Israel will Greta Thunberg offenbar aus dem Lehrplan streichen "Haltung disqualifiziert sie als erzieherisches und moralisches Vorbild"

Liest man in diesen Tagen die Nachrichten, kommt man sich regelmäßig vor wie in einem Irrenhaus. Deutschland ist zwar zumindest in genau dieser Disziplin noch Weltmeister. Doch wer glaubt, nur wir könnten Absurditäten produzieren, wird gerade mal wieder eines Besseren belehrt.

„Klimaaktivistin als ‚Vorbild disqualifiziert‘: Israel will Greta Thunberg offenbar aus dem Lehrplan streichen. Die Schwedin wird wegen einer pro-palästinensischen Äußerung kritisiert. Medienberichten zufolge sollen nun sogar die israelischen Lehrpläne deswegen geändert werden.“ Diese Schlagzeile stammt aus dem Tagesspiegel.

Mich brachte sie dazu, gleich mehrfach den Kopf zu schütteln. Zum einen: Wie kann es sein, dass eine junge schwedische Schulabbrecherin mit radikalen Ansichten es in die israelischen Lehrpläne gebracht hat?

Die „Jerusalem Post“ zitiert das israelische Bildungsministerium wie folgt: Thunbergs „Haltung disqualifiziert sie als erzieherisches und moralisches Vorbild und sie ist nicht länger geeignet, israelische Schüler zu inspirieren und zu erziehen“.

Warum bitte war sie das bisher?

Laut „Jerusalem Post“ plant das Bildungsministerium nun gar, „jeden Hinweis“ auf Greta Thunberg in Lehrmaterialien zu entfernen.

Mit anderen Worten: Sie soll ausradiert werden aus dem Bewusstsein der Israelis.

Offenbar erschrak das Bildungsministerium zwischenzeitlich über die eigene Courage. Im Gespräch mit dem US-Magazin „Newsweek“ ruderte ein Pressesprecher zurück. Wenn auch nur leicht und schwammig. Es sei entschieden worden, „verschiedene Hinweise im Lehrplan zu streichen, die Thunberg als Vorbild und Inspirationsquelle für Jugendliche darstellen“, so der Offizielle.

Damit haben wir es mit einer dreifachen Absurdität zu tun: Israel, das bereits zu Corona-Zeiten durch eine besonders radikale Haltung zur Impfung aufgefallen ist, bringt zuerst die Klima-Radikale Thunberg in die Lehrpläne.

Als sie sich kritisch zur Hamas äußert, will man sie streichen.

So, als ob ihre Einstellung zur Hamas etwas mit dem Klima-Radikalismus der jungen Schwedin zu tun hätte.

Als dann weltweit Erstaunen über das Ausradieren Thunbergs herrscht, windet sich das Bildungsministerium und gibt eine windelweiche Erklärung ab, die weder Fisch noch Fleisch ist.

Da das Land nach der Terror-Attacke der Hamas noch unter Schock steht, kann man keine allzu strengen Maßstäbe anlegen an die Reaktion auf Thunbergs Äußerungen.

Ihre Aufnahme in die Lehrpläne erfolgte allerdings noch vor dem Angriff der Terrororganisation.

Auf Sie kommt es an!

Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung. Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher. Diese Arbeit ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich! Helfen Sie mit, sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern! 1000 Dank!!!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video

Gunnar Kaiser – „wen das Schicksal liebt, holt es früh zu sich“.
Ein paar sehr persönliche Worte zum Tod des großen, mutigen Denkers.

Jetzt neu! Besuchen Sie unseren Fan-Shop!

Transparenzhinweis: In der ersten Version dieses Artikel habe ich Greta Thunberg als „Schulabbrecherin“ bezeichnet. Korrekt ist, dass sie 2019 ankündigte, die Schule zu verlassen, und ihr auch ein Jahr fern blieb. Insofern hat sie zwar tatsächlich die Schule abgebrochen – aber später wieder aufgenommen. Um Missverständnisse zu vermeiden, habe ich das Wort „Schulabbrecherin“ mit Schulschwänzerin übersetzt – obwohl ich es für vertretbar halte.

Bild: Liv Oeian/Shuttestock

Mehr zum Thema auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert