Haben AFD-Mitglieder Menschsein verwirkt? Nach entsprechender Aussage bekommt linker Aktivist von Steinmeier höchsten Orden

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lässt keine Gelegenheit aus, um unser Land und unsere Gesellschaft zu spalten. Der Sozialdemokrat, der in jungen Jahren wegen des Verdachts des Linksextremismus unter Beobachtung des Verfassungsschutzes stand, machte nicht nur Reklame für die linksextreme Band „Feine Sahne Fischfilet“, die in ihren Texten zur Gewalt gegen Polizisten aufrief. Jetzt kündigte er an, den „Haltungs“-Pianisten Igor Levit mit dem höchsten zivilen Orden des Landes auszuzeichnen: dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Auch der Virologe Christian Drosten bekommt von Steinmeier den Orden im gleichen Aufwasch am 1. Oktober. Levit, das 33-jährige Hätschelkind der linksgrünen Stadtkamarilla, ist nach Eigenauskunft „extralinks“. Und im sozialen Netzwerk Twitter ein unermüdlicher Kämpfer gegen alle, die er als rechts verortet. Wobei „rechts“ für ihn gleichbedeutend mit Nazi zu sein scheint. Als „rechts“ findet er allem Anschein nach jeden, der nicht ganz so linksgrün ist wie Angela Merkel oder bei Themen wie Migration oder Energiewende nicht die richtige „Haltung“ zeigt.

Wer Levit widerspricht, muss damit rechnen, umgehend von ihm blockiert zu werden auf Twitter: Offenbar sorgt er sich, durch Diskussion mit solchen Ketzern kontaminiert zu werden, mit gefährlichem Gedankengut. Auch ich wurde von ihm gesperrt, obwohl ich mich nicht an eine Auseinandersetzung erinnern kann. Die Blockier-Taste bei Twitter scheint für viele linksgrüne Glaubenskrieger das zu sein, was für Teufelsaustreiber im Mittelalter, je nach Charakter, das Weihwasser oder das glühende Eisen war.

Der in Russland geborene Levit, der sich nicht nur in Sachen Brillenmode an Heiko Maas zu orientieren scheint, schrieb auf Twitter sinngemäß, die AfD bestehe aus „Menschen, die ihr Menschsein verwirkt haben“. So zumindest zumindest kann seine etwas merkwürdig formulierte Aussage verstanden werden. Die aus dem Jahr 2015 stammt. Doch das macht sie nicht besser. Zumal sich Levits Duktus und Aggressivität seiner Aussagen zwischenzeitlich nicht wesentlich geändert haben. Und schlimmer noch: Statt die Aussage zurückzunehmen, verteidigte Levit sie sogar noch, vor einem Millionen-Publikum, im November 2019, im ZDF, bei Maybritt Illner (die noch 1986 in die SED eingetreten ist und ihr journalistisches Handwerk in der DDR erlernte). Levits Position ist die Negierung des heiligsten Grundsatzes unserer Verfassung, unserer Demokratie, die in Artikel eins des Grundgesetzes festgeschrieben ist: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Die Annahme, jemand könnte überhaupt sein Menschsein verwirken, zeugt von einem zutiefst totalitären Denken. Sie stammt aus dem Wörterbuch und dem Denken der finstersten Zeiten unserer Geschichte. Sie könnte von Stalin stammen. Oder von Hitler. Wenn uns unsere Vergangenheit auch nur irgendetwas gelehrt hat, dann sollte das sein, dass niemand sein Menschsein verwirken kann. Nicht einmal ein Mörder. Aber schon gar nicht kann man jemanden wegen seiner politischen Überzeugung das Menschsein absprechen.

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Levit hat seine Aussage auf Twitter gemacht, wo er mehr als 34.000 Follower hat. 2015 werden es weniger gewesen sein, doch es ist davon auszugehen, dass sehr viele Menschen den tweet sahen. Er hat diese Aussage vor einem Millionenpublikum im ZDF verteidigt. Ein Aufschrei? Fehlanzeige. Im Gegenteil. @igorpianist, wie sich Levit auf Twitter nennt, wird als Star gefeiert und hoch gepriesen. Welchen Anteil daran seine musikalische Leistung hat, und welchen die (über-)korrekte Haltung, sei dahingestellt – laut Cicero spielt er „bemerkenswert bürgerlich“. Kritiker sagen, seine Karriere und seine Professur habe er nur seiner Haltung zu verdanken; andere, die ihn politisch durchaus kritisch sehen, loben hingegen sein musikalisches Genie. Aufgrund fehlender Musikalität kann ich das nicht beurteilen.

Man stelle sich einmal vor, ein Musiker hätte eine ähnliche Aussage wie Levit über das Verwirken des Menschseins in andere Richtung gemacht. Etwa über gewalttätige Migranten. Ein Sturm der Entrüstung und Erregung wäre ihm sicher gewesen. Levit dagegen wird für seine Provokation und Spaltung mit dem höchsten zivilen Orden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Leider unterschätzen viele die Symbolik und die Wirkungskraft solcher Gesten. Zugespitzt könnte man sagen: Der Bundespräsident, der unsere Verfassung und unsere Gesellschaft beschützen soll, zersetzt sie.

Die Begründung für Levits Auszeichnung auf der Seite des Bundespräsidialamts zeigt einen Zynismus, den man eher aus sozialistischen Staaten kennt. Da steht unter anderem: “ Von seinem Engagement gegen Antisemitismus, die Ausgrenzung von Minderheiten und für die Demokratie lässt er sich weder durch Morddrohungen einschüchtern noch durch Hetze gegen ihn im Netz abbringen.“

Die Reaktion in den Medien: Wohlwollen. Wer einer Minderheit das Menschsein abspricht, wird für sein „Engagement gegen Antisemitismus, die Ausgrenzung von Minderheiten“ ausgezeichnet, und keinen kümmert es. Aber wehe, ein CDU-Politiker wie Merz sagt etwas völlig selbstverständliches zum Thema Sexualität – da tobt halb Twitter und ein Großteil der Medien.

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Bild: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen /Wikicommons/flickr.com/CC BY 2.0
Text: Br

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