Zunehmende Sorgen der Bosse: Rund jeder zweite Dax-Vorstand nimmt Kokain Drogenkonsum wieder auf dem Vormarsch – auch in der Politik

Von Daniel Weinmann

„Überall. Alles. Jeder.“ So lautet das gleichermaßen kurze wie vielsagende Fazit, mit dem Europas oberster Drogenexperte Alexis Goosdeel die Kernaussagen des aktuellen EU-Drogenberichts zusammenfasst. Nie zuvor waren Drogen so leicht zugänglich wie derzeit – und zwar überall in Europa.

Zudem tauchen ständig neue potente Substanzen auf, so der Direktor der EU-Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) mit Sitz in Lissabon. 2021 meldete das EU-Frühwarnsystem 52 neue Drogen, darunter sechs neue synthetische Opioide, sechs synthetische Cathinone und 15 neue synthetische Cannabinoide. Insgesamt zählt die EMCDDA damit 880 neue psychoaktiven Substanzen.

Nach dem Rückgang des Drogenkonsums in Europa zu Beginn der Coronakrise haben sich das Angebot und der Verbrauch der Rauschmittel überraschend schnell erholt und liegen inzwischen teils über dem Vorkrisenniveau. Bei Kokain etwa übersteigt die Verfügbarkeit bereits jetzt die Werte vor der Pandemie. Schätzungen zufolge haben allein im letzten Jahr 3,3 Millionen Menschen in der EU gekokst.

Besonders beunruhigend: Rund die Hälfte der Vorstände der in Deutschlands prominentestem Börsenbarometer Dax vertretenen Firmen greifen zu Kokain, so eine Untersuchung von „The Balance“. Mit seinem multidisziplinären Team aus 30 Ärzten, Psycho-, Physio- und Komplementärtherapeuten spezialisiert sich das Luxus-Retreat auf Mallorca auf exklusive Reha-Betreuungen für Gutbetuchte.

Das spezielle Konzept sieht vor, jeweils immer nur einen Patienten rund um die Uhr zu betreuen – und das in einer eigenen Luxusvilla mit persönlicher Vertrauensperson, Medizinern, Butler, Koch, Chauffeur und weiterem Personal. Zu den Patienten zählen denn auch in erster Linie Konzernchefs, Milliardäre und Unternehmer, aber auch Königsfamilien und zahlreiche Hollywood-Stars. Die Dax-Vorstände sniefen regelmäßig Kokain, um ihr Leistungspotenzial zu steigern, so die Erkenntnis der Verantwortlichen von „The Balance“. Dazu dürften sicherlich auch die jeden Bundesbürger belastenden Corona-Maßnahmen beigetragen haben.

Eindeutige Korrelation in den Entzugsanfragen seit Beginn der Ukrainekrise

„Performancesteigernde Drogen wie Kokain sind oft ein Problem der Leistungsträger in unserer Gesellschaft, die sich keine Schwäche oder Auszeiten leisten dürfen“, unterstreicht Abdullah Boulad, Gründer des exklusiven Rehazentrums. Die allermeisten seiner Kokain-Entzugs-Patienten seien aber eindeutig Unternehmer oder CEOs von börsennotierten Firmen, vor allem aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich. „Gerade die Leistungsträger der deutschen Wirtschaft sind sehr häufig abhängig von leistungssteigernden Substanzen, meistens eben von Kokain“, beobachtet Boulad.

Die 50 Prozent der Dax-Vorstände sei „natürlich keine exakte Zahl“ und es gebe keine offiziellen Statistiken dazu, konzediert der Schweizer. Aber die Patienten in seiner Klinik sprächen eine klare Sprache. Auch Politiker greifen offensichtlich gern zum „weißen Gold“.

„Wenn Sie das Abwasser des Deutschen Bundestags untersuchen würden, würden Sie darin gewiss ordentliche Rückstände von Kokain finden“, bringt es Boulad auf den Punkt. Der Dauerkonsum habe gravierende negative Effekte – auf die eigene Persönlichkeit, die Gesundheit, die Arbeitsleistung und auf das private Umfeld.

Je unsicherer die Zeiten und je komplexer die Wirtschaftslage, desto mehr steige der Druck auf die Geschäftsführung und der Drogenkonsum in den Chefetagen, gibt der High-End-Rehab-Unternehmer zu bedenken: „Bei uns gibt es eine eindeutige Korrelation in den Entzugsanfragen seit Beginn der Ukrainekrise und den kriselnden Aktienmärkten.“

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Shutterstock
Text: dw

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