Deutschlandfunk: Agitation wie im Sozialismus – für unsere Gebührengelder Liste von "guten" staatstreuen und "bösen" gefährlichen Künstlern veröffentlicht

Im Sozialismus gab es vor Betrieben Schautafeln, auf denen Bilder der „besten Mitarbeiter des Monats“ zu bewundern waren. Oft kamen „Genossen“ zu der Ehre, weil sie nach oben buckelten. Umgekehrt mussten „Feinde der sozialistischen Ordnung“ damit rechnen, vor dem gesamten Kollektiv bloßgestellt zu werden. Diese Zeiten sind vorbei. Sollte man meinen. Doch im Deutschlandfunk erleben sie eine Wiederauferstehung im neuen Gewand. Und noch finanziert mit unser aller Gebühren.

Unter der Dachzeile „Wer sagt was zu Corona“ und der Überschrift „Einige Künstler verbreiten krude Verschwörungsmärchen, andere halten dagegen“ verbreitet der Sender, der längst zu einem besonders linientreuen Sprachrohr des Zeitgeists und der Regierung geworden ist und beim Diffamieren von Andersdenkenden in vorderster Reihe mitspielt, eine neue Form der sozialistischen Aufteilung in „Gut“ und „Böse“. Und es kommt die Warnung, als gefettete Zwischenüberschrift: „Promis stellen nach Experten-Meinungen eine besondere Gefahr dar“. Sodann wird ein Theologe zitiert, der warnt, Promis könnten zu „Superspreadern“ von höchst fragwürdigen Deutungen werden. Und dann werden auch noch die Opfer des Nationalsozialismus instrumentalisiert: „Durch die Verschiebung der Grenze des Sagbaren erfolge wieder und wieder die antisemitische Selbst-Gleichsetzung mit Ermordeten des NS-Regimes, die dadurch auch noch verhöhnt werden“ – so zitiert der Deutschlandfunk den Beauftragten gegen Antisemitismus in Baden-Württemberg, Michael Blume. Wie bitte? Nena, Til Schweiger, etc. – jetzt auch noch Antisemiten? Infamer geht es kaum noch. 

Die Einleitung des Beitrags: „Wer sagt was: Hier eine kleine Übersicht über die vermutlich auffälligsten öffentlichen Äußerungen.“ Da werden zunächst die „antisozialistischen Elemente“ – verzeihen Sie, wenn ich gleich im alten Sprachgebrauch bleibe, aber die Ähnlichkeiten sind zu frappierend – aufgezählt: Nena, Xavier Naidoo, Michael Wendler, die Teilnehmer an #allesdichtmachen, und Til Schweiger. Dem wird unter anderem Kontaktschuld vorgeworfen: Er äußerte sich „anerkennend über Akteure im Umfeld der Querdenker-Szene wie Ken Jebsen und Boris Reitschuster“. Damit werden auch gleich noch Journalisten mit diffamiert. Zwei Fliegen im Agitprop mit einer Klappe. Das haben die Propaganda-Experten nicht mal im real existierenden Sozialismus geschafft.

Auch bei Nena wird mit den Methoden aus der Giftkiste der Propaganda gearbeitet wie zu alten Zeiten: „Die Musikerin Nena sorgt mit ihren kruden Aussagen zur Corona-Pandemie immer wieder für Aufsehen.“ 

Sodann werden die „Guten“ aufgezählt, die brav Männchen machen vor der Corona-Politik und dafür das Zuckerbrot der Propagandisten bekommen – und natürlich auch keinerlei Sorge um ihre Auftritte haben müssen. Wetten, dass sie auch bei den Öffentlich-Rechtlichen die Meistbegünstigungsklausel für sich in Anspruch nehmen können? Einleitung zu den staatstreuen „Kulturschaffenden“ – in Abgrenzung zu den „antisozialistischen Elementen“: „Ausgewählte Ansichten dieser Art stoßen bei manchen Kolleginnen und Kollegen sauer auf. Sie halten teils moderat, teils scharf dagegen.“

Als da wären:

Thomas Anders, weil er „dem Nachrichtenportal t-online.de“ sagte, „er könne Corona-Leugner nicht verstehen – ‘da werde ich aggressiv. Da fühle ich mich auch als Deutscher persönlich beleidigt. Wenn jemand, der sein Leben lang hier gelebt hat, seine Karriere hier gemacht hat und von den Menschen hier getragen wurde, dieses Land plötzlich als ein Verschwörungsland betitelt, was soll das?‘ Der Musiker rät jenen, die finden, ihre Freiheit sei eingeschränkt, Deutschland zu verlassen.“ Ob da bald ein Sozialismus-Orden fällig ist? In der DDR hätte Anders mit solchen Aussagen sicher auch Karriere machen können. 

Kerstin Ott, weil sie „Kritik an Nena und Xavier Naidoo“ äußerte und in einem Interview mit web.de sagte: „Grundsätzlich kann ich diese Aluhut-Geschichten überhaupt nicht nachvollziehen. Ich finde das sehr schlimm.“ Vorher kannte ich Ott nicht. Jetzt wird sie wenigstens in einem Atemzug mit Til Schweiger und Nena erwähnt.

Pop-Sänger Bosse, weil er es „wahnsinnig verantwortungslos“ findet, „dass sich Stars wie Nena nicht an geltende Regeln halten. Bei Nena“, so Bosse, „könne er nur mit den Augen rollen. Durch ihr Verhalten könnte die Kulturbranche beschädigt werden, sagte der 41-Jährige in einem Interview.“ Auch das klingt für mich im Duktus etwas wie im Sozialismus.

Peter Maffay kam in die „Hall of Corona-Fame“ des Deutschlandfunks, weil er, so der Sender, „die Äußerungen mancher Musikerkollegen zur Corona-Pandemie scharf“ kritisierte: „Leute, die Corona leugneten, schadeten der Gesellschaft, sagte der 71-Jährige dem Podcast ‘Die Wochentester‘ des ‘Kölner Stadt-Anzeigers‘. Corona sei ein Umstand, den man akzeptieren müsse, weil er da sei“, zitiert der Sender Maffay weiter. Was für eine Manipulation! Als ob Nena oder Schweiger Corona leugnen würden! Sie kritisieren lediglich die Maßnahmen der Regierung.

Bushido findet sich in der Positiv-Liste wieder, weil „er sich die sogenannten Corona-Leugner vorknöpfte“. „Ich konnte euch Aluhüte noch nie verstehen“, schrieb er auf Instagram, so der Deutschlandfunk: „Damit verwies er auf jene, die die Gefahren des Virus abstreiten und Verschwörungstheorien darüber verbreiten.“ Mir ist nicht bekannt, dass Nena oder Schweiger Gefahren durch das Virus abstreiten. Sie halten lediglich die massive Einschränkung der Bürgerrechte für unzulässig und machen auf die Risiken der Impfung aufmerksam.

Chris de Burgh „fürchtet eine Beschädigung der Kulturbranche“, heißt es weiter. Das ist wenigstens ehrlich – es geht also ums Geld.

Der Beitrag im Deutschlandfunk ist ein Musterbeispiel dafür, wie statt seriösem Journalismus Propaganda betrieben und dazu in die Gifttruhe der Geschichte gelangt wird. 

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
Bild: Shutterstock
Text: br
 

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