Die meisten von uns spüren die tiefen Gräben, die sich inzwischen durch unsere Gesellschaft ziehen. Die Frontlinien verlaufen durch Betriebe, Vereine, Freundeskreise und Familien. Heute in Berlin war der Graben beim Schweigemarsch der Corona-Maßnahmen-Kritiker geradezu mit Händen zu spüren. Genauer gesagt: Bei den Gegendemos. Ich war dreieinhalb Stunden mit der Kamera im Livestream dabei. Und habe für Sie die in meinen Augen wichtigsten Szenen zusammengeschnitten. So sehr ich mich bemühe, nach allen Seiten kritisch zu sein, so sehr empfehle ich Ihnen immer, sich aus unterschiedlichen Quellen zu informieren und unterschiedliche Sichtweisen und Perspektiven kennenzulernen. So habe ich etwa keine Nazis auf der Kundgebung gesehen. Ich bekam einen Kommentar von einer Zuschauerin, die schrieb, ich würde sie einfach nicht erkennen. Ich bin nicht im Besitz der Wahrheit. Ich kann nach bestem Wissen und Gewissen das schildern, was ich sehe. Ein anderer Kommentator warf mir vor, ich sei subjektiv. Auch das kann ich nicht gänzlich zurückweisen. Erstens bin ich überzeugt, dass wir alle subjektiv sind. Umso mehr in einem Livestream, der immer sehr viel emotionaler ist als Texte. Selbst in einer Nachrichtensendung ohne Kommentare ist durch die Auswahl der Nachrichten ein großer subjektiver Faktor vorhanden. Wir sind alle Menschen und keine Roboter. Wenn man auf einer Veranstaltung wie heute ständig von einer Seite angefeindet wird, ist es klar, dass dabei auch Emotionen und damit subjektive Momente ins Spiel kommen. Aber ich habe großes Vertrauen in meine Leser und bin sicher, sie sind klug genug, um das zu berücksichtigen. Und sich aus unterschiedlichen Quellen informieren. Hier der Zusammenschnitt.