Stramm auf Vegan-Kurs: IKEA sagt Hotdog und Köttbullar den Kampf an Künftig nur noch zwei nicht-pflanzliche Speisen im verpackten Food-Sortiment

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IKEA ist in Deutschland eine Art Nationalheiligtum. Und wenn es um das Essen geht, das der schwedische Konzern anbietet und das fest zu seinem Programm gehört, hört der Spaß hierzulande auf. Ich bekam das sehr deutlich im Sommer 2022 zu spüren. Ein kurzer Text von mir in den sozialen Netzwerken darüber, dass eine IKEA-Filiale „bewusst“ auf Pommes verzichtet, weil ihre Zubereitung für das Klima schädlich sein soll, löste enorme Wellen der Emotionen aus. Zuerst Empörung über den Schritt der IKEA-Filiale. Und dann Empörung darüber, dass ich und viele meiner Leser die Anti-Pommes-Entscheidung kritisiert hatten. Zahlreiche große Medien berichteten über den von mir nichtsahnend ausgelösten Sturm im IKEA-Wasserglas bzw. in der Pommes-Schachtel (nachzulesen hier).

Doch der schwedische Konzern wird offenbar aus Schaden nicht klug. Da IKEA-Gründer Ingvar Kamprad in frühen Jahren laut Medienberichten ein echter Nazi gewesen sein soll (und nicht in dem Sinne, in dem das Wort heute instrumentalisiert wird zur Diffamierung Unbequemer), will das Unternehmen diese Vergangenheit nun möglicherweise überkompensieren. Und katholischer sein als der Papst, wenn es darum geht, vor dem rot-grünen Zeitgeist Männchen zu machen.

Der Möbelhausgigant will bis 2030 klimaneutral werden.

Und schreckt dafür auch nicht vor erzieherischen Maßnahmen im Umgang mit seinen Kunden zurück.

„Schluss mit Hotdog und Köttbullar? IKEA stellt mehr und mehr auf vegane Speisen um“, titeln die „Nürnberger Nachrichten“. Das Blatt schreibt hinter einer Bezahlschranke: „Er gehört zu nahezu jedem Besuch bei IKEA in Fürth: der Biss in den Hotdog oder ins Köttbullar. Doch in den kommenden Jahren müssen sich Kunden auf einen massiven Umbau des Essens-Sortiments einstellen“, so der Manager der Fürther Filiale Oliver Mertens.

„Köttbullar“, eigentlich kleine Fleischbällchen, gibt es seit einiger Zeit bereits vegan – unter dem Namen „Plantbullar“. Sie werden aus Erbsenprotein, Hafer, Kartoffeln und Äpfeln hergestellt. Das Versprechen der schwedischen Möbelbauer bei der Einführung im Juli 2020: „Wir bieten unseren Kunden mit dem neuen pflanzlichen Bällchen ein Produkt an, das geschmacklich selbst überzeugte Fleischesser ansprechen wird.“ Auch der Hotdog kann seit Juli 2023 neben der fleischigen Variante in einer veganen geordert werden.

„Seit Oktober 2022 sind in den deutschen Filialen alle pflanzlichen Alternativen im Lebensmittelsortiment günstiger als das fleischhaltige Gegenstück“, schreiben die „Nürnberger Nachrichten“: „Der Grund: IKEA will diese Speisen für möglichst viele Menschen zugänglich und obendrein Fleischfans neugierig machen. Und das kommt an, meldete die Pressezentrale im Januar 2024: Bereits ein Viertel der Kunden greife zu dem pflanzenbasierten Angebot –Tendenz steigend.“

Angesichts der massiven Stimmungsmache und Reklame wirkt ein Viertel freilich eher wie ein Misserfolg für die Ideologen.

Das Ziel des Konzerns laut dem Bericht: „Um nachhaltiger zu werden, sollen bis 2025 nicht nur die Hälfte der Mahlzeiten in den Schwedenrestaurants pflanzlich sein, sondern auch 80 Prozent aller verpackten Lebensmittel, die im Schwedenshop angeboten werden.“

Dazu beteiligte sich der Umerziehungskonzern – entschuldigen Sie den Schreibfehler, ich meinte, der Möbelkonzern – heuer an dem Aktionsmonat „Veganuary“. In dessen Rahmen bot er fleischlose Speisen zu besonders niedrigen Preisen an, wie es in dem Bericht heißt: „Hungrige Kunden konnten zusätzlich zum veganen Dauerangebot pflanzliche Schnitzel, Kuchen oder Kaffeespezialitäten mit Hafermilch testen.“

„Wo immer es möglich ist, versuchen wir, tierische Inhaltsstoffe in unseren Produkten durch pflanzliche zu ersetzen“ – so erklärte Filial-Chef Oliver Mertens dem Blatt die Unternehmensphilosophie. Und weiter: Die Kunden klagten nicht, sondern nähmen das gut an.

Merkwürdig. Die Reaktionen auf meinen Post 2022 legten eher das Gegenteil nahe.

Doch der Konzern hält eisern an seinem Ziel fest. „Im verpackten Food-Sortiment wird es dann neben unserem pflanzlichen Lebensmittelangebot fast nur noch unsere ikonischen nicht-pflanzlichen Produkte geben: Köttbullar und Lachs“, kündigte Food-Managerin Tanja Schramm kürzlich in einem Interview an.

Und Mertens fügte dem jetzt hinzu: „Grundsätzlich entwickeln sich unser Speisenangebot und unsere Lebensmittelangebote kontinuierlich weiter. Dabei richten wir uns nach dem, was sich unsere Kundinnen und Kunden wünschen – auch auf lokaler Ebene.“

Der Widerspruch dahinter scheint Mertens gar nicht aufzufallen – denn entweder richtet sich das Unternehmen nach den Kundenwünschen – oder es versucht Umerziehung. Wenn etwa Managerin Schramm ankündigt, nur noch zwei nicht-pflanzliche Speisen im verpackten Food-Sortiment zu behalten. Aber solche Widersprüche sind in solchen ideologischen Zeiten wie unseren ja leider schon zur Norm geworden.

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