Politisch korrekte Erziehung auf Kosten des Steuerzahlers „Zivile Helden“: Welcher Typ Verschwörungstheoretiker sind Sie?

Von Kai Rebmann

Wer kennt sie nicht? Die als „Psychotests“ verkleideten Pubertier-Hilfen in der BRAVO. Wie eifersüchtig bist du, wie kommst du beim anderen Geschlecht an oder – ganz wichtig – welcher Kuss-Typ bist du? Diese und weitere Fragen, die die Welt nicht braucht, wurden in schöner Regelmäßigkeit gleich hinter den Seiten des Dr.-Sommer-Teams beantwortet – oder auch nicht. Daran musste ich denken, als mir dieser Tage ein Kurzfilm der „Zivilen Helden“ zugelaufen ist. In dem Video soll der Zielgruppe, sprich jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, erklärt werden, welcher Typ Verschwörungstheoretiker sie sind bzw. wie anfällig sie für derartige „Mythen“ sind.

Hier die neue Fun-Kollektion

Es handelt sich dabei um einen interaktiven Film, der Zuschauer kann den Protagonisten also diese oder jene Entscheidung treffen lassen und damit Einfluss auf den Fortgang der Geschichte nehmen. Die Auswahlmöglichkeiten sind dabei aber ebenso eintönig wie vorhersehbar, so dass jeder – ganz wie in den eingangs erwähnten Beispielen – mit Sicherheit das selbst präferierte Ergebnis bekommen wird. Im Kern geht es in diesem „Erklärvideo“ um eine angebliche Weltverschwörung der Juden. Diese hätten den Klimawandel als ein Instrument der Panikmache erfunden, „zur Unterwanderung Europas durch Flüchtlinge aus dem Osten.“

Anstatt „Juden“, „Klimawandel“ und „Flüchtlingen“ hätte man in dem fiktiven Beispiel auch die Verschwörungstheorie von „Wissenschaftlern und Politikern“ erzählen können, die die „Pandemie“ als ein „Instrument der Panikmache“ einsetzen. Das wäre doch sehr viel zeitgemäßer gewesen als die x-te Neuauflage einer Weltverschwörung der Juden. Aus kaum erklärbaren Gründen erschien das den Machern des Filmchens dann aber doch nicht geeignet.

Gefährliche Fake News aus dem Internet

Die Hauptdarsteller heißen Lea und Chris und sind allem Anschein nach ein Paar. Zunächst ist die Welt zwischen den beiden noch völlig in Ordnung, denn die Teenager teilen dieselben politisch korrekten Ansichten. Doch dann sieht Chris ein, zwei Videos im Internet über die „Lüge der Juden“ und die „Manipulation in den Mainstream-Medien“. Damit soll der Jugendliche anscheinend exemplarisch für jene stehen, die nur allzu leicht Opfer von Verschwörungstheorien werden. Der Filmtitel richtet sich in Frageform mit einem dramatischen Appell an die Zuschauer: „Kannst du Chris aufhalten?“

Auf ihrer Webseite weisen die „Zivilen Helden“ ihre Zielgruppe der jungen Erwachsenen darauf hin, wie wichtig es sei, sich über strittige Sachverhalte zu informieren. Aber nicht irgendwo, sondern natürlich nur bei den „richtigen“ Quellen. Um einschätzen zu können, ob erhaltene Informationen auch „wirklich korrekt“ sind, helfen die „Faktenchecker-Seiten“, so der selbsternannte „Forschungsverbund“. In der Folge werden vier Anlaufstellen genannt, bei denen es sich um die üblichen Verdächtigen des ÖRR und/oder anderweitig durch Steuergelder finanzierten „Wahrheitsfinder“ handelt.

Sonderpreis der Jury – eine Hand wäscht die andere

Die „Polizeiliche Kriminalprävention“ hat auf ihrem Youtube-Kanal ganze 1.740 Abonnenten, also immerhin ein wenig mehr als null. Dort wird mit einem Trailer für den Kurzfilm der „Zivilen Helden“ geworben und darauf hingewiesen, dass der Streifen beim Deutschen Wirtschaftsfilmpreis in der Kategorie „Nachwuchs“ mit dem „Sonderpreis der Jury“ ausgezeichnet worden ist, also einer Art Trostpreis. Nach Überzeugung der Jury besticht der Film durch eine „besonders eindrucksvolle Gestaltung“. Das Werk veranschauliche „die Entstehung und Wirkung von Verschwörungsmythen und illustriert deren gefährliche Überleitung zu antisemitischem Gedankengut“, wie es mit Bezug auf das im Video skizzierte Beispiel weiter heißt.

Doch ein genaueres Hinsehen lohnt sich, denn offenbar bleibt man gerne unter sich. Der Wirtschaftsfilmpreis wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und ist „seit 2008 fester Bestandteil der ‚Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft‘ der Bundesregierung“, wie der Beschreibung zu entnehmen ist. Und weiter: „Die interaktiven, vom BMI geförderten Filme der Zivilen Helden laden die Zuschauer ein, in die Handlung einzugreifen und selbst eine Entscheidung zu treffen.“

Mit anderen Worten: Die verschiedenen Ministerien der Bundesregierung decken sich zumindest indirekt gegenseitig mit Preisen ein. Bei dem vorliegenden Kurzfilm „Lea & Chris“ handelt es sich um eine Co-Produktion von Bund und Ländern. Darüber hinaus werden die „Zivilen Helden“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert sowie von einschlägigen Organisationen wie der Amadeu Antonio Stiftung unterstützt – und den Faktencheckern, deren Lektüre von den Machern des Projekts empfohlen wird.

Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Wer in Deutschland kritisch berichtet, sieht sich Psychoterror ausgesetzt. Und braucht für den Spott der rotgrünen Kultur-Krieger nicht zu sorgen. Ich mache trotzdem weiter. Auch, weil ich glaube, dass ich Ihnen das schuldig bin. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein, und gibt mir die Kraft, trotz der ganzen Schikanen weiter zu machen! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung, und sei es nur eine symbolische!
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Mein aktuelles Video:

Der „Great Reset“ – was wirklich dahinter steckt und warum der „große Umbau“ so brandgefährlich ist:

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenshot Video Zivile Helden, Polizeiliche Kriminalprävention

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