Kimmich-Beichte: Wie der Bayern-Profi zur Impfung genötigt wurde „Das war echt eine brutale Zeit“

Von Kai Rebmann

„Geht’s raus und spielt’s Fußball!“ So lautete unter Teamchef Franz Beckenbauer die kurz und prägnant auf den Punkt gebrachte Arbeitsplatzbeschreibung für unsere Weltmeister von 1990. Heute, 34 Jahre nach der magischen Nacht von Rom, ist der Sport längst zur lästigen, aber für manche halt leider notwendigen Nebensache verkommen. Anno 2024 müssen Fußballer in erster Linie als Botschafter für jedes nur denkbare Gutmenschentum herhalten. Sie müssen vor dem menschengemachten Klimawandel warnen, sich für die vermeintlich unterdrückte LGBTQ-Community einsetzen – oder eben für die Impfung werben.

Sich am liebsten nur auf sein zum Beruf gewordenes Hobby konzentrieren möchte auch Joshua Kimmich. Im Herbst 2021 war bekannt geworden, dass sich der Bayern-Profi die Freiheit genommen hatte, sich nicht gegen Corona impfen zu lassen. Es folgte eine medial angefeuerte Hexenjagd auf den Nationalspieler, bis Kimmich sich dem offenbar zu groß gewordenen Druck doch noch beugen musste.

In aufwühlenden und bisweilen sehr emotionalen Worten blickt Kimmich in einer aktuellen „Sportstudio“-Doku auf diese Wochen zurück, die er als „echt eine brutale Zeit“ beschreibt. Der DFB-Star ist schlau genug, nicht direkt zu sagen, dass er von seinem Arbeitgeber, dem FC Bayern München, und teilweise auch seinem persönlichen Umfeld zur Impfung genötigt wurde, doch seine Ausführungen lassen dennoch sehr tief blicken und stehen selbstredend zur freien Interpretation.

'Es wären weniger Menschen gestorben, wenn ich mich hätte impfen lassen'

Rhetorisch setzt sich Kimmich mit der Rolle auseinander, die Fußballern seines Bekanntheitsgrades vom Mainstream gerne angedichtet bzw. übergestülpt wird: „Ist das meine Aufgabe als Profisportler, Menschen vom Impfen zu überzeugen? Das ist doch die Aufgabe der Politik, der Wissenschaftler, der Experten – aber doch nicht meine Aufgabe!“

Richtig an die Nieren dürfte den meisten Zuschauern aber gehen, was der Bayern-Profi über seine ganz persönlichen Erfahrungen erzählt, die er gemacht hat, nachdem er als „Impfverweigerer“ geoutet worden war. Die Debatte sei am Ende sogar an den Punkt gekommen, an dem gesagt worden sei: „Es ist die Pandemie der Ungeimpften. Und derjenige, der für die Ungeimpften steht, ist Joshua Kimmich. Also ist auch er für die Pandemie verantwortlich.“ Ja, so traurig und verstörend es klingen mag, aber derartige Ansichten und Diffamierungen waren in der Corona-Zeit „normal“ und wurden tagtäglich verbreitet.

Doch auch damit noch nicht genug. Der Nationalspieler berichtet von Menschen, die er für seine Freunde gehalten hatte und die ihm gesagt hätten, „dass, weniger Menschen gestorben wären, wenn ich mich hätte impfen lassen“. Das sei „brutal“ gewesen und „wenn du da keine Familie hast, kannst du daran zerbrechen, klar“!

Immer wieder versagt dem Fußballer bei diesen Sätzen die Stimme und Kimmich muss sichtlich um Fassung ringen. Diese unfassbare Äußerung hat er eigenem Bekunden zufolge von einem „Kumpel“ zu hören bekommen.

Verraten und verkauft – für die 'richtige' Haltung

Apropos Familie, als solche verstand sich auch der FC Bayern München immer. Der langjährige Profi sieht sich darin aber – um im Bild zu bleiben – inzwischen bestenfalls noch stiefmütterlich behandelt. Er habe sich „zu lange alleingelassen“ gefühlt und räumt ein, dass sich sein Blick auf die Verantwortlichen auf den Rekordmeister durchaus geändert hat: „Ich bin jetzt fast sieben Jahre im Verein und es gab noch nicht so viele Skandale um meine Person. Das war die erste Talfahrt, da habe ich gemerkt, wie der Verein reagiert hat und bin dementsprechend enttäuscht und auch getroffen.“

Und auch die weiteren Aussagen nähren Zweifel daran, ob Kimmich seinen im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag beim FC Bayern noch einmal verlängern möchte. Das zuvor empfundene Vertrauensgefühl sei „natürlich kaputt gegangen“. Er wisse inzwischen nicht mehr, „was an die Öffentlichkeit kommt, wenn ich mit dem einen oder anderen spreche“. Dieses verloren gegangene Vertrauen könne aus seiner Sicht auch nicht „über ein, zwei Gespräche wieder aufgebaut werden“.

Fakt ist: Der DFB-Star wird unter anderem mit dem FC Barcelona und Manchester City in Verbindung gebracht, wo mit Hansi Flick bzw. Pep Guardiola zwei Ex-Trainer Kimmichs das sportliche Sagen haben, die jeweils große Stücke auf ihren einstigen Schützling halten. Bayern München wiederum beschäftigt sich auffallend intensiv mit einer Verpflichtung von João Paulhinha vom FC Fulham, der als möglicher Kimmich-Ersatz gilt.

Unklar bzw. dem Autor nicht bekannt ist allerdings, ob der Portugiese geimpft ist und damit auch ins ideologische Anforderungsprofil des deutschen Rekordmeisters passen würde…

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Screenschot Video ZDF Mediathek

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