Der Skandal, der keiner war – aber einer werden musste Wie das Rassismus-Narrativ über die Realität gehoben wird

Der Schreck war groß – aber kurz. Und wurde dann durch einen ganz anderen Schreck ersetzt. Als ich die Überschrift in der einst konservativen „Welt“ las, dachte ich, da muss etwas ganz, ganz Schlimmes passiert sein: „‚Das ist erschreckend‘ – Rassismus-Skandal bei 1860 München“. Geht es Ihnen auch so wie mir? Denken Sie bei dieser Schlagzeile auch an einen wilden Mob, der übergriffig wird, erschütternde Szenen?

Der Vorspann bestärkt einen dann in diesem Eindruck: „Der Sieg von 1860 München in der 3. Liga gegen Energie Cottbus rückt in den Hintergrund. Der Cottbuser Justin Butler wird geschmäht. Spieler und Trainer sind schockiert. Die Partie steht vor dem Abbruch, Energies Trainer Wollitz legt es dem Schiedsrichter nahe.“

Da wird ein Szenario suggeriert, als ob sich hunderte Fans in weißen Kapuzen versammelt hätten. Man erwartet brennende Tribünen, Nazi-Chöre, Massenflucht vom Platz.

Erst wenn man weiter liest – was heute leider nur noch ein Bruchteil der Leser tut und ich selbst oft genug auch nicht – Asche auf mein Haupt – bricht die Panikmache in sich zusammen wie ein Soufflé, das man zu früh aus dem Ofen holt. Was wir hier erleben, ist eine massive Verzerrung der Realität, passend zur rot-grünen Ideologie. Und leider eher Regel als Ausnahme.

Es stellt sich heraus, dass ein einziger Zuschauer – ja, Sie haben sich nicht verlesen – sich danebenbenommen hat. Dazu heißt es in dem Text: „Der Cottbuser Fußballprofi Justin Butler berichtete nach Angaben von Schiedsrichter Konrad Oldhafer, dass er von der Tribüne mit Affenlauten beleidigt worden sei.“ Und weiter: „Der Unparteiische unterbrach die Partie, die die Münchner mit 3:0 (2:0) gewannen, und setzte sie erst nach knapp zehn Minuten fort. Ein Zuschauer wurde nach Aussage des Schiedsrichters des Stadions verwiesen.“

Um es ganz klar zu sagen: Ich finde das Verhalten dieses Zuschauers unmöglich. Da gibt es nichts daran zu rütteln. Aber es handelt sich um einen einzelnen Idioten. Der zu Recht rausgeworfen wurde. Und den niemand verteidigt. Aber ihn zur Zäsur der Republik zu machen, ist eine mediale Verzerrung, eine bewusste Umdeutung der Realität, um sie zum rot-grünen Narrativ passend zu machen.

Denn genau so unmöglich wie das Verhalten des Zuschauers, nur eben auf einer anderen Ebene, ist es, wie die „Welt“ da aus einer Schmeißfliege – ich sage bewusst nicht einfach nur Mücke – einen Elefanten macht. Ausgerechnet die einst konservative „Welt“ verbreitet hier das Narrativ vom überbordenden Rassismus und trägt die linke Ideologie in ihre bürgerliche Leserschaft.

Blickt man genauer hin, sieht man unter dem Artikel das Kürzel dpa – das für die Deutsche Presse-Agentur steht. Offenbar wurde der Text von dieser übernommen. Diese Propaganda in Textform ging damit wohl an fast alle Redaktionen in Deutschland. So wenig man eine rassistische Beleidigung als banal abtun kann – ihr Missbrauch zu politischen Zwecken ist dreist.

Ich habe früher selbst für die dpa gearbeitet. Damals war sie noch eine Institution mit Anspruch auf Nüchternheit, Distanz, faktische Verlässlichkeit. Heute wirkt sie oft wie das offizielle Mitteilungsblatt der Gesinnungsgemeinschaft Berlin-Mitte – bereit, jeden „Vorfall“ zur Haltungs-Offensive aufzupumpen, solange er ins Weltbild passt.

Kopp Vertreibung 2

Wer da mal gearbeitet hat wie ich – und noch bei Trost ist und keine rot-grüne Brille trägt – muss sich fragen, ob er einst für eine Nachrichtenagentur oder für eine NGO im Tarnmodus tätig war.

Gerade der Text in der „Welt“ trägt alle Merkmale der neuen dpa-Schule:

  • Aufgeblähter Einstieg mit maximaler Alarmvokabel („Rassismus-Skandal“),
  • Stufenweise Dramatisierung mit Betroffenheits-Zitaten,
  • Null Kontext (war’s wirklich Affenlaute? war es hörbar? war es gezielt? war es ein Einzelfall?),
  • und natürlich der implizite Appell: Seid betroffen, ihr Konsumenten!

Was völlig fehlt: journalistische Mäßigung. Also das, was früher gute Agenturtexte ausmachte – keine Meinung, kein Drama, sondern: Was ist passiert? Wer hat was gesagt? Was ist gesichert, was unklar?

Aber heute lautet die Devise oft:

„Message (natürlich rot-grün) first – Fakten später.“

Und das Erschreckende:

Die vom Staat mitfinanzierte und für ihre stramm linken „Faktenchecker“ berüchtigte dpa ist so tief im System verankert, dass ihre Texte ungeprüft in zig Zeitungen rutschen – von der Augsburger Allgemeinen bis zur Sächsischen Zeitung. Viele Redaktionen vertrauen dpa-Meldungen mehr als ihren eigenen Reportern. Und die meisten Leser merken nicht einmal, dass sie längst keine Nachrichten mehr lesen – sondern staatlich beglaubigtes Meinungsmanagement. Man fragt sich manchmal, ob es nicht ehrlicher wäre, die dpa würde ihre Texte gleich mit Triggerwarnung und Bußempfehlung versehen: „Dieser Artikel könnte Ihr Weltbild bestätigen. Bitte halten Sie sich für moralisch überlegen.“

Denn was wir bei dpa täglich erleben, ist eine selektive Aufblähung und Manipulation durch Gewichtung. Wenn in Paris Juden mit Davidsternen an der Haustür markiert werden, kommt das allenfalls als Kurzmeldung. Wenn in Berlin ein Messer-Migrant „Allahu akbar“ ruft, heißt es „psychisch auffällig“. Aber ein Affenlaut bei einem Fußballspiel – der führt zu zehn Minuten Spielunterbrechung, Mega-Schlagzeilen, Betroffenheitschoreographie.

Das ist kein Kampf gegen Rassismus. Das ist mediale Selbstvergewisserung im Elfenbeinturm.

Und es riecht nach einem ganz bestimmten Mechanismus: Symbolpolitik statt Realpolitik. Man kann sich am Einzelfall moralisch aufblasen – und muss sich nicht mit den echten Problemen beschäftigen. Wie etwa Clan-Kriminalität, Bildungsdesaster, Migration ohne Integration, wachsender Judenhass in bestimmten Milieus – der politisch nicht ins champagnerlinke Konzept passt. Alles zu komplex. Lieber ein Stadionidiot.

Der Rassismus-Vorfall ist real.
Aber die Hysterie drumherum ist inszeniert.
Und sie dient einem Zweck:

Der Selbstbestätigung einer moralischen Elite – nicht dem Schutz der Betroffenen.

Wenn das Spiel einfach ganz kurz unterbrochen worden wäre, Täter identifiziert, rausgeworfen, Anzeige, Statement, fertig – wäre das eine souveräne, erwachsene Gesellschaft gewesen.

So aber wirkt es wie ein rot-grüner Therapiekreis auf Speed.

Dabei lag – aber leider nur im ersten Moment – ein Hauch von Souveränität in der Reaktion der Beteiligten.

„Das Präsidium von 1860 habe sich für die Person entschuldigt“, berichtete Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. „Sie brauchen sich nicht entschuldigen, aber ich empfinde das als sehr angenehm.“ Ein starker Satz. Ruhig. Deeskalierend. Ganz im Sinne eines erwachsenen Umgangs mit einem bedauerlichen Zwischenfall.

Doch dann übernahm wieder das große Moralspektakel: Wollitz sprach davon, das er dem Schiedsrichter gesagt habe, er könne das Spiel abbrechen, „um ein Zeichen zu setzen“ – obwohl der Täter bereits identifiziert war. Löwen-Trainer Kauczinski erklärte, er habe „hinterher gehört“, dass etwas vorgefallen sei – was die mediale Skandalisierung umso absurder erscheinen lässt. Auch der Schiedsrichter selbst hatte auf dem Platz nichts gehört. Was auch kein Wunder ist – bei Abertausenden Zuschauer. Da ist es eher ein Wunder, dass Laute eines Einzelnen auf dem Spielfeld überhaupt zu hören waren.

Der Schiedsrichter fragte Butler laut „Welt“, ob er sich in der Lage fühle, das Spiel fortzusetzen.

Kein Witz. Das steht da wirklich. Ein erwachsener Profi-Fußballer wird von einem Unparteiischen gefragt, ob er – nach einem einzelnen Zwischenruf aus dem Publikum – mental stark genug ist, weiterzuspielen. Und wenn er „Nein“ gesagt hätte? Hätte man dann das Spiel abgebrochen, den Stadionsprecher zur Schweigeminute gebeten, die Anzeigetafel in Regenbogenfarben getaucht?

Man stelle sich das mal bei Oliver Kahn vor. Auf den prasselten regelmäßig 90 Minuten lang Affenlaute ein – nicht weil er schwarz war, sondern weil er Bayern-Keeper war. Und was hat er gemacht? Er hat sich den Ball geschnappt, drei Gegenspieler gefressen und danach noch den Linienrichter angeknurrt.

Heute braucht es scheinbar ein psychologisches Lagebild auf dem Rasen – nach einem Ruf, den kaum jemand gehört hat. Willkommen im betreuten Ideologie-Fußball.

Die Krone auf alles setzte die offizielle Erklärung von 1860 München. Der Verein sah sich offenbar genötigt, sich nicht nur zu distanzieren, sondern gleich noch das politische Glaubensbekenntnis hinterherzuschicken – also brav Männchen zu machen vor dem rot-grünen Zeitgeist und den Gesinnungswärtern: „Der TSV 1860 steht für Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz.“

Ach ja. Natürlich. Was sonst. Fehlt nur noch: „Wir sind bunt.“

Leider ist 1860 mit solchem DDR-Sprech keine Ausnahme. Inzwischen fragt man sich bei vielen Vereinen: Ist das noch ein Fußballklub – oder schon die Betriebsportgruppe der Grünen Jugend?


Zum Glück gibt es noch ein paar Leser, die sich – im Gegensatz zu vielen Journalisten – ihre Ironie, Gelassenheit und ihren Klarblick bewahrt haben. Trotz Dauerbestrahlung durch rot-grünen Betroffenheitsjournalismus. Hier ein paar Auszüge aus den Kommentaren:

  • Zwar ärgerlich, aber hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Ein Fußballspieler, der bei so etwas völlig ausrastet, die Fassung verliert und nicht mehr weiterspielen kann, wäre selbst auf einem Bolzplatz im Freibad am falschen Ort. Ich fürchte, es gibt da clubinterne Anweisungen an die Spieler, sich so demonstrativ „erschüttert“ zu verhalten – vor allem wenn man beim Ergebnis hinten liegt.
  • Wo ist der Skandal? Da war ein dummer Drecka***h im Stadion und hat so eine Schei*e losgelassen; er wurde offenbar von Umstehenden eingebremst und ‚ausgeliefert‘ und dann auch entfernt.
    Das ist Mist, hässlich und insbesondere für den so Beleidigten auch unangenehm und für alle unerfreulich. Was es nicht ist, ist ein Skandal. Ein solcher wäre es, wenn derlei Verhalten vereinsseitig geduldet, negiert oder sogar unterstützt würde. SO ist das nur wieder Clickbaiting mit dieser Zuschreibung und Überschrift.
    Sollen sie dem Brüllaffen, der sich da so dämlich ausgelassen hat, ne Banane reinschieben, dann hält er demnächst die Klappe. Und je nachdem, wo und wie tief, schreckt das dann potentielle künftige Brüller auch ab…
  • Bei rund 15000 Menschen im Stadion von einer einzelnen Person auf den Zuschauerrängen Affenlaute auf dem Spielfeld wahrnehmen zu können. Wow solche Ohren 👂 hätte ich auch gerne.
  • Warum ist das heute so? Erst heute wird jeder kleine Laut von einem Hirni so hochgepuscht, als wäre es die gesamte Zuschauerschaft.
  • Grundsätzlich richtig. Wer sich so aufführt offenbart sehr viel von sich selbst. Trotzdem ist es nicht illegal. Und das ist gut so. Deshalb gefällt mir die Tonalität auch nicht.
    In einer freien und liberalen Gesellschaft müsste es deshalb heißen „Vollidiot macht sich mit Affenlauten selbst zum Affen!“ statt „Rassismus Skandal bei 1860 München!“. Aber eigentlich ist das keine Zeitungsmeldung. Was in Fußballstadien so von den Rängen gerufen wird muss einem nicht gefallen, aber man muss ja auch nicht hingehen. Und Fußballprofis werden gut bezahlt.
    Was ist also passiert?
    Ein Zuschauer hat sich blamiert, indem er eine außerordentliche intellektuelle Minderleistung zur Schau gestellt hat. Wie hieß es früher? Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt dabei mit mindestens drei Fingern auch auf sich selbst. Der Affe war also fraglos auf der Tribüne zu finden, nicht auf dem Rasen.
    Es würde folglich reichen, wenn die umstehenden Besucher ihn einfach auslachen. Aber natürlich nicht in der „woken“ Gesellschaft. Spielabbruch, Entschuldigungen, Zeitungsartikel, Sondersendung. Vor wenigen Jahren noch undenkbar. Wir leben in einer hysterischen Zeit. Aber wollen wir wirklich so leben?
  • Hätte man dem Spieler eine Kartoffel gereicht, wäre alles gut gewesen. Leute, schafft euch endlich mal wieder ein dickeres Fell an. Wenn ich charakterlich stark genug bin, interessiert mich so ein Schwachsinn nicht.
  • Das ist ja so was von lächerlich! Jeder bekommt Sprüche! Jeder! Die Bayern sind die „Schluchtenschei**er“, die Hamburger die „Fischk*ppe“, die Bayer-Leverkusener sind die „Bayer-Knechte“, und „Sitzt du aufm Klo und has‘ kein Papier, nimmse die Fahne von Schalke Null *“, in Leverkusen heißt es „Keiner braucht Köln*r“, und sogar „Nur ein toter Kö*ner ist ein guter Kö**er“. und für alle heißte es: „Schiri! Du schwarze Sa*!“.
    Und dann gehen alle wieder brav nach Hause. Ausser, wenn, es stand heute in WELT, sich Schalker und Dortmunder in Köln auf dem Hbf treffen….
    Muss man nicht gut finden. Aber am Ende…. ist das alles nur Fußballfolklore. Heiße Emotionen, heiße Luft, und sonst nix. Also: sollen sich die drittklassigen Münchner nicht so auf-woken!
    Weil:
    Entscheidend is auf’m Platz!
  • Sie erinnern sich noch an die vielen Affenlaute wenn Oliver Kahn von den Bayern im Tor stand?Das ging die ganze Spielzeit von 90 Minuten und Kahn stand völlig unbeeindruckt im Tor.
    Obwohl es Rassismus gegen die Bayern war, blieben die „Affen“unbehelligt…

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