Virtuelle Sippenhaft: Aldi Nord blockiert „X“-Nutzer Weil sie dem falschen Profilen folgen

Wird es bei Aldi bald eine Gesinnungsprüfung am Eingang zu den Supermärkten geben? Dürfen bald nur noch Kunden rein, die „politisch gefestigt“ sind und auf dem Boden des Sozialismus stehen – sorry, ich meinte natürlich, auf dem Boden von „Toleranz, Buntheit und Offenheit“, sowie Anti-Rassismus und Klimaschutz, wie die Götzen des Öko-Sozialismus im neuen Deutschland heißen.

Wie ich auf so was komme, werden Sie nun fragen.

Durch Aldi selbst.

Der Discounter, genauer gesagt sein norddeutscher Teil – „Aldi Nord“ – führt im Internet gerade das aus, was man im Sozialismus „Säuberungsaktionen“ nennt.

Gott sei Dank sind die nur virtueller Art.

Aber auch das ist schlimm genug.

Ein „Reitschuster“ zum Schmunzeln

Die Pressestelle von „Aldi Nord“ blockiert auf X, wie Twitter jetzt heißt, Nutzer mit Meinungen, die dem Unternehmen offenbar als politisch inkorrekt erscheinen.

Nutzer Bernd schreibt: „#AldiNord hat großflächig Accounts blockiert, weil deren politische Meinung offenbar missbilligt wird. Ich werde kein Unternehmen unterstützen, welches die in der Verfassung garantierte #Meinungsfreiheit nicht respektiert. Daher werde ich ab sofort einen #AldiBoykott durchführen und in keinem dieser Läden mehr einkaufen. Zudem erwarte ich, dass @ALDINord_Presse diese Blockierungen rückgängig macht und sich bei allen Kunden für dieses unsägliche Verhalten entschuldigt!“

Auslöser der Aldi-Säuberung war offenbar ein Tweet des Nutzers „Marcel“. Der hatte ein Reklame-Foto des Discounters retweetet, auf dem ein lächelnder, junger, sympathischer schwarzer Mann hinter einer weißen Frau läuft, die ebenfalls ein Lächeln andeutet. Der Kommentar von „Marcel“ dazu: „Was will uns diese Werbung von @ALDINord_Presse vermitteln? Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“

Offenbar, so die Kritiker des Discounters, war dieser Kommentar für „Aldi Nord“ Grund genug, nicht nur „Marcel“ zu blockieren – sondern auch dessen Follower.

Auch andere Nutzer kritisierten die Werbe-Kampagne, der offenbar ein junger Schwarzer und eine Weiße als Liebespaar als Grundmotiv zugrunde liegen.

Auf X tauchten sofort Karikaturen auf, die eines der Bilder etwa mit Reklame für Pfefferspray versahen.

Aber der Bann traf offenbar nicht nur Nutzer, die so etwas posteten – sondern auch solche, die sich lediglich der Kontaktschuld schuldig gemacht haben. Ein Nutzer schreibt: „Nie auf dem Profil von Aldi hier auf X gewesen, nie mit @ALDINord_Presse interagiert, trotzdem seit heute geblockt wie so viele andere auch. Weil ich AfD wähle? Wenn das so ist, gibt es von mir einen #AldiBoykott, das könnt ihr aber wissen ihr Gesinnungswächter. Schon geprüft?“

Weiter schreibt der Nutzer: „Ich hatte mit denen gar kein Kontakt, die haben mich einfach so geblockt. Wollen mich anscheinend nicht mehr als Kunden. OK für mich.“

Auf X tobt nun der Zorn – es ist von Sippenhaft die Rede.

Und der Hashtag #ALDIBOYKOTT zieht seine Kreise.

„Aldi Nord“ ignoriert die Vorwürfe auf seiner „X“ Seite und äußert sich nicht dazu.

*** Aktualisierung ***
Aldi Nord hat sich zwischenzeitlich ganz offen zu der virtuellen Sippenhaft bekannt:

 


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Bild: Screenshot Aldi Nord X-Account

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