„Kälteboxen“ für Obdachlose, Luxushotels für Migranten Tun wir genug für "länger hier Lebende"?

Flüchtlings-Wumms in NRW: Unterbringung im Luxus-Hotel„, „Berliner Senat quartiert Asylbewerber in Luxushotel ein“,Roter Teppich für Migranten: Ehemaliges Hotel als Flüchtlingsheim“, Beliebtes Rentner-Tanzlokal wird zur Asylunterkunft, MS Ocean Majesty soll zur Flüchtlingsunterkunft werden. All das sind Überschriften von Beiträgen auf meiner Seite in diesem Jahr. Und die Liste ließe sich noch verlängern – etwa um das altehrwürdige „Atlas Posthotel“, ein Haus in bester Lage in Garmisch-Partenkirchen, das zum Asylbewerberheim geworden ist.

All diese Beispiele hatte wohl ein treuer Leser im Kopf, als er mir eine Nachricht aus Neustadt an der Weinstraße schickte. In der Rheinland-Pfälzischen Stadt wurden jetzt Kälteboxen aufgestellt. Sie sollen Obdachlose vor dem Tod durch Erfrieren retten. Mein erster Gedanke, als ich das Bild sah, das mir mein Leser geschickt hat: Die sehen ja aus wie Särge. Und ich möchte mir nicht vorstellen, in so einer Kältebox zu liegen. Der Leser schickte mir die Nachricht denn auch mit folgender Betreffzeile: „‘Kälteboxen‘“ für Obdachlose, Luxushotels für Pseudo-Flüchtlinge“.

Man kann nun trefflich darüber streiten, ob die Mehrzahl der Migranten, die unser Land erreichen, echte Flüchtlinge sind oder, wie der Leser schreibt, „Pseudo-Flüchtlinge“. Rot-grün gesinnte Leser werden nun sicher sagen, die Überschrift des Lesers sei böser Populismus.

Ich finde: Sie ist legitim. Und es ist geradezu zwingend, die Frage aufzuwerfen, die sich aus der brisanten Schlagzeile des Lesers ergibt: Ist es fair, wenn in einer Gesellschaft die neu Ankommenden zumindest teilweise in Luxus-Hotels untergebracht werden, aber schon länger hier Wohnende, die in große Probleme geraten sind in ihrem Leben, in Kälteboxen übernachten müssen? Was für Gefühle löst das bei den Menschen im Land aus? Inwieweit ist das sozialer Sprengstoff?


Damit wir uns richtig verstehen: Den Ehrenamtlichen der Tagesbegegnungsstätte Lichtblick in Neustadt, die sich um Obdachlose kümmern und die Kälteboxen aufstellen, gebührt Dank. Sie retten Menschen vor dem Erfrieren. Und dass sie dabei eben nur Mittel für Kälteboxen haben, und nicht für Luxus-Hotels, ist weiß Gott nicht ihre Schuld. „Die speziellen Kälteboxen sind laut Hersteller wasserdicht und erreichen bis zu 20 Grad mehr als die Außentemperatur – und das allein durch die Körperwärme“, schreibt der SWR.

Die Kälteboxen sollen diejenigen schützen, die nicht in Notunterkünfte können, wollen oder gar dürfen, so der Sender. Er zitiert dazu den Leiter der Tagesbegegnungsstätte: „Es geht um die Menschen, die in der Vergangenheit schon mal in Notwohnungen waren, dort aber für sich schlechte Erfahrungen gemacht hatten und nicht mehr hinwollen. Oder Obdachlose mit Hunden. Denn keine Notunterkunft in Neustadt und Umgebung darf mit einem Tier bezogen werden.“

Zwei der vier Kälteboxen stehen bereits laut dem SWR schon seit Monatsbeginn auf einem Privatgelände. Derzeit werden sie jede Nacht benutzt. Inzwischen wurden zwei weitere Boxen aufgestellt. „Sie sind durch Bauzäune leicht abgeschirmt, außerdem erhalten sie eine mobile Toilette, die regelmäßig gereinigt werden soll“, schreibt der öffentlich-rechtliche Sender.

So problematisch es ist, diese Boxen für Obdachlose direkt der teuren Unterbringung für Asylbewerber gegenüber zu stellen – es bleibt doch viel Grund zum Nachdenken. Und die grundsätzliche Frage: Tun wir, gerade angesichts der Milliarden, die wir für Zuwanderer ausgeben, genug für Menschen, die schon länger hier sind und, aus welchen Gründen auch immer, gescheitert sind?

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