Von Kai Rebmann
Berichtete der Mainstream zunächst nur zögerlich, und wenn, dann nur unter dem ausdrücklichen Verweis auf vermeintliche „Einzelfälle“, sind Impfschäden und der Umgang damit längst kein Tabu mehr. Selbst beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde der Mantel des Schweigens inzwischen vollständig abgelegt. Gut vier Wochen nach der fast schon historischen Kehrtwende von Karl Lauterbach (SPD), als dieser erstmals die Existenz von Corona-Impfschäden eingeräumt hat, hat sich jetzt die „Hessenschau“ auf Spurensuche begeben und wollte wissen: Wie steht es um die Hilfen für Post-Vac-Patienten, die vom Bundesgesundheitsminister so großspurig angekündigt worden waren?
Auf Nachfrage zu den Details der versprochenen Hilfen bekamen die Kollegen laut eigener Aussage bis zum heutigen Tag keine Antwort. Das Haus von Karl Lauterbach hüllt sich also weiter in Schweigen und will die Sache offenbar aussitzen. Am längeren Hebel sitzt die Bundesregierung ohnehin, denn die Mauer gegen das zuvor eisern verteidigte Narrativ der „nebenwirkungsfreien Impfung“ beginnt nur langsam zu bröckeln.
Vor allem innerhalb der Ärzteschaft, die das wohl größte Medizin-Experiment der Nachkriegsgeschichte ohne jedes Hinterfragen bereitwillig unterstützt hat, hält sich die Bereitschaft für das Eingestehen des eigenen Versagens in stark überschaubaren Grenzen. Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn: Wer Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz begehrt, muss einen Impfschaden nachweisen – in Deutschland aktuell ein nicht nur sehr langer und steiniger, sondern auch sehr leidvoller Weg.
Monatelanges Martyrium
Und so reihen sich auch die jetzt in der „Hessenschau“ genannten beiden Fälle – eigentlich sind es drei – nahtlos in die Schicksale ein, über die reitschuster.de in der Vergangenheit schon mehrfach berichten musste. Eine bis dato kerngesunde 27-jährige Hausfrau und zweifache Mutter bekam Ende November 2021 ihre zweite Dosis des Biontech-„Impfstoffs“. An die Bewältigung alltäglicher Aufgaben, geschweige denn eine angemessene Betreuung ihrer beiden Kleinkinder ist für Dorina Vanka seither kaum mehr zu denken.
Die Symptome reichen von Atemnot und Herzstechen über Lähmungserscheinungen und Sehstörungen bis hin zu Müdigkeit und Übelkeit. Oder anders ausgedrückt: Schmerzen vom Scheitel bis zum kleinen Zeh. Als die Beschwerden immer schlimmer wurden, war sich Vanka sicher, früher oder später an einem Herzinfarkt zu sterben, weshalb sie bereits Abschiedsbriefe an ihre Söhne verfasst habe.
Von den Ärzten fühlte sich die Post-Vac-Patientin schnell im Stich gelassen: „Wenn ich mehr als einmal in einer Notaufnahme aufgetaucht bin, wollte niemand etwas mit mir zu tun haben.“ Die anschließende Odyssee bei rund 50 Ärzten führte die Hausfrau von Frankfurt über Berlin und München bis nach Stuttgart. Niemand konnte oder wollte der Patientin helfen, stattdessen kam der Klassiker: psychische Erkrankung! Erst ein Kardiologe in Heidelberg stellte dann die richtige Diagnose: Post-Vac-Syndrom!
Zu teuer – Kinderarzt setzt Geschwister-Paar vor die Tür
Noch drastischer ist ein Fall aus Frankfurt. Im Glauben, „sich und andere zu schützen“ – nicht anders wurde es in Politik und Medien propagiert – entschied sich eine Familie dazu, ihre beiden Kinder impfen zu lassen. Hintergrund: Die 12-jährige Tochter leidet an einer Vorerkrankung der Atemwege. Also wurden das Mädchen und sein 16-jähriger Bruder zur Impfung geschickt, auch in diesen Fällen erfolgte diese mit dem Präparat von Biontech.
Folge: „Unsere Kinder haben fast identisch das Gleiche entwickelt“, so die Mutter. „Das Gleiche“ heißt in diesem Fall geschwollene, schmerzempfindliche rote Hände und Füße. Dann das Unglaubliche: Weil die Ärzte diese Symptome als „unbedenklich“ einstuften, folgte kurz darauf die jeweils zweite Dosis. Mit dem Ergebnis, dass sich die Symptome nun über den ganzen Körper auszubreiten begannen. Hinzu kamen Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen, Krampfanfälle, Gelenkschmerzen und „benebeltes Bewusstsein“, wie es in dem Bericht heißt.
Die Tochter habe ihrer Mutter einmal gestanden, dass sie es nicht mehr ertrage und „so nicht mehr leben“ wolle. Während einer der insgesamt sieben Krankenhausaufenthalte sei bei dem Sohn sogar ein „demenzähnlicher Zustand“ diagnostiziert worden – wohlgemerkt, bei einem 16-jährigen Jugendlichen. Offenbar wurde alles in Betracht gezogen, nur die „Impfung“ durfte es keinesfalls gewesen sein.
Besonders dramatisch: „Die Behandlungen und Überweisungen sind den Kinderärzten zu teuer“, schildert der Vater, weshalb das Geschwister-Paar vor die Tür gesetzt wurde. Vorübergehend werden die beiden Post-Vac-Patienten jetzt vom Hausarzt des Vaters betreut, doch dieser steht den Angaben zufolge kurz vor der Rente: „Wie es dann weitergehen soll, wissen wir nicht.“ Die Tochter kann nach sechsmonatiger Krankheit inzwischen „mühsam“ wieder die Schule besuchen, der Sohn ist seit einem Jahr krankgeschrieben und ist mehr oder weniger ans Bett gefesselt.
Kosten gehen in die Zehntausende
Nicht selten endet der Leidensweg der Geschädigten in einer Spezialklinik in Marburg, der einzigen ihrer Art in ganz Deutschland. Ursprünglich hatte man sich dort für die Behandlung von Long Covid eingerichtet, inzwischen werden aber immer mehr Patienten mit dem Post-Vac-Syndrom vorstellig. Klinikchef Prof. Bernhard Schieffer spricht von einem „Akzeptanzproblem“ und einem „Steuerungsproblem“.
Soll heißen: Corona-Impfung und Nebenwirkungen sind für viele Ärzte immer noch zwei Dinge, die sich gegenseitig ausschließen, „weil es mal hieß, der Impfstoff sei nebenwirkungsfrei“, so Schieffer. Zudem mache jeder Facharzt „sein eigenes Ding“ und suche nur nach fachspezifischen Diagnosen. Das bringe den Patienten oft nichts, gehe dafür aber mit „unwahrscheinlichen Kosten für das Gesundheitssystem“ einher. Deshalb fordert der Experte die bundesweite Einrichtung von Schwerpunkt-Zentren wie jenen in Marburg.
Schnelle Hilfe kann Schieffer den Betroffenen aber auch in seinem Haus nicht anbieten. Die Sprechstunde in Marburg sei völlig überlastet und bis ins nächste Jahr hinein komplett ausgebucht. Auf der Warteliste sammeln sich inzwischen rund 6.500 Patienten mit Verdacht auf Post-Vac-Syndrom.
Um solche Fälle künftig schneller erkennen zu können und Betroffenen einen monatelangen Ärzte-Marathon zu ersparen, spricht sich Schieffer für die Einrichtung einer Task-Force beim Bund aus. Ziel müsse es sein, Kriterien und eine Diagnostik zu erarbeiten, „der sich jeder stellen muss“, so der Professor.
Da entsprechende Maßnahmen von Karl Lauterbach bisher aber nur angekündigt wurden, müssen die Geschädigten einstweilen sehen, wo sie bleiben. Im Fall von Dorina Vanka besteht diese Selbsthilfe aus Blutwäschen und Sauerstoff-Therapien, für die sie bisher rund 50.000 Euro aus eigener Tasche bezahlt hat. Bei der Familie aus Frankfurt schlugen ähnliche Behandlungen mit bisher rund 10.000 Euro zu Buche.
Die erhoffte Wirkung bleibt bei den meisten dieser alternativen Ansätze meistens nicht nur aus, sondern bringt den Betroffenen mitunter noch mehr Leid. So hat sich der 16-jährige Jugendliche zum Beispiel einer Immuntherapie mit Gammaglobulinen aus Spenderplasma unterzogen, was zu einem schweren allergischen Schock geführt hat.
Nach meiner Operation muss ich meine Arbeit ruhiger angehen. Dazu haben mich die Ärzte eindringlich aufgefordert. Und ich glaube, das bin ich meinen Nächsten, meinem Team und auch Ihnen schuldig. Umso mehr bin ich Ihnen dankbar für Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, weiterzumachen! Und sie gibt mir die Sicherheit, mich ein wenig zurücklehnen zu können zur Genesung. Auf dass wir noch ein langes Miteinander vor uns haben! Herzlichen Dank!
Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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