Realität überholt die Beschwichtiger: Straßen-Kriminalität eskaliert Was gestern noch als rechte Hetze diffamiert wurde, geben jetzt auch erste große Medien zu

Sehr viele Menschen (ich auch) haben den Eindruck, dass es um die Sicherheit in Deutschland immer schlechter bestellt ist. Und sie haben immer mehr Sorge vor Gewalt, wenn sie in den öffentlichen Raum gehen. Sehr viele – ich auch – sehen dabei die massive Zuwanderung von jungen Männern aus Kriegs- und Krisengebieten sowie Gesellschaften ohne Gewalttabu als eine der wesentlichen Ursachen an. Wenn man solche Sorgen ausspricht, wird man von den Gesinnungswärtern des rot-grünen Gleichheits-Kultes und ihren Mitläufern oft aggressiv zurechtgewiesen und als „rechts“ diffamiert. Die entsprechenden Sorgen und Beobachtungen seien „Quatsch“, muss man sich dann anhören.

Umso interessanter ist, dass der vermeintliche „Quatsch“ jetzt so offensichtlich ist, dass ihn auch die großen, regierungstreuen Medien nicht mehr ganz vermeintlichen können. Die „Welt“ schreibt etwa in einem Artikel hinter einer Bezahlschranke: „Kriminalität: So stark nehmen Ausmaß und Brutalität von Raubüberfällen zu. Quer durch Deutschland häufen sich Meldungen über brutal oder dreist begangene Raubdelikte und Attacken. Verübt werden sie von Gruppen oder mindestens zwei Tätern – viele minderjährig. Der BKA-Chef sieht drei zentrale Gründe für die Entwicklung, die in der Bevölkerung Verunsicherung auslöst.“

Doch auch, wenn es aufgrund des Realitätsdrucks nicht mehr gelingt, weiter in einer Art „Gaslighting“ die Wahrnehmung der Mehrheit als „Quatsch“ zu diffamieren, wird weiter verharmlost und getrickst. In dem konkreten Artikel in der „Welt“ kommt erst am Ende des zweiten Absatzes ein dezenter Hinweis auf die entscheidende Thematik – die Täter seien „oft junge Männer aus dem Maghreb ohne Aufenthaltserlaubnis“, heißt es da fast verschämt und leicht versteckt, dort, wohin der Nicht-Abonnent aufgrund der Zahlschranke gar nicht vordringt.

Das Wort „Migration“ ist nur einmal zu lesen – und erst im achten Absatz. Und sogar hier wird es erst als „eine von drei Ursachen“ benannt. Dann fällt noch einmal das Wort „Zuwanderer“ bzw. „Zuwanderung“ im neunten Absatz, und im zehnten gibt es dazu Details. Das war es zu der Thematik. Dem eiligen Leser – und das sind die meisten – der sich nicht bis zu den hinteren Absätzen durchkämpft, bleibt sie also verborgen. Dabei wäre es eine Sache des journalistischen Anstands, diesen Haupt-Aspekt schon in der Überschrift oder zumindest im Vorspann zu erwähnen und ihn in den Vordergrund des Artikels zu stellen, statt unten zu verstecken. Dies nicht zu tun, kann man als Manipulation werten.

Ebenso wäre es journalistisch in meinen Augen zwingend, in dem Artikel zu erwähnen, dass Innenministerin Nancy Faeser (SPD) trotz steigender Zuwanderer-Kriminalität gerade erst eine massive Schwächung der Sicherheitsprüfung für neu ankommende Asylbewerber angeordnet hat (siehe hier). Die „Welt“ verschweigt das.

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Auch, wenn im bereits erwähnten neunten Absatz der Bremer SPD-Innensenator Ulrich Mäurer von einer Pressekonferenz mit Klartext zitiert wird: „Wir haben einen massiven Anstieg der Kriminalität durch ungesteuerte Zuwanderung. Das muss man so benennen“. Die Raubtaten gingen hauptsächlich auf das Konto von immer brutaler agierenden Tätern aus den Maghreb-Staaten, die Drogengeschäfte seien in der Hand von Staatsbürgern aus Guinea.

„Die Polizei kenne zwar deren Identität, könne aber nur reagieren und immer wieder Haftbefehle erwirken“, zitiert die „Welt“ den Sozialdemokraten weiter: „Mehr als 60 Personen aus Guinea wollten wir zurückführen, nur bei zweien ist es gelungen.“ Weil Rückführungsabkommen mit den Ländern fehlten. Aber diese könne nur die Bundesregierung aushandeln.

Im achten Absatz des Artikels, in dem die „Welt“ erst- und letztmals das Wort „Migration“ nutzt, wird der Chef des Bundeskriminalamts, Holger Münch, zitiert – mit seiner Aussage, er sehe „drei wesentliche Faktoren“ für die steigende Kriminalität auf den Straßen: „Die Migration, die Inflation und die wirtschaftliche Situation“. Jugendliche, so Münch, begingen seit jeher die meisten Straftaten pro Kopf, aber eben meist nur Ladendiebstahl, Beleidigung oder allenfalls leichte Körperverletzung. Das Risiko, beispielsweise Raubüberfälle zu begehen, werde durch diverse Faktoren gesteigert, die eigene Armut etwa, eigene Gewalterfahrungen in der Kindheit, die Bezugsgruppe oder Belastung durch Stress, so Münch. Man spürt förmlich, wie er den Elefanten im Raum – die Massen-Zuwanderung von jungen Männern – so weit wie möglich ignorieren will.

Dabei ist die Situation höchst dramatisch. Allein in Bremen gibt es eine „sprunghaft gestiegene Zahl von Raubüberfällen in der City und in Bahnhofsnähe“. „Bis Ende September wurden in der Innenstadt 172 Raubdelikte gemeldet, mehr als im gesamten Jahr zuvor. 60 Prozent der gefassten Täter waren Kinder, Heranwachsende oder sehr junge Erwachsene“, so die „Welt“.

Eine Sondereinheit der Polizei soll sich des Problems nun annehmen in der Hansestadt. In Dresden treibt die Leiterin einer ähnlichen Sondereinheit, Nadine Schaffrath, laut „Welt“ besonders um, dass „die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung gesunken ist.“ Diebstähle und Überfälle habe es immer gegeben, so die Kriminalhauptkommissarin, aber längst nicht so brachial wie heute, so Schaffrath.

Auch die Münchner Polizei bestätigt dies. Der Oberbürgermeister der Isar-Metropole, Dieter Reiter (SPD) beklagt, dass viele Jugendliche heutzutage falsche Vorbilder idealisierten und sich Gruppen anschlössen, in denen Gewalt die Hierarchie bestimme. Dabei würden Straftaten teilweise noch nicht einmal der Beute wegen begangen, sondern um sie für soziale Medien zu filmen, so Reiter laut „Welt“: „Filmen, posten, brüsten“.

Dabei ginge es bei diesen Angriffen deutlich hemmungsloser zu als früher, wie Münchens Polizeipräsident Thomas Hampel dem Bericht zufolge beklagte: „Noch vor 20 Jahren war es eine rote Linie, dass einer, der am Boden liegt, nicht mehr geschlagen wird.“ Heute werde weiter getreten, auch wenn das Opfer längst wehrlos sei.

„Quer durch Deutschland häufen sich Meldungen über brutal oder dreist begangene Raubdelikte und Attacken, oft verübt von Gruppen oder mindestens zwei Tätern“ – so konstatiert das Blatt das, was bisher regelmäßig als „Einzelfälle“ bagatellisiert wurde – und wovon zu sprechen einem schnell den Vorwurf einbringen konnte, „rechts“ zu sein.

Dabei versuch(t)en die Wegseher bis zuletzt, die Lage schönzureden und Konsequenzen zu vermeiden. Etwa in Mannheim. Dort hatte die Stadtverwaltung dem Bericht zufolge noch im Mai den Antrag der Grünen-Fraktion abgelehnt, die Innenstadt zur Waffen- und Messerverbotszone zu machen. „Nicht nötig“, hieß es seinerzeit. Doch ein knappes halbes Jahr später werde die Lage völlig anders bewertet.

Die von diversen Verwaltungen und Polizeibehörden beschriebene Entwicklung mit Daten zu unterlegen, sei aber schwierig, so die „Welt“: Die Kriminalstatistiken von Kommunen, Ländern und Bund seien so unterschiedlich aufbereitet, dass ein Überblick schwerfällt. Wie praktisch! Und was für eine Steilvorlage für Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die leidenschaftlich und oft darauf hinweist, die ansteigenden Fallzahlen seien wenig aussagekräftig, weil beispielsweise die Bereitschaft zur Anzeigeerstattung zuletzt zugenommen habe.

Das ist an Zynismus kaum noch zu überbieten.

Ebenso wie Beschwichtigungen von den üblichen Verdächtigen wie dem Kriminologen Klaus Boers vom Institut für Kriminalwissenschaften an der Universität Münster. Der betont laut „Welt“, die Jugendgewalt sei immer noch deutlich geringer ausgeprägt als in den 1990er-Jahren. Ob die jüngste Zunahme eine Trendwende sei oder eine Eintagsfliege bleibe, werde sich erst noch zeigen.

Jeder, der die 1990er-Jahre erlebt hat, kann über solche Beschwichtigungen nur den Kopf schütteln.

Das Gefühl der massiven Verunsicherung ist eben kein Kopfgespinst, wie es uns Sozialdemokraten wie Faeser und Kriminologen wie Boers weismachen wollen. Man braucht dazu nur etwa die jüngsten Zahlen der Mönchengladbacher Polizei ansehen. In der 260.000-Einwohner-Stadt wurden zwischen Januar und Ende September laut „Welt“ 4.186 Fälle von Straßenkriminalität registriert. Darunter Diebstähle, Raubüberfälle und Körperverletzungen. Mit anderen Worten: Auf den Straßen und den öffentlichen Plätzen werden allein in dieser mittelgroßen Stadt jeden Tag 15 bis 16 Straftaten verübt.

Wer das verharmlost und wegsieht wie Faeser, Boers und unzählige Journalisten, ist mitverantwortlich für diese Entwicklung.

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