Keine Milliarden mehr für europäische Open-Society-Stiftungen „Philanthrop“ Soros zieht Schlussstrich

Von Daniel Weinmann

George Soros ist ein Mann mit hehren Visionen: eine Welt voller offener und demokratischer Gesellschaften. Sich selbst sieht er darin als Heilsbringer. „Ich trug seit meiner Kindheit potente messianische Phantasien mit mir, die ich kontrollieren musste, damit sie mir keine Probleme machten“, schrieb er 1991 in seinem Essay mit dem Titel „Underwriting Democracy“. „Aber als ich mich in der Welt behauptet hatte, wollte ich mich meinen Phantasien so hingeben, wie ich es mir leisten konnte.“

In seinem missionarischen Eifer fühlt sich Soros dazu berufen, sich in die Geschicke Europas einzumischen – auch, wenn ihn dafür niemand demokratisch gewählt oder auch nur darum gebeten hat. In den USA etwa hatte Soros im Januar vergangenen Jahres 125 Millionen Dollar investiert, um mehrheitlich linke Kandidaten und Gruppen zu unterstützen.

Hierzulande erhielten die Faktenfinder von Correctiv zwischen 2016 und 2021 bis zu 132.000 Euro jährlich von der Open Society Foundation. An den für derlei Zuwendungen notwendigen finanziellen Mitteln mangelt es Soros nicht. 1993 übertraf sein Jahressalär laut „Financial World“ die Bruttosozialprodukte von 42 Uno-Nationen.

»Solches Handeln unterhöhlt unsere Demokratien«

Ein Jahr zuvor schrieb sich der Spekulant in die Geschichtsbücher ein als “der Mann, der die Bank von England knackte“. Soros hatte im ganz großen Stil gegen das britische Pfund gewettet, was die britische Regierung am 16. September 1992 dazu zwang, aus dem Europäischen Währungssystem auszusteigen. Soros verdiente an diesem „schwarzen Mittwoch“ eine Milliarde Dollar.

Gleichwohl gilt der Hedgefondsmanager als „Philanthrop“. Denn um die Welt in seinem Sinne umzugestalten, verteilt er mit seiner knapp 25 Milliarden Dollar schweren Open Society Foundation Jahr für Jahr 1,5 Milliarden Dollar an Politiker, Aktivisten und Organisationen auf der ganzen Welt. Das Wirken des Multimilliardärs ist umstritten. Die „FAZ“ etwa brachte dies im Februar so auf den Punkt: „Das Mandat von Bill Gates und anderen sind ihre Milliarden von Dollar. Erlangt haben sie diese oft auch, indem sie Schlupflöcher wie Steuerparadiese und Schwachstellen von Gemeinwesen ausnutzen ließen. Danach wandeln sie sich dank Großbanken und Heeren von Anwälten in Philanthropen. Solches Handeln unterhöhlt unsere Demokratien.“

Mein Lesetipp

Auch die „Tagesschau“ zeigte sich – bereits im Jahr 2019 – kritisch: „Dass durch Soros geförderte Personen später nicht unbedingt im Sinne der ‚Offenen Gesellschaft‘ agieren, zeigt ein anderes prominentes Beispiel: Ende der 1980er-Jahre profitierte ein heutiger Spitzenpolitiker bei seinem Studium in Oxford von einem Soros-Stipendium. Sein Name: Viktor Orban.“

»Wir haben keine Ahnung, wie diese Entscheidung zustande kam«

Wie es wirklich um Soros‘ philanthropisches Denken bestellt ist, offenbarte er in einem CBS-Interview. „Ich bin hauptsächlich dazu da, Geld zu verdienen“, postulierte er frei von Emotionen, „ich kann und will nicht auf die sozialen Folgen meines Handelns achten.“

Dazu passt, dass nun zwischen 60 und 80 Prozent der Beschäftigten in den von ihm alimentierten europäischen Stiftungen entlassen werden sollen – ohne dass ihnen der Strategieschwenk mitgeteilt worden wäre. „Wir sind hier vermutlich mehrere hundert Gruppen in Europa und wir haben keine Ahnung, wie diese Entscheidung zustande kam“, zitiert die „Welt“ Márta Pardavi, die Co-Vorsitzende des Ungarischen Helsinki-Komitees, das sich den Schutz der Rechte von Asylsuchenden sowie „die Überwachung der Menschenrechtssituation bei Institutionen der Exekutive und im Justizsystem“ auf die Fahnen geschrieben hat.

Natürlich werde man „die Förderung der Demokratie und den Kampf gegen Autoritarismus in Europa und den zivilgesellschaftlichen Sektor, der unverzichtbar ist für diese Ziele“ weiter unterstützen, betonte Soros-Sohn Alexander, dem der 92-jährige sein milliardenschweres Geschäftsimperium übertragen will, ganz im Sinne des Vaters.

Künstliche weiße Wolken über der Arktis

„Die geförderten Organisationen reagieren teils geschockt, sie warnen vor Rückschritten für die Demokratie“, schreibt die „Welt“. Fragt sich, was die Soros-Stiftungen gebracht haben – und wem sie wirklich fehlen werden. Greta Thunberg und die Klimakleber dürften den warmen Geldregen sicherlich vermissen.

„Unsere Zivilisation läuft Gefahr, wegen des unaufhaltsam fortschreitenden Klimawandels zusammenzubrechen“, sagte der Merkel-Sympathisant im Februar auf der diesjährigen Münchener Sicherheitskonferenz und traf damit den Nerv der Zeit. „Menschlicher Einfluss hat das Klima zerstört, also braucht es menschlichen Erfindungsreichtum, um es wiederherzustellen.“ Der „Klimakollaps“ ist seiner Ansicht nach nur noch durch die Schaffung künstlicher weißer Wolken über der Arktis zu verhindern.

Demokratie sollte im besten Fall vom Volk ausgehen und nicht von Magnaten, die mit ihren Milliarden versuchen, politischen Einfluss zu nehmen. George und Alexander Soros‘ Abzug aus Europa ist daher gut, um der politischen Freiheit einen Schritt näherzukommen.

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Daniel Weinmann arbeitete viele Jahre als Redakteur bei einem der bekanntesten deutschen Medien. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Bild: Alexandros Michailidis/Shutterstock

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