Rot-Grüne versuchen das Ergebnis des Zweiten Weltkriegs umzudrehen Absurder und infantiler Umgang mit der Geschichte

Auch in einer Welt, in der „Haltung“ über alles geht, gibt es gewisse Realitäten, an denen man nicht rütteln kann. Zu diesen Realitäten gehört, dass es Deutschland war, das den zweiten Weltkrieg verloren hat. Punkt.

Diese Realität hat die AfD-Chefin Alice Weidel im Sommerinterview der ARD ausgesprochen. Und sich dabei übrigens von ihrem Co-Vorsitzenden distanziert. Die Gebühren-Journalisten hatten sie nämlich gefragt, wie sie zum Besuch Chrupallas beim Empfang der russischen Botschaft zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland stehe.

Weidel: „Es ist alles Symbolik. Dem Tino Chrupalla ist es sehr gelegen gewesen, an diesem Empfang teilzunehmen. Ich habe natürlich für mich entschieden – es ist eine persönliche Entscheidung gewesen – aus politischen Gründen daran nicht teilzunehmen. Also hier die Niederlage des eigenen Landes zu befeiern mit einer ehemaligen Besatzungsmacht – das ist etwas, wo ich mich persönlich entschieden habe, auch mit der Fluchtgeschichte meines Vaters, daran nicht teilzunehmen.“ (anzusehen hier)

Mein Lesetipp

Die Aussage Weidels ist insofern mutig, als in großen Teilen ihrer Partei eine regelrechte Russland-Euphorie herrscht – von der sie sich damit klar absetzt. Man könnte auch von einer Ohrfeige für Chrupalla reden und von einer Absetzbewegung vom Moskau-Kurs ihrer Kollegen.

Doch statt das wenigstens zu erkennen, verfällt die rot-grüne Blase in Schnappatmung. Die absurde Blüten treibt und sehr entlarvend ist. Wie etwa folgender Text, den Familienministerin Lisa Paus von den Grünen auf „X“ veröffentlichte: „Dazu fällt mir ein Brecht-Zitat ein: ‘Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.‘ Oder kurz gesagt: #NiewiederFaschismus“.

Paus und andere Teilnehmer an dem rot-grünen Shitstorm gegen Weidel klittern die Geschichte, wie viele Rot-Grüne, dahingehend, dass Deutschland 1945 von lauter Widerstandskämpfern bewohnt war, die nur darauf warteten, befreit zu werden.

Das ist absurd und zeugt von einem infantilen Umgang mit der Geschichte. Es ist das Gegenteil von einem verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Vergangenheit.

Es ist zudem der Versuch, die Deutschen reinzuwaschen von ihrer Verantwortung – ausgerechnet von denjenigen, die sich für die Hohepriester der „Vergangenheitsbewältigung“ halten.

‘Bedingungslose Befreiung‘

Der „Bild“-Journalist Filipp Piatov veröffentlichte dazu auf „X“ ein Bild der Unterzeichnung der Kapitulation durch den Generalstab im Mai 1945 mit folgendem Text: „7. Mai 1945. Deutsche Generäle unterzeichnen feierlich die bedingungslose Befreiung Deutschlands.“

Besser kann man die Absurdität der Aussagen Paus und ihrer Gesinnungsgenossen nicht auf den Punkt bringen.

Zur Veranschaulichung könnte man die Sache nur noch umdrehen. Was hätten die Dauerempörten erwartet? Hätte Weidel sagen sollen, dass es keine Niederlage Deutschlands war? Ein Sieg gar?

Aber zu so viel Differenzierung sind die Empörungs-Fetischisten wohl nicht in der Lage.

Dass ausgerechnet die selbsterklärten Nazi-Bekämpfer die Deutschen von den Tätern des Zweiten Weltkriegs zu den Opfern umdeuten – denn nur Opfer, aber nicht Täter können befreit werden – ist ebenso perfide wie üblich in diesen Kreisen.

Neues Elend

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen empfand das Kriegsende als Niederlage ihres Landes. Die zu riesigem neuen Leid führte. Insbesondere im Osten Deutschlands, wo Millionen Menschen vertrieben wurden und massenhafte Vergewaltigungen auch von Minderjährigen als Mittel des Terrors gegen die Zivilbevölkerung nicht nur geduldet, sondern regelrecht gefördert wurden.

Befreit wurden durch den Sieg der Alliierten die Gegner des Nationalsozialismus und seine Opfer. Und – rückwirkend betrachtet – natürlich auch das Land und damit seine Bewohner. Und auch das nur in den westlichen Besatzungszonen. Im Osten wurde eine Diktatur durch die nächste abgelöst.

Insofern sind die Vorbehalte Weidels gegen eine Feier ausgerechnet in der russischen Botschaft mehr als nachvollziehbar.

Und ihre Häscher sind es, die intellektuell und moralisch nackt dastehen. Ihnen ist nicht mal der Widerspruch aufgefallen, dass sie gleichzeitig Chrupalla für seine Teilnahme an der Siegesfreiern der Russen kritisierten und jetzt Weidel für die genau entgegengesetzte Position.

Hauptsache aufregen und die politischen Gegner als „Nazis“ diffamieren.

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