Gewalt der Berliner Polizei jetzt im Fokus des UN-Folter-Sonderberichterstatters Zeugensuche via Twitter

Das kann man sich nicht ausdenken: Die Regierung verurteilt auf der Bundespressekonferenz scharf Gewalt von Demonstranten. Gleichzeitig verliert sie kein Wort über Gewalt der Polizei gegen Demonstranten und Journalisten. Schlimmer noch: Dass ein Demonstrant und Oppositons-Politiker nach seiner Festnahme stirbt, wird nicht einmal erwähnt. So sehr der politisch-mediale Komplex das brutale Vorgehen der Polizei ignoriert, so sehr scheint es offenbar in den Fokus anderer geraten sein. Der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, bittet jetzt auf Twitter um Zeugenaussagen zu einem Video, das den brutalen Übergriff eines Polizisten gegen eine Demonstrantin in Berlin zeigt.

Passanten filmten die Szene. In dem Streifen ist zu sehen, wie auf dem Bürgersteig einer breiten Straße eine Handvoll Polizisten stehen, offenbar um diesen abzusperren. Aus einer Fußgänger-Gruppe geht eine kleine Frau zügig auf die Polizisten zu.
Einer der Beamten greift ihr an die linke Schulter und schleudert sie regelrecht zu Boden (anzusehen im folgenden Tweet unten).

Besonders bizarr: Journalisten-Kollegen, etwa von „Welt“ und „Tagesspiegel“, loben die Berliner Polizei für ihren brutalen Einsatz gegen friedliche Demonstranten –  während sogar der UN-Sonderberichterstatter für Folter auf die Polizei-Brutalität aufmerksam geworden ist und sie jetzt in den Fokus nimmt. Diese Sympathie für solche Methoden, und die Tatsache, dass die meisten großen Medien im Lande und die Journalisten aus der Bundespressekonferenz da wegsehen, ist ein Armutszeugnis für die Medienlandschaft in Deutschland. Und natürlich auch für Polizei und Politik, die die Verantwortung für solche Zustände tragen.

Sehen Sie hier auch mein Video von der Berliner Polizeigewalt, die von Youtube mit einer Altersbegrenzung (erst ab 18 Jahren) versehen wurde.

PS: Da der Sonderberichterstatter ja um Material bittet, werde ich ihm die Links zu diesem Video und einem weiteren schicken, das dokumentiert, wie die Polizei mit Journalisten umgeht (auch wenn das wohl eher nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fällt).


Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

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Bild: twitter/Screenshot
Text: br


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