Journalisten-Kolleginnen und Kollegen machen sich darüber lustig, dass ich oft Lesern eine Plattform biete und berichte, was Freunde und Bekannte denken. Ich finde: Genau das ist eine der Aufgaben des Journalismus. Wer darüber spottet, sollte sein Berufsbild überdenken. In Zeiten, in denen Menschen, die die Corona-Politik kritisch hinterfragen, als „Covidioten“, „Corona-Leugner“ und Verschwörungstheoretiker diffamiert werden, statt dass man sich mit ihren Fragen und ihrer Kritik auseinandersetzt, finde ich es besonders wichtig, sie zu Wort kommen zu lassen. Deshalb publiziere ich hier den Brief einer Leserin und Mutter, die mich eindringlich gebeten hat, ihr eine Stimme zu verleihen. Ich selbst habe viele Fragen und viele Zweifel. Und genau das ist in meinen Augen der Kern des Journalismus. Im Zusammenhang mit dem Leserbrief verweise ich darauf, dass ich am Mittwoch in der Bundespressekonferenz nach Studien zu den Auswirkungen des Maskentragens bei Kindern gefragt hatte. Laut Ministerium liegen solche Studien nicht vor. Auf die Frage, ob geplant sei, solche Studien anfertigen zu lassen, antwortete das Ministerium nicht (siehe hier).
Bitte, können Sie auf das Elend mit der Maskenpflicht im Unterricht aufmerksam machen?
Ab kommenden Montag müssen unsere Kinder durchgehend in der Schule die Maske tragen. Wir hatten das bereits in der ersten Woche nach den Sommerferien, wo man wegen der zahlreichen Urlaubsrückkehrer besonders vorsichtig sein wollte.
Meine Tochter, ebenso wie zahlreiche Kinder von befreundeten Eltern, klagten in dieser Zeit über Kopfschmerzen, Schwindel, Abgeschlagenheit und Konzentrationsmangel. All dies sind Anzeichen, dass die Masken der Gesundheit der Kinder Schaden zufügen könnten.
Meine Kinder besuchen eine Ganztagsschule bis um 15:30 Uhr. Sie haben keine Pause von der Maske, außer beim Mittagessen, denn die Pflicht gilt im Unterricht, auf den Gängen, auf der Toilette und sogar draußen in den Pausen! Erwachsene brauchen an ihrem Arbeitsplatz (z.B. Büros oder Gemeindeverwaltungen) keine Maske zu tragen! Warum sollte man in dieser Krise von Kindern so viel mehr verlangen als von Erwachsenen?!
Kinder sind erwiesenermaßen keine Risikogruppe für eine Erkrankung mit Covid-19 und weltweite Studien deuten stark darauf hin, dass Kinder auch keine Treiber der Infektion sind. Dies gilt zumindest für Kinder bis ungefähr zur Pubertät.
Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“! Die vorhandenen Studien über die (positiven wie negativen) Effekte der Masken wurden mit Erwachsenen unter Laborbedingungen durchgeführt und lassen sich in keiner Weise auf Kinder übertragen. Bitte führen Sie eine Studie durch, um mögliche Schäden für Kinder zu überprüfen! Bitte inkludieren Sie regelmäßige Maskenpausen in die Vorgaben für die Schulen!
Wir schützen gern unsere älteren Mitbürger und die Risikogruppen und finden die Solidarität in der Gesellschaft sehr wichtig. Diese Solidarität wünsche ich mir auch für unsere Kinder, denn auch sie gehören zu den Schwächsten der Gesellschaft. Momentan müssen sie zu viel Last tragen und sind zu sehr „Corona-Opfer“, obwohl das Virus sie kaum betrifft.
Unter den gegebenen Umständen plädiere ich dafür, Kindern die Masken im Unterricht zu ersparen.
P.S.: Durch das gewünschte Lüftungskonzept werden die Klassenzimmer eiskalt und die Kinder frieren. Das führt nicht zu weniger, sondern mehr Infektionen! Das Stichwort „Schlachthof-Klima“ sagt vermutlich alles…
Der Name und die Adresse der Leserin liegen mir vor. Das Thema „Kinder und Masken“ ist ausgesprochen emotionsgeladen. Einerseits machen Ärzteverbände und Fachschaften geltend, die Maskenpflicht bringe für Kinder keinerlei negativen Auswirkungen mit sich. Andererseits gibt es zahlreiche Ärzte, die bei Kindern negative Folgen durch ein langes Tragen der Masken befürchten. Andere, wie der Leiter des Gesundheitsamtes im bayerischen Aichach-Friedberg, Friedrich Pürner, sehen keine medizinische Notwendigkeit für das Maskentragen bei Kindern und fordern deshalb, die Pflicht dazu an Schulen abzuschaffen.
Im bayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat Landrat Peter von der Grün (FW) im Einvernehmen mit dem Gesundheitsamt und dem Schulamt die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung am Platz im Klassenzimmer für Grundschüler gekippt. Wie Der donaukurier schreibt: „Ausschlaggebend für diese Entscheidung waren laut Mitteilung die Erkenntnisse der Neuburg-Schrobenhausener Behörden, wonach Grundschüler nicht entscheidend zum Infektionsgeschehen beitragen. Auch eine Ausbreitung des Corona-Virus über Grundschulen ist bisher nicht festgestellt worden. ‘Wir haben diese Entscheidung getroffen, da Grundschüler nicht die Treiber des Infektionsgeschehens sind‘, erklärt von der Grün. Der Landrat weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass im Infektionsfall ganze Klassen vorübergehend in Quarantäne gehen müssen.“ Für Schulklassen gelten also andere Regeln als für das Bundeskabinett von Angela Merkel:
Im Internet gab es auch diverse Berichte über angebliche Todesfälle von Kindern in Folge der Maske; das Gesundheitsministerium bezeichnet diese als „Fake-News“ und machte auf meine Anfrage bei der Bundespressekonferenz hin geltend, in allen Fällen hätten die zuständigen Polizeidienststellen die Berichte über einen Zusammenhang zwischen Masken und dem Tod der Kinder als falsch bestätigt. Auch diverse so genannte „Faktenchecker“ machen gegen die Berichte über angebliche Todesfälle mobil.
Es gibt inzwischen auch Initiativen wie „Eltern stehen auf“, die gegen die Maskenpflicht für Kinder und andere Corona-Maßnahmen aktiv sind (siehe hier).
Bild: L Julia/Shutterstock
Text: br