Die öffentliche Stimmung ist so aufgeheizt in Deutschland, dass Kritiker oder auch nur Zweifler an der neuen Corona-Impfung vielen als verdächtig gelten. Wenn sie Zweifel an der Wirksamkeit der neuartigen Impfungen äußern, werden diese oft nicht ernst genommen. Nicht so leicht ist es dagegen von der Hand zu weisen, wenn die völlig unverdächtige Technische Universität Braunschweig eine Pressemitteilung veröffentlicht, die genau solche Bedenken äußert.
Aber kurz zur Vorgeschichte: „Die CORAT Therapeutics GmbH hat ein Medikament gegen das SARS-CoV-2-Virus auf Basis von menschlichen Antikörpern“ entwickelt, teilt die Hochschule Anfang Dezember mit. Weiter hieß es: „Diese werden mit biotechnologischen Methoden, also im Reagenzglas, erzeugt. Besonders vielversprechend ist dafür der Antikörper COR-101.“ Eine Geschichte, die sehr vielversprechend klingt – wobei aber noch abzuwarten ist, ob die Entwicklung tatsächlich die Hoffnungen erfüllen wird. Bislang wurde es an Hamstern getestet. Aber so interessant die Geschichte des Medikaments ist – mehr dazu finden Sie hier – hier soll es nicht um dieses gehen, sondern um die Corona-Impfung.
Im weiteren präsentierte die Universität auf ihrer Seite die vollständige Pressemitteilung der CORAT Therapeutics GmbH. Unter anderem heißt es da: „Weil SARS-CoV-2 ein neuartiges Virus ist, haben viele Menschen noch keine Antikörper gegen den Erreger gebildet. Impfstoffe können zwar Gesunde schützen, aber bereits an COVID-19 erkrankte Menschen nicht heilen. Auch spricht nicht jeder Mensch auf die Impfung an.“ Weiter wird CORAT-Geschäftsführer Andreas Herrmann zitiert: „Wir wissen, dass ein Impfstoff nicht bei jedem einzelnen Menschen funktioniert, dies wird besonders bei älteren Menschen beobachtet. Zudem gibt es Patientinnen und Patienten mit anderen Erkrankungen, welche nicht geimpft werden können. Leider haben gerade diese beiden Personengruppen in der Regel auch ein höheres Risiko, an COVID-19 zu erkranken“
Sodann führt Herrmann aus: „Unser Körper stellt normalerweise selbst Antikörper her, um Viren wie SARS-CoV-2 zu bekämpfen. Dies geschieht entweder nach einer natürlichen Infektion oder nach einer Impfung. Antikörper sind die Polizisten unserer Blutbahn und können eindringende Viren buchstäblich greifen und aus dem Verkehr ziehen, sodass es nicht zu einer stärkeren Infektion kommt. Bei Patientinnen und Patienten mit Vorerkrankungen und älteren Menschen ist die Bildung der notwendigen Antikörper aber oftmals verlangsamt oder nicht mehr möglich. Dann sind sie auch nach einer Impfung nicht geschützt.“
In normalen Zeiten wären solche Aussagen die natürlichste Sache der Welt. Wenn allerdings von Medien und Politik fast schon religiös anmutende Hoffnungen in einen auf die Schnelle entwickelten Impfstoff geweckt und Zweifel verurteilt werden, ist so eine Mahnung auf der Seite einer Hochschule schon fast ein revolutionärer Akt.
PS: „Tausende Mitarbeiter lehnen Corona-Spritze ab!“ – Unter dieser Überschrift berichtet die Bild von einer massiven Impfskepsis ausgerechnet in Münchens größter Klinik. 20 Prozent der 11.700 Angestellten wollen sich demnach am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität nicht impfen lassen. Einer der Skeptiker sagte der Zeitung: „Ich bin kein Impfgegner, aber Stand heute würde ich mich nicht impfen lassen. Bei Corona fehlen noch viele Informationen: Wie viele werden wirklich krank? Ist die Impfung denn sinnvoll?“
Bild: Rido/Shutterstock
Text: red
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