„Die Zauberspritze“ mit einem Libretto von Uğur Şahin Die etwas andere Prognose für 2021

Es freut mich riesig, was für Talente in meiner Leserschaft schlummern. Simone Steiner schrieb mir: „Ihr ‘Grüner Aluhut‘ hat mich inspiriert und so ist mir der folgende nicht ganz ernst gemeinte ‘Kulturelle Ausblick 2021‘ aus der Feder geflossen.“ Ich musste so herzhaft lachen beim Lesen des Textes – und Lachen ist so wichtig als Therapie in diesen finsteren Zeiten – dass ich mich spontan entschloss, ihren köstlichen Beitrag sofort auf die Seite zu stellen – voilà, taufrisch aus der Leserpost „ins Blatt“ bzw. auf die Seite – damit es auch Sie zum Lachen bringt.


Nachdem das ZDF das neue Jahr mit der 9. Sinfonie e-Moll op. 21 von Klaus Schwab „Aus der Neuen Welt“ eröffnet hat, sehen wir im Januar mit großer Spannung der Uraufführung von „Die Zauberspritze“ mit einem Libretto von Uğur Şahin entgegen.

Um den Närrinnen und Narrhalesen (man kann nicht behaupten, die Meenzer hätten das mit dem Gendern nicht kapiert) die Fassenacht 2021 ein wenig zu versüßen, werden am Rosenmontag alle Radiosender deutschlandweit ausschließlich Karnevalshits spielen, darunter zeitlose Ohrwürmer wie zum Beispiel „Nie mehr Fastelovend“, „Wer soll das bezahlen“, „Viva Coronia“, „Spritza wunderbar“ und natürlich „Der schönste Platz ist immer zu Hause“.

Im März startet im TV, von vielen Fans schon sehnlichst erwartet, die zwölfte Staffel von „Also sprach Klabauterbach“. Mit der am 1. April ausgestrahlten 1759. Folge wird die Serie selbst die bislang erfolgreichste deutsche Seifenoper „Lindenstraße“ übertreffen. Die ARD plant, die beliebte Soap mehrmals täglich auf prominenten Sendeplätzen im Morgenmagazin und abends zur besten Sendezeit auszustrahlen. Und wer dann immer noch nicht genug von seiner Lieblingsserie hat, kann sich fast zweitausend Stunden Klabauterbach ohne Werbeunterbrechung in der Mediathek anschauen.

Rechtzeitig zu Ostern wird die Katholische Kirche eine neue Fassung des Vater Unser vorstellen. Die ersten Zeilen veröffentlichte der Heilige Stuhl bereits in einer Pressemeldung. Katholische Christen in aller Welt werden demnach fortan beten: „Corona unser in den Lüften, gefürchtet werde deine Infektiosität. Der Impfstoff komme und Herdenimmunität geschehe, wie im Himmel so auf Erden.“

Für den Mai hat der Postmodern-Verlag die Veröffentlichung einer Aphorismen-Sammlung mit geistreichen, heiteren, aber auch zum Nachdenken anregenden Sprüchen, wie zum Beispiel „Zwischen Menschheit und Anarchie liegen nur neun Klopapierrollen.“, „Ich denke nicht. Merkel denkt für mich.“ oder „Wer den Drosten nicht ehrt, ist der Impfung nicht wert.“ angekündigt.

Die Bayreuther Festspiele im Juli werden sozial distanziert korrekt auf Netflix gestreamt. Auf besonderen Wunsch der Kanzlerin kommt nicht nur die unvollendete Oper „Die Pandemiezeit“ zur Aufführung, sondern auch das dramatische Werk „Das Kontaktverbot“. Abgerundet wird das Musiktheaterfestival durch das aufrührende Stück „Die Meisterleugner“. In diesem Zusammenhang der Hinweis: Halten Sie unbedingt Abstand und sitzen Sie nicht zu nah vor dem Bildschirm.

Freunde des Autokinos erwartet im August ein ganz besonders Schmankerl mit der tragischen Komödie „Und täglich grüßt das RKI“ mit Lothar H. Wieler in der Hauptrolle. Der studierte Veterinär spielt darin einen Behördenchef, der tagtäglich Corona-Fallzahlen verkünden muss, bis er als geläuterter Mann sein Leben fortsetzen kann.

Kamen bis dato eher die Fans der klassischen Musik und der Volksmusik auf ihre Kosten, starten im September am Broadway gleich zwei Musical-Produktionen, die mit großer Spannung erwartet werden: „Der kleine Onlineladen“ und „Christian Drosten Superstar“. Für modernisierte Fassungen von „Kiss me, Kate“ und „Les Misérables“ fanden sich keine Investoren.

Ältere Semestern werden sich noch an die beliebte Fernsehsendung „Der 7. Sinn“ erinnern, die nun eine Renaissance erlebt. Für die neuen Folgen, die gerade produziert und ab Oktober ausgestrahlt werden, konnte der WDR den populären Philosophen Richard David Precht gewinnen. Jeden Abend nach der Tagesschau wird er uns in einem 5-minütigen Beitrag erläutern, wie Sie sich in Alltagssituationen ethisch korrekt verhalten, um ein guter Staatsbürger zu sein.

Das internationale Literaturfestival Lit.Corone wird im November online übertragen. Die Organisatoren des Festivals konnten schon jetzt zahlreiche renommierte Autoren überzeugen, aus ihren Werken „Die Dreibilliardengroschenoper“, „Der Herr der Viren“, „Der talentierte Mr. Splinter“, „Ballweg und die Brandstifter“ und „Die Unbesiegbare“ vorzulesen. Darüber hinaus werden Klassiker, wie zum Beispiel „Die Welle“, „Schöne Neue Welt“ und „Die unendliche Geschichte“, neu interpretiert.

 

Als kulturellen Höhepunkt des Jahres wird uns Helene Fischer am Abend des zweiten Weihnachtstages im ZDF mit Hits aus der guten alten Zeit, wie zum Beispiel „So nah wie du“, aber auch mit aktuellen Songs, wie etwa „Ich glaub dir hundert Lügen“ oder den beliebten Titel-Song der allseits bekannten Impf-Werbe-Kampagne des Spahn-Ministeriums „Ich will immer wieder … dieses Fieber spür’n“ erfreuen.

Freuen wir uns auf ein neues Jahr voller kultureller Highlights!

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Bild: Kong Vector/Nina design/Shutterstock
Text: gast

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