Medien-Priorität: 18 Minuten Corona, 30 Minuten Afghanistan Eindrücke von der Bundespressekonferenz

Zahlen sagen nicht alles aus. Aber viel. Und sie sind immer objektiv. Und zumindest wenn es nach Zahlen geht, waren die Prioritäten auf der Bundespressekonferenz am Montag klar verteilt. Auf der Veranstaltung, die rund eineinviertel Stunden dauerte, war 18 Minuten lang Corona das Thema. Und 30 Minuten die Ortskräfte, die für die Bundeswehr in Afghanistan tätig sind. Diese sind seit vielen Wochen ein Dauerthema auf der Veranstaltung. Selbstverständlich ist das Schicksal der Männer und Frauen, die in dem krisengeschüttelten Land für die Bundeswehr tätig waren, wichtig; und es gibt auch eine schwerwiegende Verantwortung der Bundesregierung für diese, wenn sie sich nach dem Abzug der Bundeswehr bedroht fühlen. Andererseits ist es doch erstaunlich, wie allgegenwärtig das Thema in der wichtigsten öffentlichen Pressekonferenz ist. In Zeiten, in denen Deutschland die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg erschüttert. Interessant auch: Beim Thema Meinungsfreiheit/Pressefreiheit, das nur sehr kurz angeschnitten wurde, ging es ausschließlich darum, dass diese durch Hans-Georg Maaßen gefährdet sei. Eine online von mir dazu gesellte Frage nach Zensur durch die Internet-Giganten wurde leider nicht verlesen.

Ich selbst war am Montag nicht auf der Bundespressekonferenz, unter anderem wegen der Probleme mit dem Server-Umzug (die jetzt endlich gelöst sind). Wie ich bereits schrieb, sind Liveübertragungen von der Bundespressekonferenz nicht mehr gestattet – drei Monate vor der Bundestagswahl hat das der Vorstand so entschieden (die Bundespressekonferenz ist ein Verein, in dem Hauptstadt-Korrespondenten zusammengeschlossen sind, und die Sprecher der Bundesregierung nur Gastrecht haben). Tatsächlich sind Aufzeichnungen weiter erlaubt. Der große Unterschied ist aber, dass durch die Liveübertragungen in den großen Sendern ein großes Publikum erreicht wurde. Als Mitglied kann ich die Veranstaltungen im internen Livestream auch von außerhalb verfolgen und auch Fragen stellen (wie ich es heute zum Thema Meinungsfreiheit vergeblich versuchte).

Aktuell ist die Aufzeichnung von Jung & Naiv von Tilo Jung die einzige öffentlich abrufbare. Auch ich kann als Mitglied zwar die Veranstaltungen filmen und anschließend veröffentlichen. Aufgrund der Corona-Beschränkungen kann ich allerdings keinen Kameramann mitbringen (wie Tilo Jung das schafft, weiß ich nicht – vielleicht ist der Kollege, der für seinen Kanal filmt, auch Mitglied der Bundespressekonferenz). Ich kann allerdings von Sendern, die weiter aufzeichnen (aber nicht mehr live übertragen und auch nicht mehr in voller Länge veröffentlichen) das Filmmaterial aufkaufen. Eine Kontaktaufnahme ist mir hier bislang noch nicht gelungen, aber ich bin sicher, die kommt zustande. Dann sehen wir weiter.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Boris Reitschuster
Text: br


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