Der doppelte Lauterbach Minister schürt öffentlich Panik – und gibt fast parallel intern den Ärzten Entwarnung

Hört man sich die öffentlichen Auftritte von Karl Lauterbach an, den Oskar Lafontaine als „Covid-Heulboje“ bezeichnete, so gelangt man zu dem Eindruck, Covid sei so gefährlich wie eh und je – und selbst eine aktuelle Abflachung der Gefahr könne sich als höchst temporäres Phänomen herausstellen. Der Sozialdemokrat scheint von den Alarmglocken gar nicht mehr wegzukriegen zu sein. So jedenfalls der Eindruck, den er in der Öffentlichkeit vermittelt. Die Situation sei „kritisch“ und „schlechter als die Stimmung“ , täglich würden 200 bis 250 Menschen sterben, und diese Zahl „kann weiter steigen“, sagte Lauterbach am Freitag. Seine Prognose: Es werde „in sehr vielen Bundesländern“ Virus-Hotspots geben.

Und jetzt das! In einem Brief an die Kassenärztliche Bundesvereinigung, den die „Bild“ vorliegen hat, klingt der Minister ganz anders. Wie ausgewechselt. In dem Schreiben zählt er gleich diverse Gründe auf, warum sich die Lage in der Corona-Krise deutlich verbessert habe. Darin steht auch, dass er die Corona-Sonderregelungen für Kassenärzte streichen möchte. „Unter Berücksichtigung der stabilen Situation auf den Intensivstationen, ist aktuell eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht mehr zu erwarten“, ist der Zeitung zufolge in dem Schreiben schwarz auf weiß zu lesen. Betroffen von den Streichungen sollen demnach unter anderem Sonderzahlungen für Schutzausrüstung sein. Auch die Ausgaben für die „Lagerhaltung der Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kosten für die Corona-Hotline 116117, wie im Paragraph 105 des Sozialgesetzbuches für den Pandemiefall vorgesehen, sollen deshalb wegfallen“, schreibt das Blatt

PürnerAls Begründung führt der Minister saisonale Effekte an. Diese, so heißt es in dem Brief, würden sich wahrscheinlich günstig auf die Neuinfektionen auswirken. Lauterbach argumentiert in dem internen Schreiben auch mit den deutlich milderen Verläufen der Omikron-Variante. Was für ein Kontrast zu den öffentlichen Aussagen des Ministers!

„Die Lage kritisch nennen, aber die Unterstützung für Arztpraxen auslaufen lassen: Das passt nicht zusammen“ – mit dieser Aussage zitiert die Bild Tino Sorge, den gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag: „Entweder übertreibt der Minister mit seinen Prognosen, oder er lässt die Ärzte im Regen stehen. Beides wäre fatal.“

Auf die Frage, wie sich sein Ton binnen weniger Tage um 180 Grad ändern konnte, antwortete Lauterbachs Ministerium dem Blatt, der Brief sei auf Basis der Empfehlung des Expertenrates vom 14. Februar geschrieben worden, als die Corona-Zahlen noch fielen – nun stiegen sie aber wieder an.

Das klingt fadenscheinig – denn auch im Februar läutete der Minister kräftig die Alarmglocken und warnte vor Lockerungen.

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Bild: Boris Reitschuster 
Text: br

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