Mein Video von der Bundespressekonferenz gestern sehen Sie hier; in voller Länge können Sie sich die Veranstaltung hier ansehen.
Manchmal traut man auf der Bundespressekonferenz seinen Ohren nicht. „Sorgen muss man ernst nehmen, und Fragen müssen beantwortet werden“, sagte Merkels Sprecher Steffen Seibert heute auf der Bundespressekonferenz, als es um das Thema Impfen ging. Und auf der gleichen Bundespressekonferenz wurden dann wieder, wie regelmäßig auf dieser Veranstaltung, Fragen nicht beantwortet. Auf eine geradezu herausfordernde Art – so zumindest mein subjektiver Eindruck. Damit Sie sich unabhängig von diesem selbst ein Bild machen können, hier meine drei online gestellten Fragen und die Antworten im Wortlaut:
REITSCHUSTER: Apotheker berichten, dass vermehrt positive Testergebnisse bei doppelt Geimpften auftreten. Von den Behörden heißt es, die Weitergabe des Impfstatus bei Getesteten sei rechtlich nicht möglich. Wie verschaffen sich die Bundesregierung bzw. das RKI einen Überblick über den Anteil der Geimpften an den positiv Getesteten? Gibt es dazu Zahlen?
Spahn-Sprecherin HAJEBI: Wie Sie wissen, veröffentlicht das RKI auch Zahlen bezüglich der Impfdurchbrüche. Das findet man auch auf der Internetseite.
NACHFRAGE REITSCHUSTER: An das Gesundheitsministerium: Sie wiesen eben darauf hin, dass das RKI die Zahlen zu den Impfdurchbrüchen veröffentliche. Wie werden diese ermittelt, da ja der Impfstatus positiv Getesteter nicht weitergegeben wird?
HAJEBI: Eigentlich könnten Sie die Frage direkt an das RKI richten. So einfach ist es.
REITSCHUSTER: Mediziner betonen, dass vor jeder Impfung eine ausführliche Aufklärung notwendig ist und auch ein individuelles Gespräch. Wie wird das bei den spontanen Impfaktionen, bei denen quasi nebenbei geimpft wird, gewährleistet?
HAJEBI: Auch bei der Impfaktion und bei den ganzen Veranstaltungen, die in dieser Woche stattfinden, wird es ausführliche ärztliche Beratung geben.
REITSCHUSTER: Nach einer 2G-Party in Münster ist jeder fünfte Teilnehmer mit Corona infiziert. So tragen also auch Geimpfte das Virus weiter, werden aber viel seltener getestet. Wie will die Bundesregierung mit diesem Problem umgehen?
HAJEBI: Es ist ja so, dass Geimpfte das Virus deutlich weniger weitergeben können und einen weitaus weniger schweren Verlauf haben. Dementsprechend setzen die Länder auch die 2G- bzw. 3G-Regeln um. Inwieweit es zu dieser Situation kam, die gerade erläutert wurde, kann ich jetzt von hier aus nicht analysieren.
SEIBERT: Es bleibt dabei: Das Impfen ist der beste Schutz vor der Erkrankung. Es senkt auch die Wahrscheinlichkeit, im Falle einer Infektion das Virus weiterzugeben. Vor allem aber senkt es die Wahrscheinlichkeit dramatisch, schwer an dem Virus zu erkranken oder gar zu versterben. Sie kennen die Zahlen. Die Menschen, die derzeit wegen Corona im Krankenhaus sind, sind zum ganz überwiegenden Teil nicht oder nicht vollständig geimpft. Das gilt noch viel mehr für die Menschen, die auf Intensivstationen sind.
Sehen Sie sich hier mein Video von der gestrigen Bundespressekonferenz an:
Hier die Bundespressekonferenz in voller Länge:
Text: br