Putins oberste Militärs und Spitzenbeamte abgetaucht INNENANSICHTEN AUS RUSSLAND

Generalstabschef Valerij Gerasimow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu sind Putins wichtigste Krieger. Zu Beginn des Krieges gab es eine merkwürdige Szene, die weltweit zu sehen war (Bild oben). An einem ellenlangen Tisch, viele Meter von Putin entfernt, saßen die beiden reifen Herren in Uniform ihrem obersten Befehlshaber gegenüber, der anordnete, die Nuklearstreitkräfte in Alarmbereitschaft zu versetzen. Die beiden wirkten wie die begossenen Pudel, die Blicke tief gesenkt, wie bei Schülern, die ihr Lehrer zur Rechenschaft zieht, weil sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Tatsächlich lief der Krieg schon damals, am Anfang, gar nicht so, wie sich Putin das offenbar vorgestellt hatte. Schlimmer noch: Insider berichten, dass erst durch den Krieg offensichtlich wurde, dass viele von den Milliarden, die Putin ins Militär päppelte, im Ausland gelandet sind – in Yachten und auf Nummernkonten. So soll manche hochmoderne Einheit mit bester Ausrüstung nur auf dem Papier bestanden haben. Putin, so heißt es, sei außer sich.

Umso bemerkenswerter nun eine Nachricht, die Mikhail Podoliak, ein Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamtes, heute auf Telegram veröffentlichte. Gerasimow und Schoigu seien seit dem 11. März nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten, so Podoliak. Aber nicht nur die schweigen, wie das das Portal des russischsprachigen ukrainischen Journalisten Gordon (gordonua.com) jetzt berichtete. Auch die anderen politischen Schwergewichte hüllen sich sehr auffällig in Schweigen. Etwa der mächtige Sekretär des russischen Sicherheitsrates Nikolaj Patruschew, der sich als graue Eminenz gibt und von Anfang an entschieden gegen die Invasions-Pläne seines engen Vertrauten Putin war. Ebenso der Leiter des Inlandsgeheimdienstes Alexander Bortnikow und sein Kollege vom Auslandsgeheimdienst, Sergej Naryschkin, den Putin erst kurz vor dem Einmarsch öffentlich vor laufender Kamera wie einen Schuljungen tadelte und demütigte. „Sie sind aus den obligatorischen Protokollen verschwunden“, schreibt Podolyak: „Lauter als sonst schweigen die Ökonomen – Premierminister Michail Mischustin, Zentralbankchefin Elvira Nabiullina, der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Maxim Reschetnikow. Kurz gesagt, sie haben sich alle in Luft aufgelöst, sogar aus den öffentlichen Aufzeichnungen.“

„Nur der russische Außenminister Sergej Lawrow und der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, blieben in der Öffentlichkeit, so der Berater des OPU-Chefs“, heißt es in dem Text weiter. Es bleibe nur Lawrow übrig, der auf den ausländischen Märkten zu beweisen versuche, dass Europa auf dumme Gedanken kommen könne, wenn Russland aufhöre, ukrainische Zivilisten zu töten“, so Podoljak mit Galgenhumor. Und Peskow, der in regelmäßigen Abständen aufrichtig glaube, dass alles „nach dem Sondereinsatz-Plan“ laufe und es daher unbedingt notwendig sei, dass ein fünftes Sanktionspaket gegen Russland durchgesetzt werde, mit einem Ölembargo und der Schließung von Welthäfen.“

„Interessante Stille“, so der Schlusssatz von Podoljak. Die Oppositionszeitung „Agents“ schrieb unter Berufung auf eine Quelle in Schoigus Umfeld, er leide an Herzproblemen. Das russische Verteidigungsministerium und der Pressedienst des Kremls lehnten es ab, diese Informationen zu kommentieren. Ukrainische Medien schrieben, der Chef des Generalstabs der russischen Streitkräfte, Valerij Gerassimow, sei wegen der gescheiterten Invasion in der Ukraine entlassen worden, aber diese Information wurde nicht offiziell bestätigt.

Ich habe eine gute Quelle, die mir gegenüber schon im Dezember die Invasion auf den Tag genau vorhersagte, gebeten, diesen Bericht zu kommentierten. Er sagte, er habe keine zuverlässigen Informationen dazu, aber er könne sich sehr gut vorstellen, dass die Spitzenpolitiker aktuell öffentlich nicht in Erscheinung treten wollen, um nicht allzu eng mit der Invasion in Verbindung gebracht zu werden. Dies wäre dann eine Absetzbewegung von Putin.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Shutterstock
Text: br

mehr zum Thema aus reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert