Fünftausend Helme – Es waren unsere letzten! "Wir schicken den Ukrainern unsere letzten fünftausend Stahlhelme und die beschweren sich!"

Ein Gastbeitrag von Sönke Paulsen

Unsere Verteidigungsministerin, Christine Lambrecht, hat der ukrainischen Armee jetzt ein großzügiges Geschenk angekündigt. Fünftausend Helme für die ukrainischen Soldaten.

Leider wurde der Bedarf der Armeeführung auf einhunderttausend Helme und die gleiche Zahl von Schutzwesten geschätzt. Da sind die fünftausend Helme aus Deutschland doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Woher der Mangel kommt, ist nicht ganz klar. Denn tatsächlich hat unser Verteidigungsministerium der Ukraine unsere letzten freien Helme versprochen. Wir haben nämlich sonst keine mehr.

Bei Schutzwesten sieht es noch schlimmer aus. Das bittere Fazit des letzten Wehrbeauftragten im Bundestag, Hans Peter Bartels, lautete 2020, dass unsere Armee für den erhöhten Wehretat von inzwischen fünfundvierzig Milliarden Euro bemerkenswert wenig einsatzfähig ist. Ein eklatanter Mangel an Schutzwesten wurde beklagt. Mit Mühe habe er durchgesetzt, dass statt der geplanten fünftausend Schutzwesten pro Jahr die Ausrüstung unserer Soldaten nun um zehntausend Schutzwesten jährlich ergänzt wird.

Auch neue Helme wurden angekündigt und die alten kann nun die Ukraine bekommen. Vielleicht kann Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew ist, diese ja für den Zivilschutz in der Stadt benutzen?

Bei so immensen Summen fragt man sich natürlich, wo das Geld bleibt und warum unsere Armee immer ärmer wird. Vermutlich stehen wir sogar schlechter da als die Streitkräfte dieses Schwellenlandes. Ja, liebe Ukrainer, einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen.

Wir haben zwar die tollsten Waffen, aber eben nur theoretisch. Wenn wir mal einen super Panzer entwickelt haben, ist der schon gleich wieder an die Arabischen Emirate verkauft. Unsere Soldaten sehen davon nichts. Das ist unser Problem!

Es scheint ganz offensichtlich Schwächen in unserem militärisch-industriellen Komplex zu geben. Unser Public-Private-Partnership funktioniert nicht richtig. Wir haben Panzergrenadiere, die mit dem Kleinbus zur Übung fahren, weil ihre Panzer gerade in der Werkstatt sind. Leider schon länger, weil die Ersatzteile erst noch produziert werden müssen. Das kann dauern. So ein Kleinbus tut es doch auch. Man kann ja vorne eine Kanone drankleben und das Zielen üben.

Mit Schiffen, U-Booten und anderem Marinezubehör sieht es ähnlich aus. Wir exportieren U-Boote an Israel und sonst wohin, wir beliefern die ägyptische Marine. Aber wer ist wir? Jedenfalls nicht die Bundeswehr, denn die hat kaum funktionierende U-Boote und nur ein paar Fregatten. Man kann dann doch verstehen, dass unsere Marine-Führung versucht, verbal abzurüsten, während die Politiker verbal aufrüsten. Denn unsere Generäle wissen schließlich, dass sie nicht kampffähig sind. Notfalls müssen halt unsere politischen Scharfmacher selbst an die Front. Ohne Helm und Weste, versteht sich.

Bei der Luftwaffe ist die Lage etwas ausgeglichener. Wir haben zwar kaum funktionierende Eurofighter, aber dafür haben wir auch keine Ausbilder. Es ist also nicht so schlimm, weil ohnehin kaum jemand diese Dinger fliegen kann. Dann können sie auch kaputt im Hangar stehen.

Eine derartig verarmte Barfußarmee ist eigentlich nur durch einen Umstand zu erklären: Permanente und bösartige Sabotage. Aber nicht die Russen haben unsere Bundeswehr sabotiert, sondern das Verteidigungsministerium höchstselbst.

Der Umbau der Bundeswehr zu einem modernen, global agierenden Logistikunternehmen hat wohl alle Ressourcen gefressen. Nun können unsere Soldaten innerhalb von Stunden überall auf der Welt sein und ihre Feldkrankenhäuser aufbauen, aber leider nicht kämpfen. Dafür ist die Logistik aber zum Flüchten ganz wunderbar geeignet, wie Afghanistan gezeigt hat. Mit einer Transall C-160 haben wir sage und schreibe ein ganzes Duzend Flüchtlinge nach Usbekistan geflogen. Das soll uns mal einer nachmachen.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Frauen unsere Armee ruiniert haben und zwar von ganz oben! Dazu waren keine Rechtsextremen, keine Russen und kein mangelhaftes Budget erforderlich. Nur ein paar Frauen. Die haben es geschafft.

Ja, liebe Ukrainer, es tut uns sehr leid, aber wir sind militärtechnisch bankrott. Von uns könnt Ihr nichts erwarten. Aber wir schicken Euch gern Frau Lambrecht und Frau Baerbock als Militärberater und fragen auch mal bei Frau von der Leyen in Brüssel an.

Die können Euch ganz bestimmt weiterhelfen!

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Sönke Paulsen ist freier Blogger und Publizist. Er schreibt auch in seiner eigenen Zeitschrift „Heralt“. Hier finden Sie seine Fortsetzungsgeschichte „Angriff auf die Welt“ – der „wahre“ Bond.

Bild: Cineberg/Shutterstock
Text: Gast

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