Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Kassel im vergangenen Jahr zeigte eine Polizistin den Demonstranten ein Herz-Zeichen. Der Aufschrei im Lager der politisch Korrekten war gewaltig. Über die arme junge Frau ergoss sich eine Welle von Hass und Hetze (siehe hier). Ich wurde damals selbst Zeuge von nicht sehr freundlichen, aber konstruktiven Gesprächen zwischen Demonstranten und Polizisten. Teilnehmer der Kundgebung hätten Polizisten wiederholt kleine Herzchen überreicht, erzählten mir Augenzeugen. Vor diesem Hintergrund musste man auch das Foto sehen, dass dann zu so großer Aufregung führte.
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„Die Polizistin weckt in mir ungute Erinnerungen ans Dritte Reich“, schrieb ein weniger prominenter Twitter-Nutzer als der Ministerpräsident von Thüringen: „Hier lächelt sie Coronaleugnern entgegen, die mittlerweile von Rechtsextremisten unterwandert sind. Sie liebt das!“
Mario Jahn schrieb: „Komplett falsch. Da marschieren Querschwurbler und Neonazis gegen unser Grundgesetz. Wenn sich Polizisten damit solidarisieren, wird das eine neue SA. Solche Polizisten gehören suspendiert. Polizisten haben die Bürger zu schützen und dem Gesetz zu dienen und nicht Kriminellen.“
Kurzum: Die Kulturrevolutionäre hyperventilierten.
Und jetzt das: „Die Bundespolizei hat angekündigt, am Christopher Street Day in München am kommenden Wochenende ein Zeichen für Vielfalt zu setzen“, wie die JF berichtet. „Dazu werde man unter anderem mit einem eigenen Stand am CSD Präsenz zeigen und die Regenbogenflagge an den Gebäuden der Bundespolizeidirektion München hissen. ‘Die Bundespolizei ist so vielfältig und bunt wie unsere Gesellschaft – und das zeigen wir. Es ist mir wichtig, daß wir einen Beitrag dazu leisten können, daß sich Menschen – gerade aus der LSBTI-Community – sicher fühlen können. Egal wo, egal wann‘, betonte der Präsident der Bundespolizeidirektion München, Karl-Heinz Blümel am Dienstag.“
Ein weiteres Zeichen sei mit dem Hissen der Regenbogenflagge an den Dienstgebäuden geplant, so JF: „Die Präsenz am CSD wie auch das Hissen der Regenbogenflagge stehen als Zeichen der Solidarität mit allen Menschen, die von Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund der sexuellen Identität betroffen sind.“
Zuvor hatte es dem Bericht zufolge „schon anläßlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai und am Gedenktag zum Christopher Street Day am 28. Juni an den Gebäuden der Bundespolizei in der bayrischen Landeshauptstadt die Regenbogenflagge.
Man muss sich vergegenwärtigen, was das bedeutet: Das ist in etwa so, als hätte sie aus Anlass der Anti-Corona-Maßnahmen-Demos Querdenker-Flaggen gehisst.
Neutralitätsgebot bei der Polizei? Spielt keine Rolle mehr, wenn sie nur auf der richtigen Seite ist.
Mit den Teilnehmern des CSD dürfen sich die Beamten also gemein machen, ganz offiziell, und bekommen dafür auch noch Beifall.
Aber wehe, es gibt auch nur eine kleine Sympathie-Geste für die Falschen.
Der armen Polizistin mit dem Herz-Zeichen aus Kassel drohte die Suspendierung; diverse (im Sinne von „unterschiedlich“, nicht in Bezug auf ihr Geschlecht) Beamte, die auf „Corona-Demos“ auftraten, wurden suspendiert und/oder strafversetzt, es kam sogar zu Schikanen wie Hausdurchsuchungen.
Die Polizeidirektoren, die den Befehl zum Hissen der Regenbogenfahnen gegeben haben, können dagegen eher mit Prämien und Beförderung rechnen.
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Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
Bild: Iven O. Schloesser/Shutterstock Text: br
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