Von Kai Rebmann
Erst die Enthüllungen über einen offensichtlich gefälschten Lebenslauf, dann das denkwürdige Schwurbel-Interview im „heute journal“. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) präsentiert sich dieser Tage wie jemand, der weiß, dass seine Tage auf der politischen Bühne gezählt sind. Dennoch steht zu befürchten, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seinem Parteifreund auch diese Eskapaden einmal mehr durchgehen lassen wird.
Im Gespräch mit ZDF-Mann Christian Sievers fiel zunächst auf, dass Lauterbach schon ganz grundsätzliche Probleme mit den Begrifflichkeiten zu haben scheint. Im wilden Wechsel sprach der Minister mal von „Impfschäden“, dann wieder von „Impfnebenwirkungen“, ganz so, als sei beides dasselbe. Für noch größeres Aufsehen sorgte aber die von Lauterbach angegebene Häufigkeit dieser „PostVac-Symptome“. Demnach soll es bei einem von 10.000 Fällen zu solchen Komplikationen kommen.
Als Quellen für seine Aussage nannte Deutschlands oberster Corona-Alarmist das Paul-Ehrlich-Institut und die europäische Zulassungsbehörde EMA. Dumm nur: Solche Zahlen werden dort entweder gar nicht erhoben, im Fall von „Impfschäden“, oder sind deutlich höher als von Lauterbach behauptet, im Fall von „Impfnebenwirkungen“. Noch am 16. Juni 2022 behauptete der Minister via Youtube, dass die Zahl schwerer Impfnebenwirkungen sogar bei „weniger als 1 zu 25.000“ liege.
PEI berichtet über mindestens dreimal so viele Fälle
Tatsächlich wurden dem PEI allein bis Ende Oktober 2022 insgesamt 50.145 Verdachtsfälle „schwerwiegender Nebenwirkungen“ gemeldet, was einer Melderate von 0,29 pro 1.000 bzw. 2,9 pro 10.000 Impfungen entspricht. Das Institut ist dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt. Entweder kennt Karl Lauterbach diese Zahlen nicht oder er hat bewusst gelogen, beides wäre ein Armutszeugnis.
Soweit sich der Minister auf die EMA als Quelle für seine Behauptung beruft, sind dort bis zum 9. September 2022 „für die EU 2.075.283 Personen mit Verdachtsfällen auf Impfnebenwirkungen gemeldet worden“, wie die Rechtsanwaltskanzlei Rogert & Ulbrich mitteilt. Bezogen auf die 446,8 Millionen Einwohner der EU entspreche das einer Quote von rund 0,5 Prozent mit gemeldeten (!) Verdachtsfällen.
Der auf Klagen gegen die Hersteller der sogenannten „Impfstoffe“ spezialisierte Anwalt Ulbrich geht davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen um ein Vielfaches höher liegen: „Das liegt unter anderem daran, dass es keine finanziellen Anreize für Ärzte gibt, Impfschäden zu melden. Zudem haben die Ärzte schließlich oft selbst das Vakzin verimpft. Das muss dem Minister selbstverständlich bekannt sein.“
Sollte man eigentlich meinen können. Ebenso wie Lauterbach kraft seines Amtes auch eine Auswertung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung geläufig sein sollte. Demnach wurden in Deutschland im Jahr 2021 insgesamt 2.478.526 Patienten mit Impfnebenwirkungen behandelt. Wohlgemerkt: Bei diesen Zahlen handelt es sich um alle Nebenwirkungen, also nicht zwingend um schwere Nebenwirkungen oder gar Impfschäden. Dennoch legen diese Daten nahe, dass es beim PEI bezüglich der oben erwähnten „schwerwiegenden Nebenwirkungen“ von 2,9 Fällen pro 10.000 Impfungen (Stand Oktober 2022) eine deutliche Untererfassung geben muss.
Krankenkassen lassen Impfopfer regelmäßig im Regen stehen
Im zweiten Teil des ZDF-Interviews tat Karl Lauterbach so, als würde in Deutschland bereits alles für die Impfopfer getan. Die pauschale Behauptung, die Krankenkassen würden die Kosten für Therapie und Behandlung von Impfschäden übernehmen, bezeichnet Ulbrich als „schlichtweg falsch“. Vielmehr sei dem „regelmäßig nicht so“. Auch auf reitschuster.de mussten wir in der Vergangenheit regelmäßig über die Schicksale von Impfopfern berichten, die von Pontius zu Pilatus und dann wieder zurückgeschickt wurden.
Statt den von Lauterbach suggerierten umfangreichen Hilfen machen Geschädigte ganz andere Erfahrungen. Viele Mandanten der Düsseldorfer Kanzlei haben „mittlerweile beträchtliche Schulden angehäuft“, da sie die teuren Behandlungen aus eigener Tasche bezahlen müssen. Als „besonders perfide“ bezeichnen die Anwälte die von Lauterbach verkannte Realität, „dass die Krankenkassen sich teilweise darauf berufen, dass die Impfung freiwillig gewesen sei und dass eine Drittschädigung vorliege, weshalb man sich an den Schädiger halten müsse“.
Im Klartext: Da der Staat die Hersteller von jeder Haftung freigestellt hat, wird es den Geschädigten weiter erschwert, zu ihrem Recht zu kommen. Dr. Rogert teilt daher mit: „Ich habe den Minister aufgrund seiner Aussage im ZDF-‚heute journal‘ bei Twitter öffentlich dazu aufgefordert, die Haftung der Bundesrepublik Deutschland auch amtlich anzuerkennen.“ Auf eine Antwort wartete der Anwalt bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Pressemitteilung eigenen Angaben zufolge vergeblich.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog. Bild: ShutterstockMehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de