Pfeil-und-Bogen-Attentäter von Norwegen ist zum Islam Konvertierter Bundespräsident bietet norwegischem König Hilfe an

Von Alexander Wallasch

In Norwegen hatte gerade der Sozialdemokrat Jonas Gahr Støre die konservative Erna Stolberg als Regierungschefin abgelöst, als die bizarren Pfeil-und-Bogen-Morde das Land erschütterten.

„Es ist schockierend, daran zu denken, was die Menschen erlebt haben, und ich fühle mit allen Betroffenen. Denen, die Unsicherheit erfahren, und denen, die darüber informiert wurden, dass sie ihre Lieben verloren haben“, kommentierte der Amtsnachfolger von Stolberg die Morde am Abend zuvor.

Im 70 Kilometer von Oslo entfernten Kongsberg hatte ein mit Pfeil und Bogen Bewaffneter vier Frauen und einen Mann zwischen 50 und 70 Jahren getötet, drei weitere Personen schwer verletzt.

Täter stand unter Beobachtung

Der Täter ist ein 37-jähriger zum Islam konvertierter dänischer Staatsangehöriger. Seine Mutter soll Dänin sein, sein Vater Norweger. Der für die Mordserie zuständige Polizeichef Ole Bredrup Sæverud bestätigte Verbindungen zu „radikalen Milieus“, Espen B. sei schon wegen mutmaßlicher „Radikalisierungstendenzen“ polizeilich auffällig geworden und zudem mehrfach in medizinischer Behandlung gewesen, mutmaßlich wegen psychischer Probleme.

Der norwegische Geheimdienst hatte die Tat als möglichen Terrorakt eingestuft, was wohl im Zusammenhang steht mit der Konvertierung des Täters zum Islam, unabhängig von dessen geistiger Verfassung.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte Harald V., dem König von Norwegen. Steinmeier drückte seine Bestürzung und Trauer aus und brachte seine inständige Hoffnung zum Ausdruck, dass die Verletzten schnell und vollständig genesen werden. Im Namen seiner Landsleute drückte Steinmeier sein Beileid aus.

Weiter schreibt der Bundespräsident:

Wir verurteilen diese abscheuliche Gewalt. Norwegen darf jederzeit auf die volle Unterstützung Deutschlands zählen, wenn es darum geht, unsere Demokratien gegen Gewalt und Hass zu verteidigen. Wir stehen bei Ihrem Einsatz für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben fest an Ihrer Seite.

Aber wie soll diese Unterstützung aussehen? Die Polizei mutmaßt Terror, der Täter war zum Islam übergetreten. Die Polizei ermittelt demnach auch, ob aus diesem religiösen Bekenntnis die Radikalisierung hin zum Terroranschlag erwachsen sei. Wie will nun Steinmeier helfen, die „Demokratien gegen Hass und Gewalt zu schützen“?

Norwegen hat ein Einwanderungsproblem

Unabhängig davon, ob der Täter Däne war, Norwegen hat schon seit vielen Jahren ein massives Problem vorwiegend mit muslimischen Einwanderern. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) schrieb 2019, der Islam und der Islamismus würde Skandinavien in Atem halten: „Schweden, Norwegen und Dänemark verfolgten lange eine freizügige Einwanderungspolitik, so dass ihre muslimischen Communitys verhältnismässig groß sind. Heute kämpfen sie mit massiven Integrationsproblemen.“

Aber ein Integrationsproblem macht noch keine Terroristen und der Attentäter von Kongsberg ist Skandinavier mit skandinavischen Eltern.

Norwegen hat Angst vor schwedischen Verhältnissen. Bei Malmö, so berichtet die NZZ, gäbe es „muslimische Einwandererghettos wie Rosengård“, wo fast neunzig Prozent der Bewohner einen Migrationshintergrund hätten: „Jugendkrawalle, Schießereien, gewalttätige Banden und brennende Autos jagen den Einheimischen Angst ein. Arbeitslosigkeit und Marginalisierung rauben den Einwanderern jede Zukunftsperspektive.“

Eine wichtige Frage: Welches Bindeglied hat in diesen Vierteln der Islam, wo die Zeitung von „muslimische(n) Einwandererghettos“ spricht? Die bedeutsame Frage bleibt für die westeuropäischen Staaten zu klären, warum es gerade jene Gemeinschaften mit muslimischem Hintergrund und Kultur sind, die diese massiven Probleme machen.

Noch weiß man zu wenig über den Täter von Kongsberg, aber mutmaßlich trat er vor seinen Taten zum Islam über, fast so, als wären seine irren Taten damit für ihn irgendwie legitimiert.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte also jetzt Harald V. – eine gebotene Selbstverständlichkeit. Aber als Deutscher davon zu sprechen, dass andere Länder im Zusammenhang mit einem mutmaßlich islamistischen Attentat mit der vollen Unterstützung Deutschlands rechnen könnten, ist mindestens unglücklich ausgedrückt. Denn die EU muss spätestens seit 2015 ihre Demokratien noch einmal mehr gegen Gewalt und Hass verteidigen, weil die Zuwanderungspolitik unter Angela Merkel eine Zuwanderungswelle vorwiegend muslimischer junger Männer ausgelöst hat, die zur größten Herausforderung für die Gemeinschaften geworden ist.

Noch nie stand der Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten so auf der Kippe wie unter dem Eindruck der deutschen Migrationspolitik. Norwegen ist zwar kein EU-Mitglied, ist aber ebenso betroffen von der Zuwanderung. Mit einem Unterschied: Wie mittlerweile auch in Dänemark wehrt man sich viel entschiedener und konsequenter gegen illegale Migration als beispielsweise Deutschland.

Der bayerische Rundfunk fragte 2020: „Wie kommt es zum islamistischen Terror in Europa?“ Der Sender schrieb dazu: „’Wir sind im Krieg‘, sagte der französische Innenminister Gérald Darmanin nach den Attacken in Nizza. Eine Übertreibung oder befinden wir uns mitten im Clash of Civilizations?“

Was ist das also für ein Hass, der auch einen zum Islam konvertierten Einzeltäter europäischer Herkunft mutmaßlich dazu treibt, die westlichen Gemeinschaften mit Terror zu bekämpfen? Es scheint tatsächlich so, dass insbesondere zum Islam Konvertierte eine intensivere Form des Glaubens praktizieren. Die wenigsten von ihnen werden deshalb zu Terroristen, aber viel mehr lehnen die westliche Lebensweise vollständig ab, in der sie aufgewachsen sind.

In den nächsten Tagen und Wochen wird die Motivation des Attentäters von Kongsberg möglicherweise klarer werden, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Davon vollkommen unbeeindruckt leben mittlerweile viele Menschen mitten in Europa, welche die Lebensart dieser Gesellschaft zutiefst verabscheuen.

Die überwiegende Mehrheit dieser Menschen hat einen muslimischen Hintergrund. Grund offensichtlich für einige hier aufgewachsene Europäer, ebenfalls Muslim zu werden – im falschen Glauben, dass die Verachtung des Westens das Bindeglied für alle Muslime sei. Denn die allermeisten hier lebenden Muslime leben ein Leben ohne jeden Extremismus.

Für sie ist ihre Religion allenfalls noch eine Tradition mit Feiertagen und familiären Zusammenkünften. Eine Tradition, mit der sie nicht brechen wollen, weil es einen Teil ihrer Identität ausmacht. Diese friedfertigen Menschen sind es, die immer wieder unter den Terrorexzessen einiger weniger Muslime/Islamisten leiden – ob diese nun von Geburt an Muslime sind oder konvertiert.

Und hier ein verstörendes Video des Täters als der vor vier Jahren zum Islam konvertierte :

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Die Corona-Maßnahmen haben unzählige Menschen extrem hart getroffen. Sie haben viele Existenzen gefährdet und vernichtet. Ich möchte Menschen, die betroffen sind, helfen – und veröffentliche deshalb auf meiner Seite Reklame von ihnen. Mit der Bitte an meine Leser, sie wohlwollend zu betrachten.

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine.

Alexander Wallasch ist gebürtiger Braunschweiger und betreibt den Blog alexander-wallasch.de. Er schrieb schon früh und regelmäßig Kolumnen für Szene-Magazine. Wallasch war 14 Jahre als Texter für eine Agentur für Automotive tätig – zuletzt u. a. als Cheftexter für ein Volkswagen-Magazin. Über „Deutscher Sohn“, den Afghanistan-Heimkehrerroman von Alexander Wallasch (mit Ingo Niermann), schrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Das Ergebnis ist eine streng gefügte Prosa, die das kosmopolitische Erbe der Klassik neu durchdenkt. Ein glasklarer Antihysterisierungsroman, unterwegs im deutschen Verdrängten.“ Seit August ist Wallasch Mitglied im „Team Reitschuster“.

Bild: Shutterstock
Text: wal

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