Grüne und Sympathisanten in bayerischem Laden unerwünscht Entlarvende Posse am Tegernsee

Es ist ein Dilemma: Doppelmoral und Heuchelei sind in Deutschland im Jahr 2023 so alltäglich, dass sie eigentlich gar nicht mehr berichtenswert sind. Sonst käme man ja kaum zu etwas anderem. Aber andererseits wäre es auch sträflich, sie einfach zu ignorieren. Zumindest besonders heftige Fälle müssen dokumentiert werden. Und sei es nur für künftige Historiker, die sich dereinst den Kopf zerbrechen werden, wie es in Deutschland – wieder einmal – so weit kommen konnte.

Das jüngste Beispiel: Ein Blatt Papier in einem Schaufenster im Tegernseer Tal sorgt für großen Aufruhr. Auf dem Papier zu sehen ist folgender Text: „Sympathisanten und Wähler der Grünen Partei möchten wir in unserem Geschäft nicht!!! bedienen!!!.“

Deutschland hätte seinen mehr als ein Jahrhundert alten Ruf als Hochburg des Denunziantentums nicht verdient, hätte nicht sofort ein Spaziergänger zur Kamera gegriffen, das Blatt abfotografiert und an die Grünen geschickt. Der örtliche Parteichef Thomas Tomaschek tat das, was man als Grüner tun muss in dieser Situation. Er empörte sich. Der „Bild“ sagte er: „Das ist unerhörte Diskriminierung einer ganzen Gruppe. Eine klare Grenzüberschreitung. Heute trifft es die Grünen, morgen vielleicht die Schwarzen und übermorgen die Homosexuellen. Wo geht das bitte hin?“ Aus seiner Sicht sei ein Zettel wie dieser „eine Schande für’s Tal“.

Komischer Schulterschluss

Am Dienstag ist dann laut „FOL“ sogar bei einer Sitzung des Gemeinderats über den Zettel gesprochen worden: „Dort habe es einen Schulterschluss aller Parteien gegeben, dass man so etwas nicht dulden wolle, berichtet Christian Köck, CSU-Bürgermeister der Nachbargemeinde Rottach-Egern.“ Empört ist auch Tegernsees zweiter Bürgermeister, Dr. Michael Bourjau, als „Freier Wähler“ ebenso wie Köck zumindest offiziell ein Konservativer, findet, dass der Zettel „kein guter Stil“ ist.

Blöd nur: Wenn Mitglieder der AfD in Restaurants Hausverbot bekommen, nur weil sie in der falschen Partei sind, gibt es weit und breit keinen solchen Aufschrei. Im Gegenteil. Dafür kommt Applaus aus der rot-grünen Ecke, sogar aus dem Parlament (siehe hier). Aus genau der politischen Ecke, die nun, selbst betroffen, von einer „Grenzüberschreitung“ spricht und einer „Schande für´s Tal“. Auch die Aussperrung von Ungeimpften in Läden und Restaurants fanden die Grünen prima.

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Ganz ehrlich: Ich möchte hier mir – und vor allem Ihnen – jeden weiteren Kommentar ersparen, weil alles ohnehin offensichtlich ist. Nur den Hinweis, dass ich diese Doppelmoral zum Kotzen finde. Ebenso wie die völlige Politisierung unseres Alltags. In welcher Partei jemand ist, sollte weder beim Einkaufen noch beim Restaurantbesuch eine Rolle spielen. Auch Schilder mit Hinweisen wie „Rassisten unerwünscht“ in Lokalen sind in meinen Augen nicht nur dumm und absurd, sondern auch gefährlich. Denn was kommt als Nächstes? Ölheizer unerwünscht? Klimaleugner unerwünscht? Oder umgekehrt – Sozialisten unerwünscht? Dieser geistige Kindergarten wäre zum Lachen, wenn es nicht ein Spiel mit dem gesellschaftlichen Feuer wäre.

Streitbare Besitzerin

Die Ladenbesitzerin sagte übrigens der „Bild“, sie wisse nicht, wer den Zettel in das Schaufenster gelegt habe. Eine Schutzbehauptung, um dem rot-grünen „Volkszorn“ zu entgehen? Eher nicht, denn die Frau outete sich als Grünen-Gegnerin: „Ich würde Ricarda Lang auch nicht bedienen. Das Energiemanagement der Grünen ist eine Zumutung für Deutschland und treibt viele Unternehmer in die Insolvenz. Mit meiner Meinung bin ich in guter Gesellschaft. 80 Prozent der Deutschen sind angekotzt.“

Zudem könne sie selbst entscheiden, wer in ihren Laden kommen darf und wem sie Hausverbot erteile, so die Betreiberin zur „Bild“: „Ich bin kein öffentliches Schwimmbad und kein Supermarkt. Ich muss niemanden empfangen, wenn ich das nicht will. Ich verstehe nicht, warum die Leute sich aufregen.“

Weil die Ladenbesitzerin die „Falschen“ aussperren würde. Hätte auf dem Schild „AfD“ gestanden statt „Grüne“, hätte sie Applaus statt Empörung geerntet.

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