Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle
Die AfD ist wirklich im Gespräch, anders kann man das nach dem Erfolg bei der Landratswahl in Sonneberg und bei den anhaltend starken Umfrageergebnissen nicht sehen.
Wie konnte es bloß so weit kommen, fragen Kommentatoren. Und die Antwort ist ganz einfach: Wer auf dem hohen Ross sitzt, wer sich mit der Arroganz der Macht über das hinwegsetzt, was die Unterta…, Entschuldigung, die Bürger wünschen, den bestraft das Leben.
Sie glauben doch nicht, dass es mit dem Wahlerfolg im zweitkleinsten Landkreis Deutschlands vorbei ist? Jetzt geht es erst los, verspreche ich Ihnen.
Im kommenden Jahr gibt es in drei ostdeutschen Bundesländern Landtagswahlen. Hey, das wird lustig!
Journalisten wie ich mahnen seit Jahren eine Politikwende an. Migration, Verteidigung, Atomausstieg – das wird nicht gutgehen. Aber das will ja niemand hören, da bekommt man ein zackiges „Rechtspopulist“ zugezischt, und weiter in der Tagesordnung.
Doch jetzt ist es anders.
Die AfD hat ihren „Schrecken“ verloren. Höcke, EU-Austritt, Putin-Fanboys – Millionen Bürger schreckt das offenbar nicht mehr. Sie wollen denen, die unser Land in diese dramatischen Fehlentwicklungen geführt haben, eine Quittung ausstellen. Und die wird deftig sein.
Denn selbst wenn Herr Habeck morgen entlassen würde, selbst wenn Scholz und Merz gemeinsam die sofotige Abschiebung der 300.000 abgelehnten Asylbewerber einleiten und Ricarda Lang den Bau neuer Kernkraftwerke fordern würden – es ist einem großen Teil der Deutschen inzwischen egal. Die vergessen nicht, was in den vergangenen zehn Jahren mit Deutschland passiert ist.
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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für viel gelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Dieser Beitrag ist zuerst auf seinem Portal „The Germanz“ erschienen.
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