Grüner Etikettenschwindel entlarvt Altjahrestagspaziergang in Berlin-Pankow

Ein Gastbeitrag von Vera Lengsfeld

Seit Tagen ist die bevorstehende Silvesternacht Thema in den Medien. Nach den Ausschreitungen im letzten Jahr erwartet man noch mehr Randale, ohne dafür die Ursachen zu benennen. Der Hinweis, dass es wegen der Palästinafrage viel Konfliktpotential in der Stadt gäbe, lenkt von dem Problem ab, dass die Krawalle hauptsächlich von jungen Männern ausgehen, die nicht näher bezeichnet werden dürfen, von denen aber jeder weiß, wer gemeint ist. Deren Zuzug war in 2023 wohl noch größer als im Schicksalsjahr 2015, in dem Kanzlerin Merkel verfügte, jeder, der das Wort Asyl aussprechen konnte, müsse ins Land gelassen werden, auch ohne oder mit sichtbar gefälschten Papieren. Die Klientel, die Merkels Politik der unkontrollierten Einwanderung bis heute vollumfänglich unterstützt, lebt gut und gern in Pankow.

Das ist nachvollziehbar. Pankow hat im Zweiten Weltkrieg weniger Bombenschäden abbekommen als andere Teile Berlins. Hier gibt es noch ganze Straßenzüge mit schönen Gründerzeitbauten. Die meisten Bombenlücken-Bauten wurden überwiegend sensibel ins Straßenbild eingefügt. Meine Florastraße war zu DDR-Zeiten als Assi-Viertel verschrien, weil die Altbauten dem Verfall überlassen worden waren und sich in vielen verlassenen Wohnungen eine entsprechende Klientel eingerichtet hatte. Nach erfolgreicher Sanierung gehört der Florakiez zu den beliebtesten Wohnvierteln Berlins. Hier sind die Quadratmeterpreise trotz Immobilienmarkt-Krise immer noch hoch. Der Bürgerpark ist in westlicher Richtung weniger als zehn Minuten entfernt, in nördlicher Richtung ist der ausgedehnte Schlosspark in 10 bis 12 Minuten zu erreichen. Seit der Wiedervereinigung ist das Schloss Schönhausen, das zu DDR-Zeiten den Staatsgästen als Unterkunft diente, wieder zugänglich.

Auf einer früheren Baubrache mitten in Alt-Pankow an der Breiten Straße, wo früher in Büro-Plattenbauten ein Teil der „Kommerziellen Koordinierung“ des DDR-Devisenbeschaffers Schalck-Golodkowski untergebracht war, steht heute die Rathaus-Galerie und auf der Rückseite sind auf dem Rest des Geländes endlich Wohnungen gebaut, bzw. die Plattenbauten in Wohnhäuser umgewandelt worden.

Es ist sehr ruhig an diesem frühen Nachmittag. Ein paar Spaziergänger, kaum Autos, kaum Böller. Dabei war es am Abend zuvor am Rathaus, an dem wir eine Stunde zuvor noch unbehelligt vorbeigegangen waren, zu einem der ersten Silvesterzwischenfälle gekommen. Ein Mann, der an der Haltestelle auf die Straßenbahn wartete, wurde von jungen Männern mit Silvesterraketen beschossen. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Jugendlichen wurden festgenommen, befinden sich erfahrungsgemäß aber wieder auf freiem Fuß.

Auf der schönen Parkstraße hat sich auf einer Baulücke ein Menetekel für die Zukunft Berlins breit gemacht. Es handelt sich um eine Müllsiedlung, die anscheinend nicht mehr bewohnt, aber auch nicht abgeräumt ist. Wahrscheinlich haben hier während der schönen Jahreszeit Leute gecampt, die gegen die eventuelle Bebauung der Lücke protestiert haben. Berlin braucht dringend Wohnungen, aber nirgends ist der Protest so stark, wie hier. In der Florastraße wurde über zehn Jahre ein Lückenbau verhindert wegen eines illegalen Fensters, das vor Jahrzehnten in die Brandmauer des Hauses, an das angebaut werden sollte, eingefügt worden war. Als das nichts mehr half, war es drohende Schattenbildung, die herhalten musste, um das Vorhaben zu verhindern. Heute steht das Haus trotzdem und man kann nur bewundern, dass die Bauherren das geschafft haben. Der Chef von Möbel Krieger hat bisher noch weniger Glück. Zunächst wollte der Unternehmer auf der Bahnbrache zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Heinersdorf Geschäfte und Büros bauen, änderte seine Pläne aber und fügte Wohnbauten ein – für Wohnungen zum Quadratmeterpreis von 6,30 € Miete, also im unteren Preissegment. Im Jahr 2020 sollte der Bauherr endlich loslegen können, aber bis heute haben die Arbeiten nicht sichtbar begonnen.

Ich biege in den Schlosspark ein, der seit dreißig Jahren immer unattraktiver wird, weil er übernutzt ist und das grüne Klientel, das rundherum wohnt, sich anscheinend nicht um ihn kümmert. Hier beginnt die Kavalierstraße, die mit meiner Florastraße darum ringt, welche lückenloser mit rot-grün-woken Bewohnern aufwarten kann.

Seit einigen Monaten herrscht hier Aufruhr. Auf der Rückseite der Häuser soll ein Asylbewerberheim errichtet werden. Eigentlich müssten die Anlieger nichts dagegen haben, denn sie gehören mehrheitlich zu den Befürwortern der Politik der unkontrollierten Einwanderung. Von etlichen Balkons hängen professionell angefertigte Plakate. Neugierig trete ich näher, um zu studieren, was auf diesen Transparenten steht. Natürlich kein Wort über das Asylbewerberheim. Sondern es wird die angebliche „Klimanotlage“ Berlins thematisiert und gefordert, Flächen zu entsiegeln, statt zu versiegeln. Auf einer anderen Variante wird die Klimakrise als die größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit bezeichnet und gefordert: Grüne Höfe müssen bleiben. Auf der Website ist davon die Rede, dass die Bäume auf keinen Fall gefällt werden dürften. Das ist der Grüne Kiez Pankow, dessen Bewohner mehrheitlich nichts dagegen haben, wenn ganze Wälder, die natürlichen CO2-Senker abgeholzt werden, um Windräder zu errichten, die wenig zur Stromversorgung, viel zur Destabilisierung des Stromnetztes und noch mehr zu den Profiten der Windmüller beitragen, außerdem fruchtbares Ackerland unter „Solarparks“ verschwinden lassen und damit ruinieren. Nicht zu reden von geschredderten Vögeln und Insekten. Selten wird die Heuchelei der links-grün-woken Clique so offen zur Schau gestellt.

Man kann nicht genug Einwanderung kriegen, aber bitte nicht im eigenen Hinterhof! Deshalb wünsche ich mir, dass das Asylbewerberheim dort gebaut wird. Es kann für diese Leute nur lehrreich sein, mit der Realität konfrontiert zu werden.

Auf Ihre Mithilfe kommt es an!

Auf meiner Seite konnten Sie schon 2021 lesen, was damals noch als „Corona-Ketzerei“ galt – und heute selbst von den großen Medien eingestanden werden muss. Kritischer Journalismus ist wie ein Eisbrecher – er schlägt Schneisen in die Einheitsmeinung.

Dafür muss man einiges aushalten. Aber nur so bricht man das Eis. Langsam, aber sicher.

Diese Arbeit ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich!

Helfen Sie mit, sichern Sie kritischen, unabhängigen Journalismus, der keine GEZ-Gebühren oder Steuergelder bekommt, und keinen Milliardär als Sponsor hat. Und deswegen nur Ihnen gegenüber verpflichtet ist – den Lesern!

1000 Dank!

Per Kreditkarte, Apple Pay etc.

Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71 oder BE43 9672 1582 8501

BITCOIN Empfängerschlüssel auf Anfrage

Meinе aktuellen Videos

Rodeln ohne Maske streng verboten – und ein Fall fürs Ordnungsamt. Rückblick auf den Corona-Wahnsinn:

Der geballte Corona-Wahnsinn in 10 Minuten – ein Rückblick auf eine irre Zeit zum Kopfschütteln

Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Vera Lengsfeld, geboren 1952 in Thüringen, ist eine Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Sie betreibt einen Blog, den ich sehr empfehle. Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.vera-lengsfeld.de.

Bild: Shutterstock

mehr von Vera Lengsfeld auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert