Klima-Indoktrination in der Schule mit fiktivem Wissenschaftler Propaganda und Märchen statt Wissen und Pluralismus

Von Ekaterina Quehl
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Kennen Sie den Beutelsbacher Konsens? Nein? Das müssen Sie auch nicht. Wer ihn aber unbedingt kennen muss, sind alle, die im Bildungswesen tätig sind. Denn der Beutelsbacher Konsens legt Grundsätze der politischen Bildung in Schulen fest.

Mit sogenanntem Überwältigungsverbot, Kontroversität und Schülerorientierung will der Staat vermeiden, dass Schüler im Unterricht indoktriniert werden und ihnen ermöglichen, ihre eigene Meinung zu bilden und frei zu äußern. So sei es zum Beispiel nicht erlaubt, „den Schüler – mit welchen Mitteln auch immer – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der ‚Gewinnung eines selbstständigen Urteils‘ zu hindern“. Somit sollen Lehrer die Themen, die in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft kontrovers erscheinen, auch im Unterricht kontrovers darstellen.

So war das Verständnis für politische Bildung in Deutschland im Jahr 1976, in dem der Beutelsbacher Konsens formuliert wurde und in Theorie im deutschen Schulunterricht immer noch gelten soll. Dass es heute nicht mehr so ist, zeigt ein aktuelles Beispiel aus dem Geographie-Unterricht zum Thema Klimawandel.

Trotz des polit-medialen Konsenses über den menschengemachten Klimawandel, gibt es in der Wissenschaft durchaus noch zahlreiche Stimmen, die das gängige apokalyptische Narrativ nicht teilen. Und durchaus noch Hoffnung für die Menschheit hegen, dass der Klimawandel sie nicht auslöschen würde, wenn wir nicht jetzt sofort auf fossile Brennstoffe verzichten – wie Greta Thunberg einst 2018 getwittert und in diesem Jahr ihre Twitter-Prophezeiung wieder gelöscht hat.

Einer solchen Experten-Stimme, die in der Energieversorgungsbranche tätig ist und anonym bleiben möchte, ist ein Interview mit der Klimaforscherin Dr. Steffi Rahms aus dem Seydlitz Geographie-Lehrbuch des Westermann-Verlags aufgefallen. Mit dem Interview soll den Schülern erklärt werden, worin genau der Unterschied zwischen den heutigen Klimaveränderungen im Vergleich zu den früheren liegt. Die Klimaforscher seien zudem in der Lage, unterscheiden zu können, ob die aktuellen Temperaturerhöhungen menschengemacht sind oder nicht.

Auszug aus Seydlitz Geographie, S. 79, Westermann-Verlag

Doch so eindeutig wie die Aussagen von Frau Dr. Rahms sind die Meinungen in akademischen Kreisen nicht. Wie groß der Einfluss menschengemachter Treibhausgasemissionen auf Temperaturveränderungen ist, wird immer noch diskutiert. Und Wissenschaftler, die der polit-mediale Komplex im Chor als „Klimawandelleugner“ abstempelt, werden in der internationalen Wissenschaft immer noch als kontroverse Stimmen angesehen. Der Energie-Experte ist deshalb hellhörig geworden und hat eine Anfrage an den Herausgeber des Lehrbuchs geschickt.

Was dann der Westermann-Verlag geantwortet hat, verletzt nicht nur die Grundsätze einer propagandafreien Bildung, die in dem Beutelsbacher Konsens verankert sind, sondern bestätigt vielmehr, dass diese im Schulunterricht voll betrieben wird. Aber lesen Sie selbst:

„Sehr geehrter XXX,

vielen Dank für Ihre Anfrage. 

Leider müssen wir Sie enttäuschen, die Wissenschaftlerin ist fiktiv. Die präsentierten Fakten mussten schülergerecht aufbereitet werden und das ging nur in einem selbstgeschriebenen Autorentext.

Der Name der Wissenschaftlerin Steffi Rahms ist übrigens eine Hommage an den echten Klimaexperten Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), der sich nicht nur als Forscher, sondern auch als Aufklärer gegen die Klimawandelleugner betätigt.“

Daraufhin hat der Experte eine weitere E-Mail an den Verlag geschickt:

„Vielen Dank für Ihre offene Antwort. Um ehrlich zu sein, war ich nicht sonderlich überrascht, da mir die Namensähnlichkeit aufgefallen war. Nun stellen sich mir folgende Fragen, auf die ich ebenfalls gerne eine (offene) Antwort hätte:

1) Wird im Lehrbuch an irgendeiner Stelle darauf hingewiesen, dass es darin fingierte Inhalte gibt?

2) Habe ich Sie richtig verstanden, dass fiktive Aussagen von fiktiven Personen die einzige Form sind, Inhalte schülergerecht aufzubereiten?

3) In der Wissenschaft wird nicht bestritten, dass der Klimawandel stattfindet. Es gibt allerdings ein breites Meinungsspektrum hinsichtlich der Frage, wie groß der Einfluss anthropogener Treibhausgasemissionen ist. Die fiktive Steffi Rahms vertritt hier die sehr einseitige Meinung von Stefan Rahmstorf, dass ausschließlich der Mensch für den aktuellen Klimawandel verantwortlich sei.

Halten Sie es für richtig, dass mithilfe fiktiver Interviews und Personen Extrempositionen beworben werden?…

Lehrbücher sind keine Märchenbücher. Sie sollten informieren und nicht manipulieren. Ich hoffe, Sie sehen das genauso.“

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Auf diese Anfrage hat der Verlag nicht mehr geantwortet.

„… Wenn unterschiedliche Standpunkte unter den Tisch fallen, Optionen unterschlagen werden, Alternativen unerörtert bleiben, ist der Weg zur Indoktrination beschritten“, besagt der Beutelsbacher Konsens.

Dass Kindern „präsentierte Fakten“ mit fiktiven Experten und fingierten Aussagen „schülergerecht“ aufbereitet werden und Wissenschaftler mit kontroversen Meinungen im Unterricht somit nicht nur keine Beachtung finden, sondern auch noch als „Leugner“ abgestempelt werden, ist schlimm genug.

Viel schlimmer ist aber, dass der Staat mithilfe solcher Manipulationen Angst bei den Kindern schürt. Ein Kind, das stets in Angst aufwächst, ist nicht in der Lage, sich zu einem kritischen, selbstdenkenden Geist zu entwickeln. Denn Angst frisst bekanntlich Hirn. Und statt mündige Bürger heranzubilden, wie es 1976 in Deutschland noch der Auftrag für künftige Generationen war, produziert er immer mehr neue „letzte Generationen“, deren einzige Lebensfreude in der Weltrettung mit Sekundenkleber und veganem Essen zu sein scheint.

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Ekaterina Quehl ist gebürtige St. Petersburgerin, russische Jüdin und lebt seit über 19 Jahren in Berlin. Pioniergruß, Schuluniform und Samisdat-Bücher gehörten zu ihrem Leben wie Perestroika und Lebensmittelmarken. Ihre Affinität zur deutschen Sprache hat sie bereits als Schulkind entwickelt. Aus dieser heraus weigert sie sich hartnäckig, zu gendern. Mit 27 kam sie nach einem abgeschlossenen Informatik-Studium nach Berlin und arbeitete nach ihrem zweiten Studienabschluss viele Jahre als Übersetzerin, aber auch als Grafikerin. Mittlerweile arbeitet sie für reitschuster.de.

Bild: Shutterstock

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