warnen angesichts einer „Energiewende“ nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip („Ich mach mir die Welt, widiwidi wie sie mir gefällt“) eingebracht haben? Also etwa vor der Parteizentrale der Grünen?

Wenn ein aufgebrachter, klassenkämpferischer Mob sich anmaßt, Privatmenschen in Sachen Lebensgewohnheiten zu kontrollieren und dafür in deren intimen Lebensbereich einzudringen, ist das keine „Satire“ mehr. Es ist „Alarmstufe rot“ für Rechtsstaat und Demokratie. Wer sich jetzt immer noch weg duckt, weg sieht und verdrängt, darf sich nicht wundern und beklagen, dass er heute schon in einer anderen Gesellschaft lebt – und sich dieser erschreckende Prozess mit massivem Tempo weiter fortsetzt.

Als nächstes kommt dann vielleicht die „Essenspolizei“, die überprüft, dass Sie Zuhause nur vegan essen, und die „Duschpolizei“, die sicher stellt, dass sie nur kalt oder maximal eine Minute warm duschen. Völlig absurd, werden Sie nun vielleicht sagen? Dann lesen Sie mal über die Pläne der Bremer Grünen, eine Vegan-Quote in Restaurants einzuführen, oder Warmwasser-Abschaltung nach Stundenplan im „besten Deutschland aller Zeiten“. Und vergessen Sie bitte auch nicht, dass bereits Ministerpräsidenten den Menschen Vorschriften machen wollen, wie sie zu heizen und womit sie sich zu waschen haben.

„Der Blockwart feiert seine Wiederauferstehung“, schrieb ein Leser in den Kommentaren.

Die letzten Monate, ja Jahre zeigen: Was heute noch als völlig absurd gilt, kann in Deutschland morgen Realität werden.

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