Am Montag habe ich hier berichtet, dass Retter der Berliner Feuerwehr wegen Protesten von Klimademonstranten erst verspätet zu einem schweren Unfall in Berlin-Wilmersdorf kommen konnten. Die Retter mussten bei der Bergung einer schwer verletzten Fahrradfahrerin improvisieren. Der Grund: Der Rüstwagen mit Spezialtechnik, der für das Anheben schwerer Lasten unersetzlich ist, hatte eine „recht relevante Zeit“ im Stau auf der Stadtautobahn A100 gestanden. Den hatten Klima-Kleber absichtlich verursacht. „Die Rettung hat sich dadurch zeitlich verzögert“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Laut rbb24 war bei der Autobahn-Blockade keine Rettungsgasse gebildet worden. Die Radfahrerin war bei einem Unfall in der Bundesallee unter einen Betonmischer geraten und lebensgefährlich verletzt worden.
Heute kam nun zunächst die tragische Nachricht, dass die Frau im Krankenhaus ihren lebensgefährlichen Verletzungen erlegen ist. Später korrigierte sich die Polizei und meldete, die Frau sei „nur“ hirntot, werde aber weiter behandelt. In wieweit die Verzögerung bei der Rettung für den Hirntod mitursächlich ist, war am Donnerstag noch nicht bekannt. Die Polizei hatte gegen die zwei blockierenden Extremisten, die in den großen Medien verharmlosend „Klima-Aktivisten“ genannt werden, am Dienstag Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gestellt. „Es wird gerade geprüft, ob wir wegen des heute früh eingetretenen Todes der Radfahrerin die Strafanzeige neu bewerten werden müssen“, sagte ein Sprecher der Berliner Polizei zu FOL vor der Korrekturmeldung.
Von einer Festnahme der beiden Extremisten ist nichts bekannt. Während Kritiker der Corona-Maßnahmen wie Michael Ballweg oder kritische Journalisten wie Oliver Janich in Untersuchungshaft sitzen, werden Klima-Extremisten von der Justiz ebenso wie von den Medien in der Regel mit Samthandschuhen angefasst. Finanziert werden die Proteste zumindest teilweise und indirekt durch die Steuerzahler. Beispiel: Ein in Berlin zu 600 Euro Geldstrafe verurteilter Blockierer, der vor Gericht offen ankündigte, weiterzumachen. Und trotzdem milde bestraft wurde. Er reist extra zu den Aktionen aus Nordrhein-Westfalen in die Hauptstadt an. Er lebt von Grundsicherung. Mit anderen Worten: Die Steuerzahler, die er auf dem Weg zur Arbeit blockiert, finanzieren ihn – dank ihnen hat er die Möglichkeit, sie zu schikanieren.
Der Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft, Benjamin Jendro, hatte noch vor dem Tod der Radfahrerin scharfe Worte für den Protest gefunden: „Spätestens jetzt sollte man sich mal vom Märchen des harmlosen Protests verabschieden. Wer Verkehrswege blockiert, riskiert die innere Sicherheit und nimmt auch bewusst in Kauf, dass Menschen in Not länger auf Hilfe von Polizei und Feuerwehr warten müssen“, sagte Jendro.
Bundeskanzler Scholz konnte sich dagegen am Montag auf Frage von Journalisten nur zu einem absoluten Minimum an Kritik durchringen. Die Aktion habe nicht seinen „Beifall gefunden“. Der Regierungschef forderte die Klimaaktivisten dazu auf, keine anderen Menschen zu gefährden. Derart verhaltene Kritik kann bei den Extremisten auch als generelle Unterstützung ihres Tuns und damit quasi als Aufforderung zum Weitermachen ankommen.
Ein in Berlin bestens vernetzter Freund und Geistlicher schickte mir die Nachricht vom Tod der Radfahrerin heute vor der Korrekturmeldung mit dem Kommentar: „Jetzt haben wir das erste Todesopfer der grünen eschatologischen Sekte der Familie Reemtsma….“ Schwerer Tobak, gemünzt auf die steinreiche Klima-Aktivistin Luisa Neubauer aus der Reemtsma-Dynastie – ihre Mutter ist eine geborene Reemtsma. Sie war schon in der Anti-Atomkraft-Bewegung der 1980er Jahre aktiv.
Unendlich dumm? Oder zynisch?
Ohne mir die Auffassung meines Freundes ganz zu eigen zu machen, insbesondere, solange kein kausaler Zusammenhang der Blockade mit dem Hirntod feststeht: Wenn man die Logik der Proteste zu Ende denkt, sind sie entweder unendlich dumm oder so eine tragischer Vorfall war mit einkalkuliert, insbesondere, wenn wie bei dem beschrieben Vorfall keine Rettungsgasse gebildet wird. Die Extremisten behaupten zwar, sie würden immer solche bilden. Aber man sieht hier, dass dies eben nicht immer funktioniert. Auch die Entschuldigungen wirkten zynisch: Die „Letzte Generation“ sagte – noch vor der Todesnachricht –, sie sei bestürzt und könne nicht ausschließen, dass die Verspätung der Feuerwehr auf einen durch sie verursachten Stau zurückzuführen sei. Nicht ausschließen? Was für eine Dreistigkeit!
Noch dreister war die Aussage von Neubauer kurz nach dem Unfall: Sie sagte, dieser mache sie zwar „traurig“ – aber sie befürchte, dass es auch in Zukunft zu derart kritischen Momenten kommen könnte. Mit anderen Worten: Sie pfeift auf „Kollateralschäden“. Der „Spiegel“ relativierte sogar nach der tragischen Nachricht am Mittwoch noch munter weiter. Die Hamburger machten die Fehler der Polizei („korrigiert sich“) zur Schlagzeile und vermitteln damit unterschwellig sogar den Eindruck, ein Hirntod sei gar nicht so schlimm – klassische Ablenkung und damit Manipulation. Eine ganz andere Frage ist, wie es zu so einem Behördenchaos mit falschen Meldungen kommen konnte – wobei einen ihm rot-rot-grün regierten Berlin nichts mehr verwundert.
Wir bitten vielmals um Entschuldigung.
Anders als zuvor vermeldet, ist die am vergangenen Montag in #Wilmersdorf schwer verletzte 44-jährige Radfahrerin nicht verstorben. Die behandelnden Ärzte haben den Hirntod festgestellt betreuen sie weiterhin intensivmedizinisch.
^tsm pic.twitter.com/ObQ6p04buN— Polizei Berlin (@polizeiberlin) November 3, 2022
Fakt ist: Schon öfter blieben Rettungskräfte im absichtlich verursachten Stau stecken – dass dies irgendwann schlecht enden könnte, war abzusehen. All die klammheimlichen und offenen Unterstützer der Klima-Extremisten in den Medien, insbesondere von den öffentlich-rechtlichen (siehe mein Beitrag NDR-Rundfunkrätin verteidigt Gemälde-Attacke von Klima-Extremisten ), in der Politik und in der Justiz haben eine Mitverantwortung. Auch für künftige derartige Fälle.
Laut Tagesthemen Moderatorin Caren Miosga repräsentiert die #LetzteGeneration die junge Generation und deren Wut. #ReformOERR #OERRBlog pic.twitter.com/ZgXDqcsDzm
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) November 2, 2022
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