FDP will Ferien verschieben – damit sie billiger werden! Sommertheater gestartet

Das „Sommerloch“ ist bekannt dafür, dass es auch Absurditäten in die Nachrichten schaffen – mangels konkurrierender Neuigkeiten. Es ist die große Stunde für Hinterbänkler in der Politik. Das jüngste Beispiel ist eine Schlagzeile in der „B.Z.“: „Wegen Preisexplosion – Politiker wollen Ferien verschieben!“

In dem Text heißt es: „Für viele Deutsche sind Sommerferien im Ausland kaum mehr zu bezahlen. In beliebten Urlaubsregionen sind die Preise für den Sommerurlaub im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 39 Prozent raufgeknallt! Und: Ob Strände, Berge oder Campingplätze – beliebte Regionen sind zur Hauptsaison nicht nur teuer, sie sind auch voll! Hilft da nur eines – nämlich, die großen Ferien zu verschieben? In Zeiten, in denen es in Urlaubsgebieten leerer ist und das Reisen damit günstiger wird? Ja, sagen jetzt die ersten Ampel-Politiker!“

Wie bitte? Ist diesen Ampel-Politikern nicht bekannt, dass wir bereits jetzt flexible Sommerferien haben – und zwar seit Jahrzehnten? Vom 22. Juni – dem Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr – bis hin zum 11. September, dem Ferienende in Bayern. Patchwork-Familien leiden schon heute massiv unter den unterschiedlichen Ferienzeiten.

FDP-Tourismus-Experte Nico Tippelt lässt das kalt. Er hat seine große Stunde und sagte der „B.Z.“ im Gespräch: „Gerade in der Hauptferienzeit hätten junge Familien enorme Preissteigerungen zu stemmen. Dagegen wäre die Flexibilisierung von Urlaubszeiten ein Instrument, um die Preise senken zu können.“

Wenn die Sommerferien jetzt schon von Juni bis September gestreckt und verschoben sind – wohin will die FDP sie dann verschieben? In den Oktober und November? Da gibt es zum einen in vielen Bundesländern bereits Schulferien. Zum anderen ist es da in den nahen und halbwegs kostengünstig erreichbaren Küstengebieten bereits meist zu kalt zum Baden.

Auch ein weiterer FDP-Tourismus-Experte, Reginald Hanke (man wundert sich, dass die kleine Partei gleich zwei hat) stößt ins gleiche Horn: „Es ist sicher sinnvoll, darüber nachzudenken und zu debattieren, die Ferien- und Urlaubszeiten besser übers Jahr zu verteilen“, so Hanke zur „B.Z“. „Damit könnten gerade Familien mit Kindern die Möglichkeiten besser nutzen, auch mal in der Zwischen- oder Nebensaison zu verreisen und damit den Geldbeutel zu schonen“.

Ausgerechnet dem Tourismus-Experten scheint nicht bewusst zu sein, dass Sommerurlaub auch den Sinn hat, dass die Schüler die wärmste Jahreszeit genießen können – und nicht bei oft sehr heißen Temperaturen in Schulkassen ohne Klimageräte schmoren müssen.

Nur noch Urlaubs-Trostpreise?

Diejenigen, die kein Geld haben zum Verreisen, hätten bei einer Verlegung der Hauptferien in die kälteren Jahreszeiten sehr viel weniger Spaß – etwa beim Baden.

Würden zudem mehrere Bundesländer gleichzeitig die Hauptferien auf Mai oder Oktober legen, käme es auch wieder zu höherer Nachfrage und damit zu höheren Preisen.

Bei einer Streckung über das ganze Jahr hätten diejenigen den schwarzen Peter gezogen, die von November bis März in Ferien geschickt würden.

Wie wäre es, wenn die FDP sich auf ihre Ursprünge besinnen und statt Kurpfuscherei an den Symptomen wirksame Arbeit an den Wurzeln betreiben würde? Denn dass sich so viele Familien keinen Urlaub mehr leisten können, hat sehr viel mit der immensen und weltweit fast einmaligen Abgabenlast in Deutschland zu tun. Die ausgerechnet diejenigen fast erdrückt, die viel leisten.

Das wäre ein ureigenes FDP-Thema.

Doch statt sich darauf zu besinnen, macht die FDP in der Ampel munter bei der Ausgaben- und Belastungspolitik mit – und will dann mit absurden Ideen die verheerenden Folgen ein klein wenig lindern.

Sie entscheiden – mit Ihrer Hilfe! 

Mein Dechiffrier-Video über die Methoden von Markus Lanz hat das ZDF dreimal auf Youtube sperren lassen. Der Schuss ging nach hinten los. Ich habe es im freien Internet auf Rumble hochgeladen. Da wurde es binnen weniger Tage mehr als 4,9 Millionen Mal aufgerufen. Offenbar, weil die Algorithmen „kritische“ Inhalte nicht ausbremsen wie bei Youtube. Ein Leser rechnete aus, dass damit mehr Zuschauer meine kritische Analyse der Sendung gesehen haben als die Sendung selbst. Auch mein Dechiffriert-Video zu dem Hetzstück des ZDF über Hans-Georg Maaßen wurde auf Rumble über 4,6 Millionen Mal geklickt. Das macht Mut! Aber es kostet auch sehr viel Zeit und Energie – im konkreten Fall eine Nachtschicht. Umso dankbarer bin ich für Ihre Unterstützung. Ohne die wäre meine Arbeit nicht möglich, weil ich weder Zwangsgebühren noch Steuermillionen bekomme, und auch keinen Milliardär als Sponsor habe. Dafür bin ich unabhängig!
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