Was wussten die Nachrichtenagenturen über den Hamas-Angriff? Die dpa und die Hamas-Fotografen

Ein Gastbeitrag von Richard Taylor"

ARD, ZDF, AP, Reuters, dpa und alle Mainstream-Medien verlassen sich für ihre Berichterstattung aus dem Gazastreifen scheinbar auf Fotojournalisten, die der Hamas nahestehen und am barbarischen Terroranschlag vom 7.10. beteiligt waren, wie die NGO „Honest Reporting“ enthüllt. Einer der freien Agenturjournalisten fotografierte die geschändete Leiche der deutschen Partygeherin Shani Louk. Mindestens einer der Fotojournalisten steht in engem persönlichen Kontakt zum Hamas-Kommandeur des Terroranschlags.

Mindestens vier Fotojournalisten waren beim bestialischen Hamas-Anschlag, bei dem ganze Familien gefoltert und bei lebendigem Leibe verbrannt wurden, beteiligt: Hassan Eslaiah, Yousef Masoud, Ali Mahmud und Hatem Ali, so die NGO Honest Reporting.

Hassan Eslaiah, ein Freiberufler, dessen Fotos auch von der Deutschen Presse-Agentur dpa, der Deutschen Welle und der ARD veröffentlicht werden, überquerte die Grenze nach Israel, machte Fotos von einem brennenden israelischen Panzer und fotografierte Terroristen bei ihrem brutalen Überfall auf den Kibbutz Kfar Azza, so Honest Reporting.

In Kfar Azza wurden mindestens 52 Zivilisten auf unvorstellbar bestialische Weise abgeschlachtet, gefoltert, enthauptet, gruppenvergewaltigt und lebendig verbrannt. Der Ersthelfer Asher Moskowitz sagte aus, ein Kleinkind in einem Ofen gefunden zu haben. Die Mutter wurde daneben gruppenvergewaltigt. „Alle Frauen wurden vergewaltigt, alle Männer wurden enthauptet“, sagte die Bestatterin Avigail Gimpel zur Journalistin Caroline Glick.

Laut Honest Reporting brüstete sich Hassan Eslaiah sogar seiner Anwesenheit in dem geschändeten Kibbutz. „Live aus den Siedlungen im Gazastreifen“, schrieb er auf Twitter/X. Hassan Eslaiahs Tweets auf X sind inzwischen gelöscht, aber per Screenshot dokumentiert. 

Eslaiah ließ sich schon 2020 außerdem bei einem Kuss mit dem Kommandeur des Hamas-Anschlages Yahya Sinwar fotografieren.  

Yousef Masoud, dessen Fotos auch den dpa-Credit tragen, war ebenfalls vor Ort – gerade noch rechtzeitig, um israelisches Gebiet zu betreten und weitere Panzerfotos zu machen.

Auch Ali Mahmud und Hatem Ali waren offenbar vorab informiert, damit sie sich in Stellung bringen konnten, um Bilder von den grausamen Entführungen von Israelis in den Gazastreifen zu machen.

Ali Mahmud veröffentlicht seine Fotos ebenfalls mit dpa-Credit. Er war derjenige, der den Pickup mit der Leiche der bestialisch ermordeten Deutsch-Israelin Shani Louk fotografierte. Ali Mahmud machte mehrere Aufnahmen von Entführten, die in den Gazastreifen verschleppt wurden, und veröffentlichte sie mit dpa-Credit.

Die Fotos der Hamas-nahen Fotografen werden von allen großen deutschen Medien verwendet, darunter die Tagesschau. Dazu sagte die Deutsche Presse-Agentur dpa, die genannten Fotografen seien „keine dpa-Fotografen und auch keine dpa-Freelancer.“

Wir schrieben an die dpa und die ARD, um zu erfahren, was diese über die Zusammenarbeit ihrer Fotojournalisten mit der Hamas wussten, wie oft sie deren Fotos verwendet haben, wann sie zuerst von den Hamas-Plänen erfahren haben und wie sie diese Zusammenarbeit zukünftig gestalten wollen.

„Einige Fotos von AP sind im dpa-Bildfunk gesendet worden“, heißt es in der Antwort der dpa. Die dpa habe ihre „Partneragentur AP aufgefordert zu klären, wie diese Bilder zustande gekommen und ob diese freien Fotografen vorab über den Terrorangriff der Hamas auf Israel informiert gewesen seien“, teilte ein dpa-Sprecher in Hamburg mit.

Die Associated Press und CNN räumten ein, die Zusammenarbeit mit Hassan Eslaiah beendet zu haben. AP, CNN und Reuters dementierten, vorab über die Angriffe informiert gewesen zu sein.

Die ARD, der NDR (tagesschau) und der BR (Büro Tel Aviv) ließen eine entsprechende Anfrage bislang unbeantwortet.

„Ist es denkbar, dass die ‚Journalisten‘ einfach so am frühen Morgen an der Grenze auftauchten, ohne sich vorher mit den Terroristen abzusprechen? Oder waren sie Teil des Plans?“, fragte Honest Reporting. „Selbst wenn sie nicht genau wussten, was passieren würde, haben sie nicht gemerkt, dass sie eine Grenze überschritten haben, als es passierte? Und wenn ja, haben sie dann die Nachrichtenagenturen informiert? Zweifellos war irgendeine Art von Kommunikation notwendig – vor, nach oder während des Angriffs –, damit die Fotos veröffentlicht werden konnten.“

„So oder so: Wenn internationale Nachrichtenagenturen für Material bezahlen, das unter solch problematischen Umständen aufgenommen wurde, können ihre Standards in Frage gestellt werden, und ihr Publikum verdient es, dies zu erfahren. Und wenn ihre Leute vor Ort aktiv oder passiv mit der Hamas kollaboriert haben, um die Aufnahmen zu bekommen, sollten sie aufgefordert werden, die Grenze zwischen Journalismus und Barbarei neu zu definieren“, schrieb die NGO.

Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu schrieb auf „X“: „Diese Journalisten waren Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ihr Handeln verstieß gegen die Berufsethik.“

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Richard Taylor ist Journalist mit amerikanischen Wurzeln und schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Screenshot X: @CNN Reporter mit dem Anführer der Hamas, Ismail Haniyeh

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