Kakerlaken im Krankenhaus Geschichten zum Schmunzeln – Mein Krisen-Alternativ-Programm

Hand aufs Herz: Haben Sie es nicht auch satt, ständig negative Nachrichten zu lesen? Bei denen man denkt, es seien „Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus“? Was sie aber leider nicht sind – denn es sind reale Neuigkeiten aus Deutschland. Ich möchte Ihnen ein Kontrastprogramm bieten, aus meiner Zeit in Russland. Zum Entspannen und Schmunzeln. Voilà:

In vielen Krankenhäusern verlangen die Schwestern selbst fürs Leeren der Nachttöpfe Bestechungsgelder – weil sie mit ihren Mini-Gehältern nicht über die Runden kommen. Die Zimmer sind oft überbelegt, selbst auf den Gängen stehen Betten, und nachts wimmelt es vor Kakerlaken.

Entsprechend groß war mein Schreck, als ich einst um ein Haar selbst in die Fänge der russischen Krankenhaus-Medizin geraten wäre. Leichtsinnig hatte ich rohe Eier im Kuchenteig gegessen. Als sich mein Bauch immer widerspenstiger zeigte, spukte mir das Wort „Salmonellen“ durch den Kopf. Ich quälte mich mich zur nächsten Poliklinik. Im Behandlungszimmer saßen schon drei andere Patienten: Ein Alkoholiker mit beachtlicher Fahne, ein Rentner, der dem Nervenzusammenbruch nahe war, und ein strahlen-geschädigter Kraftwerksingenieur.

Thermometer für alle

Nach einer Stunde bin ich über ihre Leidensgeschichten ebenso im Bilde wie sie über meine. Das Fieberthermometer geht von einem zum anderen, ohne einen Umweg über das Waschbecken zu machen. Die Chefärztin – ein wahrer Feldwebel der Heilkunst – führt die Behandlung wie ein Kreuzverhör.

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Nach einen zehnminütigen Vortrag darüber, wie dumm man sein muss, um rohe Eier zu essen – unterbrochen vom Stöhnen der Mit-Patienten – besteht sie darauf, mich in einem Infektionskrankenhaus untersuchen zu lassen und ruft einen Krankenwagen. Nach zwei Stunden ist immer noch keine „Schnelle Hilfe“ da – wie die Ambulanz offiziell auf Russisch heißt. Dafür kenne ich inzwischen die Wehwehchen des halben Viertels: Wer wann welchen Stuhlgang hatte und ähnlich interessante Einblicke in die Verdauungstrakte meiner Mitbürger.

'Schnelle Hilfe' nach drei Stunden

Als nach drei Stunden die „Schnelle Hilfe“ vorfährt, herrscht helle Aufregung: Ein Rentner hatte eine Herzattacke erlitten. Als nach einer Stunde immer noch keine „Schnelle Hilfe“ da war, machte er sich mit seiner Frau selbst auf den Weg in die Poliklinik – und brach zehn Meter vor dem Eingang tot zusammen. Die Chefärztin bewahrt die Ruhe: „Es war auch dumm, selbst zu gehen.“

Die „Schnelle Hilfe“ fährt mich durch halb Moskau ins Botkin-Hospital; Tabakrauch liegt über der Pritsche. Kaum bin ich angekommen, nimmt mir eine Krankenschwester die gesamte Kleidung ab und inspiziert genauestens meine Taschen. „Gelbsucht-Station“ steht in großen Lettern auf der Tür. Schüchtern mache ich darauf aufmerksam, dass ich eigentlich nur mit Verdacht auf Salmonellen-Vergiftung eingeliefert wurde. Es interessiert niemanden: „Später liegt ihr ja doch alle zusammen“, sagt der Arzt, ein Bilderbuch-Opa ohne Zähne, der hier seine Rente aufbessert.

Ab in die Leichenhalle

Ich denke an den alten russischen Krankenhaus-Witz, in dem der Patient im Krankenbett durch die Gänge gefahren wird und die Schwester anfleht: „Vielleicht doch zum Röntgen?“ Nein. „Vielleicht doch in den OP?“ Bis die Krankenschwester böse wird: „Der Arzt hat gesagt in die Leichenhalle, und dabei bleibt es!“

Medizin ohne Grenzen

Auch ich beginne ein zähes Ringen mit dem Arzt. Die Behandlung würde zu teuer für mich, schütze ich vor. Er lässt sich nicht erweichen. Dann werde man mich eben kostenlos behandeln, obwohl ich Ausländer sei: „Die Medizin kennt keine Grenzen“. Ängstlich mustere ich die vergitterten Fenster. Ich verspreche hoch und heilig, niemanden anzustecken und das Bett zu hüten. Enttäuscht lässt mich der alte Doktor gehen – und drückt mir eine ganze Monatsration Medikamente in die Hand. „Nehmen Sie das, in den Apotheken werden Sie nämlich nichts finden.“

Clevere Heilmethode?

Als ich ihn zum Abschied frage, was ich ihm schuldig bin, ist der alte Doktor fast böse: „Lassen Sie das, ich bin doch kein Business-Mann!“ Vielleicht hätte ich doch dableiben sollen? Seinetwegen. Oder war das Ganze nur eine psychologisch geschickte „Heilmethode“ eines alten Medizin-Gurus? Sind die vermeintlichen Probleme in der russischen Medizin am Ende nur ein Kniff, um die Leute vor allzu großer Wehleidigkeit abzuhalten? Böte sich da gar ein Ausweg für das überlastete deutsche Gesundheitswesen? In jedem Fall fühlte ich mich mit einem Mal kerngesund! 

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