Lauterbach und Apotheker: Gender-Zoff um Hinweis auf Arzneimitteln Antibiotika-Mangel, war da was?

Von reitschuster.de

In Deutschlands Apotheken bietet sich den Kunden derzeit ein ähnliches Bild wie in zahlreichen Supermärkten zu Beginn der Klopapier-Krise im Frühjahr 2020: Wo man in einer westlichen Industrienation eigentlich mit prall gefüllten Medikamenten-Schränken rechnen können sollte, herrscht nur allzu oft gähnende Leere. Bayern geht in seiner Verzweiflung als erstes Bundesland sogar so weit, hierzulande eigentlich nicht zugelassene Arzneimittel zum Import und Verkauf freizugeben. Begründung: Die offizielle Feststellung eines Versorgungsmangels an Kinder-Antibiotika durch den Bund.

Und jetzt das: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Apothekervereinigung ABDA haben in dieser Situation offenbar nichts Besseres zu tun, als sich um die politisch korrekte Formulierung auf den Packungsbeilagen von Medikamenten zu zoffen. Jedenfalls auf denen, die zufällig gerade erhältlich sind. Seit Jahrzehnten heißt es dort: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!“ Jedes Kind kennt diesen Satz und seine Bedeutung.

Doch damit soll jetzt Schluss sein. Geht es nach Karl Lauterbach, liest sich der Warnhinweis mit Kult-Charakter demnächst wie folgt: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder fragen Sie in Ihrer Apotheke!“ Das Ampel-Kabinett hat diesem Vorschlag bereits zugestimmt.

Apotheker fühlen sich diskriminiert

Die fragwürdigen Prioritäten eines Karl Lauterbach verwundern schon gar nicht mehr, man ist schließlich einiges gewöhnt. Viel erschreckender ist, dass die Apotheker und Ärzte bei diesem traurigen Spiel mitmachen. Der aus dem Haus des Gesundheitsministers kommende Vorschlag sei diskriminierend und komme einem „Affront“ gleich, so ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening: „Warum sollten Ärztinnen und Ärzte persönlich und genderkonform genannt werden, die Apotheke aber nur als Ort?“

Gut ist, wenn man sonst keine Probleme hat. Schlecht ist hingegen, wenn man sich über die Beschriftung von Verpackungen aufregt, deren Inhalt in Deutschland vielerorts gar nicht vorhanden ist. Denn zur Wahrheit gehört auch: Die Initiative zur gendergerechten Formulierung auf den Packungsbeilagen ist ursprünglich gar nicht auf dem Mist von Karl Lauterbach gewachsen. Das Gesundheitsministerium folgte damit einer ausdrücklichen Forderung der ABDA, die allerdings gerne folgende Formulierung gesehen hätte: „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und holen Sie ärztlichen oder apothekerlichen Rat ein.“

Hier die neue Fun-Kollektion!

Selbst um neue Wortschöpfungen scheint die Apothekervereinigung also nicht verlegen zu sein, wenn es um das Gendern geht. Oder gab es den Begriff „apothekerlich“ schon vorher? Wie dem auch sei – jetzt schaltet sich auch noch Christiane Groß, ihres Zeichens Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, in die Diskussion um des Kaisers Bart ein. Die Medizinerin kann weder mit dem Vorschlag von Karl Lauterbach etwas anfangen noch mit dem der Apotheker und bringt stattdessen diese Variante ins Spiel: „… und fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach.“

Vorschlag zur Güte

Das Tischtuch zwischen Bundesgesundheitsministerium, Apothekern und Ärztinnen (!) scheint ob des Gender-Zoffs um die politisch korrekte Formulierung auf Packungsbeilagen also endgültig zerschnitten. Was liegt in diesem Fall also näher, als einmal als Autor in die
Rolle des Vermittlers zu schlüpfen und nach einem für alle Seiten tragfähigen Kompromiss zu suchen?

Daher folgender Vorschlag zur Güte: Alle Parteien setzen sich zusammen, suchen gemeinsam nach einer Lösung für den in Deutschland grassierenden und im Zweifelsfall lebensbedrohlichen Medikamenten-Mangel und wenn dieses Problem gelöst ist – aber wirklich erst dann – kann die Beschriftung der Packungsbeilagen wieder auf die Tagesordnung gehievt werden.

Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Jeder, der kritisch berichtet, muss mit Psychoterror rechnen. Ich mache trotzdem weiter. Ich glaube, ich bin Ihnen das schuldig. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch sehr, sehr motivierend – sie zeigt einem, dass man nicht allein ist und gibt einem Kraft! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus!
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