Sehen Sie hier mein Video zu dem Thema
Man muss den Satz eigentlich zweimal lesen, weil er so klingt, als habe man sich vertan: Sage und schreibe sieben Fehler im Lebenslauf der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat das österreichische Magazin exxpress.at schon vor kurzem aufgezählt. Doch damit nicht genug. Hinzu gesellt sich die mittlerweile gestrichene „Mitgliedschaft“ in der UNO-Organsisation UNHCR. Dumm nur, dass diese gar keine Mitglieder hat. Und es geht munter weiter. Jetzt sind noch drei weitere Fehler bzw. Merkwürdigkeiten im Lebenslauf der Möchtegern-Kanzlerin aufgetaucht.
Kaum kam der Journalist Philip Plickert am Freitag neuen Fehltritten in Sachen Curriculum Vitae auf die Spur, kam es schon zu „hektischen Aufräum- und Bereinigungsarbeiten“ im Lebenslauf der Politikerin:
Hektische Aufräum- und Bereinigungsarbeiten im #Lebenslauf von Frau #Baerbock 🤥 heute Abend, nachdem ich viel peinliche falsche bzw hochstaplerische Angaben aufgedeckt habe.
Vgl. vorher und nachher 👇 pic.twitter.com/RnRlhfjgbt— Philip Plickert (@PhilipPlickert) June 4, 2021
Sie wurde anschließend kein Mitglied. Dafür müssten man zahlen (Bronze-Mitgliedschaft ab 250 Dollar im Jahr, Platin-Mitgliedschaft kostet 5000 Dollar).
Ihre Angabe im Lebenslauf "Mitgliedschaft: German Marshall Fund" ist damit gelogen.https://t.co/SL4o4J7mQc
— Philip Plickert (@PhilipPlickert) June 4, 2021
Hier nochmal die pompöse Liste ihrer „Mitgliedschaften“ inklusive UNHCR und German Marshall Fund.
(UNHCR ist in der Juni-Version wundersamerweise verschwunden). pic.twitter.com/q9qmLYmdMX— Philip Plickert (@PhilipPlickert) June 4, 2021
Der Name Baerbock fehlt auch an der Stelle, an der auf der Internetseite der grünen Heinrich-Böll-Stiftung die Mitglieder des „Transatlantik/Europa-Beirates“ derselben aufgezählt werden. Genau eine solche „Mitgliedschaft“ gibt Baerbock aber in ihrem Lebenslauf an.
Frau @ABaerbock, hat die Boell-Stiftung Sie`auf der Website vergessen oder sind Sie gar kein Mitglied im Beirat, wie im Lebenslauf behauptet? pic.twitter.com/kfIGE4c7gz
— Marvin Wank (@marvin_wank) June 4, 2021
Der Blogger Hadmut Danisch hatte zuvor laut TE herausgefunden, dass Baerbock kürzlich Ihr „Curriculum Vitae“ auf ihrer persönlichen Website noch einmal veränderte. Der oben erwähnte Hinweis auf eine „Mitgliedschaft“ beim UNHCR, dem Hochkommissar für Flüchtlinge der Vereinten Nationen, fehlt nun auf einmal in ihrem Lebenslauf.
Das kann handfeste Gründe haben, wie Plickert auf Twitter ausführt:
Das nächste bizarre Detail im Lebenslauf der #Völkerrechtlerin @ABaerbock:
Bis vor Kurzem gab sie im CV an, sie sei "Mitglied" beim UNHCR.😂🧐
Beim UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees) kann man nicht Mitglied sein… Baerbock ist ahnungslos oder hochstaplerisch?— Philip Plickert (@PhilipPlickert) June 3, 2021
Anhänger Baerbocks mögen Kritik an den Ungenauigkeiten in ihrem Lebenslauf als kleinlich oder pingelig zurückweisen. Andererseits muss die Frage erlaubt sein, ob man von jemandem, der das faktisch mächtigste Amt im Staate für sich beansprucht, nicht erwarten kann, dass er seinen Lebenslauf fehlerfrei wiedergibt.
Das #Baerbock-Soufflé:#Vier von zehn angeblichen #Mitgliedschaften in ihrem CV erweisen sich als #falsch. pic.twitter.com/kPd36PPXzE
— Philip Plickert (@PhilipPlickert) June 4, 2021
Die sieben oben erwähnten Fehler Baerbocks sind folgende – so exxpress.at unter Berufung auf den „Plagiatsjäger“ Stefan Weber:
- Vor der aktuellen Berichterstattung offenbar kein aktives Vorgehen gegen die mehrfache Falschzuschreibung eines Bachelors
- Wiederholte Falschangaben der Studienfächer an der Universität Hamburg – schon Jahre vor der aktuellen Berichterstattung nachweisbar
- Vor der aktuellen Berichterstattung keine Angabe des Abschlusses der Politikwissenschaft in Hamburg nur mit einem Vordiplom
- Änderung von „wissenschaftl. Mitarbeiterin“ in „Trainee“
- Irreführende Angabe über den Doktorandenstatus, die ein weiterhin aktuelles Promotionsvorhaben suggeriert, obwohl das Promotionsstudium bereits 2015 mit Abbruch und unabgeschlossen beendet wurde
- Zweifelhafte Verwendung des Begriffs „Völkerrechtlerin“ bei jemandem, der nach deutschem Verständnis allenfalls Politologin ist, zumindest aber keine Juristin
- Und nun auch noch die von der KMK ausdrücklich untersagte falsche Titelführung des „LL.M.“
- Den Titel LL.M (Master of Laws) führt Baerbock nach den Recherchen Webers ohne den Zusatz „(LSE)“ bzw. „(London)“, wie das die Kultusministerkonferenz für solche ausländischen Abschlüsse vorschreibt. Vor ihrem Titel steht dafür in ihrem Lebenslauf aber der Hinweis auf ihr „Masterstudium“ an der London School of Economics (LSE).“
Bild: photocosmos1/Shutterstock
Text: br
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