„Derzeit lassen wir Kinder wieder fiebern und leiden“ – ich traute meinen Augen nicht, als ich dieser Tage auf dem Krankenbett diese Überschrift im „Cicero“ las. Was dann alles in dem Artikel dazu über den Arzneimittel-Notstand in Deutschland zu lesen war, hätte mich wahrscheinlich umgehauen, hätte ich nicht schon gelegen. Mathias Arnold, Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) berichtet von Zuständen, die man eher in Afrika erwarten würde als in einer der größten Industrienationen der Welt.
Auf der Lieferengpass-Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArm) stehen sage und schreibe 453 Arzneimittel. Dabei werden nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel in dieser Liste gar nicht aufgeführt, ebenso wenig Arzneimittel, deren Bestände noch nicht ganz erschöpft sind. Die Ursachen laut Arnold: „Die Spargesetze haben den deutschen Markt für Hersteller unattraktiv gemacht und die Folgen davon spüren wir gerade.“
Selbst Fiebersäfte für Kinder waren zwischenzeitlich nicht zu bekommen, aktuell besteht laut Arnold „ein Engpass bei Insulinen, Antidepressiva und bestimmten Antibiotika“. Hier nur eines der Beispiele, das der Apotheker aufführt: „Medikamente fehlen fast überall. Beispielsweise sind Penicilline seit einiger Zeit nicht zuverlässig verfügbar. Wenn ein Kind aktuell Scharlach hat, dann müssen wir in den Apotheken auf Arzneimittel aus der „zweiten Reihe“ zurückgreifen. Diese sind suboptimal und ziehen eventuell auch mehr Nebenwirkungen mit sich. Hier besteht auch ein erhöhtes Risiko für neue Resistenzen.“
Arnold fürchtet, dass es im Herbst und Winter möglicherweise „mehr Infektionskrankheiten oder Lungenentzündungen“ geben wird: „Ob und wie diese ohne die entsprechende Medikamentenversorgung verlaufen werden, ist aber ein Blick in die Glaskugel“. Fest stehe, so der Apotheker zum „Cicero“: „Teilweise entwickeln sich dramatische Verläufe durch den Arzneimittelmangel. Scharlach war eigentlich durch die Behandlung mit Penicillin eine eher harmlose Erkrankung. Derzeit lassen wir die Kinder wieder fiebern und leiden, denn es gibt quasi keine kindgerechten Alternativen.“
Ich erspare Ihnen hier die weiteren Details. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Mich hat das Interview sprachlos gemacht. Und genauso entsetzlich wie die Zustände finde ich die Tatsache, dass sie die Mehrheit in unserem Land offenbar einfach schweigend hinnimmt. Öffentliche Empörung? Proteste? Eine Skandalisierung des Themas in den großen Medien, die wirklich Druck auf Verantwortliche wie Minister Lauterbach ausübt? Alles Fehlanzeige. Aufarbeitung der Doppelmoral – bei Corona angebliche massive Sorge um die „Volksgesundheit“, Gleichgültigkeit beim Medikamentenmangel? Kein Thema.
Mehrere Ärzte berichten mir von untragbaren Zuständen in der deutschen Medizin, hoffnungsloser Überlastung, von Praxen wie Kliniken. Termine beim Facharzt sind ein Geduldsspiel. Gesundheit wird zur Lotterie. Ursachenforschung zum politischen Eiertanz. Dass auch die massive Zuwanderung mit zur Überlastung des Systems führt, ist ein Tabu.
Sind wir ein Volk von Masochisten geworden? Die neuen Heizungspläne von Habeck und Co. sind faktisch nichts anderes als eine gigantische Entmündigung und Enteignung. Viele Menschen und vor allem viele Erben werden sich die vorgeschriebenen Umbauten nicht leisten können. „Die neuen Pflichten zur energetischen Sanierung bringen viele Immobilienbesitzer in Geldnot, wie eine Umfrage zeigt“, schreibt selbst die „Welt“. Wenn ich Menschen in Osteuropa erzähle, dass in Deutschland der Staat in die private Heizung durchgreift, halten sie das für einen schlechten Witz. Der übereinstimmende Tenor: Jede Regierung bei uns, die das versuchen würde, würde hinweggefegt.
Nicht so in Deutschland
Eine Inflation von bis zu zehn Prozent enteignet faktisch die Menschen, allen voran den Mittelstand. Genau der wird mit besonderer Inbrunst in den Ruin getrieben – im gemeinsamen Zangengriff der großen Konzerne und der Kulturrevolutionäre an der Macht.
Eine Regierung aus rotgrünen Ideologen und Utopisten bekennt sich ganz offen zur „großen Transformation“ und will unsere Gesellschaft bis zur Unkenntlichkeit von oben herab umbauen. Gegen ihren Willen. Diese Regierung geht mit ihrer Bevölkerung um, wie das sonst eher Eroberer in besetzten Ländern tun. Sie zwingt ihr eisenhart ihren Willen auf. Man könnte von einer politischen Vergewaltigung sprechen. Warum macht die Mehrheit mit?
Die Faktoren sind vielfältig. Deutsches Obrigkeitsdenken, vorauseilender Gehorsam spielen eine entscheidende Rolle; ebenso die geschickte Manipulation mit Schuldgefühlen und Ängsten. Auch Größenwahn – mal die Welt erobern, mal retten – und Wohlstandsverwahrlosung sowie Verblödung sind wichtige Faktoren. Dazu kommt ein offenbar typisch deutscher Zug des Fanatismus, des Dranges, alles bis zum Äußersten zu führen. Das war beim nationalen Sozialismus ebenso wie beim internationalen und jetzt beim grünen. Auch eine Art Leidenslust ist zu spüren, mit einem tief verdrängten Selbstbestrafungs-Wunsch. Zugespitzt könnte man gar von einem Selbstzerstörungstrieb sprechen, der auch im letzten Wunsch von Adolf Hitler, die Deutschen mögen „zur Bestrafung“ vernichtet werden, zum Ausdruck kam.
Nur all das zusammen erklärt, warum eine Mehrheit eine Politik toleriert und durch Wahlentscheidungen oder Wahlenthaltungen abnickt, die kolossal gegen ihre Wünsche geht. Weder die Massenzuwanderung aus vorwiegend archaischen Gesellschaften noch der Generalangriff auf die wirtschaftlichen Grundlagen unseres Wohlstandes im Wahn, das Weltklima zu retten sind von einer Mehrheit der Deutschen gewollt. Ebenso wenig wie die Abschaltung der Atomkraftwerke, die Allgegenwart des Gender-Wahnsinns, das Wittern von Rassismus hinter jeder Laterne und die faktische Förderung der Klima-Kleber durch Medien, Politik und Justiz.
Die Liste ließe sich schier endlos fortsetzen. Manfred Haferburg hat sie kürzlich hier ausgeführt. In einem Appell an seine Landsleute unter dem Titel „Was ist nur mit Euch los“ (nachzulesen hier) schreibt er unter anderem: „Ihr habt Euch daran gewöhnt, dass Euer kleiner Traum von einem schönen Auto, einem kleinen Haus und ein paar Urlaubsreisen von Leuten zertrampelt wird, die sich dies alles selbst gönnen. Denn das werden sich nur noch wenige Privilegierte leisten können.“
Warum macht die Mehrheit das mit?
Gestern habe ich hier über meine Krankheit geschrieben. Sie war so chronisch, dass ich ihre Auswirkungen gar nicht mehr erkannte und den schlechten Zustand als normal wahrnahm, erklärten mir meine Ärzte. Ich habe den Eindruck, genau das passiert mit unserer Gesellschaft. Stückchenweise hat sie sich an den ganzen Wahnsinn gewöhnt. Nimmt ihre Schmerzen gar nicht mehr als solche wahr – sondern als Normalität. Wie ich Angst hatte, als Hypochonder zu gelten, haben die Menschen Angst, als „rechts“ oder „Nazi“ diffamiert zu werden, wenn sie ihre Schmerzen offen ansprechen.
In meinem Fall spielte eine wichtige Rolle auch der Dauerstress, der mein Immunsystem aushebelte. Auch das kann man auf die Gesellschaft übertragen. In der Hetze des modernen Alltags fehlt die Zeit zur Reflektion, die Energie, sich zu wehren gegen Missstände.
Aus der Tretmühle heraus fand ich nur, weil der Organismus die Notbremse zog, und der Chirurg sein Messer ansetzte.
Wie kann unsere Gesellschaft raus aus der Tretmühle?
Wahrscheinlich braucht auch sie leider ein „Trigger-Erlebnis“, um aus ihrer Apathie zu erwachen. Die entscheidenden Fragen sind:
Wie viel Schaden wird all der Irrsinn bis dahin noch anrichten?
Wie stark sind die Widerstandskräfte der Gesellschaft?
Wie viel Substanz wird noch da sein für den Wiederaufbau?
Meine Überzeugung aus den drei Jahren mit meiner Seite und unzähligen Kontakten mit wunderbaren Menschen ist: Wir haben noch eine gesunde politische Substanz in diesem Lande. Aktuell ist sie verdeckt. Die lautstarken Ideologen haben die Lufthoheit über dem Meinungskorridor erkämpft.
Doch im entscheidenden Moment, das ist meine Hoffnung, kann sie aus der Deckung kommen. Und die Grundlage sein für eine neue, realistische Politik. Eine, die statt von Neurosen und Narzissmus von Sachlichkeit und Nüchternheit geprägt wird. Nicht fehlerfrei, nicht ideal, aber doch geerdet statt überdreht, neben dem Machterhalt, auf den jede Politik ausgerichtet ist, konzentriert auf die Wünsche und die Bedürfnisse der Bürger statt darauf, diese umzuerziehen.
Nach meiner Operation muss ich meine Arbeit ruhiger angehen. Dazu haben mich die Ärzte eindringlich aufgefordert. Und ich glaube, das bin ich meinen Nächsten, meinem Team und auch Ihnen schuldig. Umso mehr bin ich Ihnen dankbar für Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, weiterzumachen! Und sie gibt mir die Sicherheit, mich ein wenig zurücklehnen zu können zur Genesung. Auf dass wir noch ein langes Miteinander vor uns haben! Herzlichen Dank!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.