Lungenentzündungen bei Kindern nehmen weltweit stark zu „Massiver Anstieg, der so noch nicht beobachtet wurde“

Von Kai Rebmann

Husten und Schnupfen sind im Herbst gerade bei Kindern wahrlich nichts Besonderes. Doch nicht immer verbirgt sich hinter diesen Symptomen eine vergleichsweise harmlose Erkältung. Aktuell warnen Mediziner vor einer historischen und sich weltweit ausbreitenden Welle von Lungenentzündungen, für die sie einen neuen bakteriellen Erreger-Typ verantwortlich machen.

Dr. Roger Dumke von der Uniklinik Dresden schlägt Alarm: „Es gibt in jüngster Zeit einen massiven Anstieg von Mykoplasmen-Pneumonien, der so noch nie beobachtet wurde.“ Der Virologe erklärt weiter: „Zunächst dürfte Mycoplasma pneumoniae, wie den allermeisten anderen Atemwegserregern, durch die Schutzmaßnahmen der Pandemie die Möglichkeit genommen worden sein, sich auszubreiten.“

Heißt im Umkehrschluss aber auch: Eben die oben angesprochen Maßnahmen – Abstand halten, G-Regeln und nicht zuletzt die Maske – haben unserem Immunsystem die Möglichkeit genommen, mit eigentlich alltäglichen Erregern umzugehen.

Das bestätigt auch Dumke: „Ähnliches haben wir auch früher schon bei schnelleren Erregern wie dem Grippevirus gesehen. Deshalb gab es in den letzten Monaten womöglich häufiger Mykoplasmen-Pneumonien. Die Infektionswelle könnte dann eine Art Trainingscamp für das Immunsystem sein. Danach dürfte die Welle wieder abebben.“

Parallelen und Widersprüche zu den Corona-Jahren

Was der Virologe da gegenüber der „Apotheken-Umschau“ erklärt und was in den Ohren der meisten jetzt so selbstverständlich klingt, galt zu Beginn der Corona-Jahre noch als Ketzerei. Man denke dabei nur an Experten wie Sucharit Bhakdi und dessen Erläuterungen über den ganz natürlichen Verlauf einer Infektionswelle, der unabhängig vom Erreger mehr oder weniger immer demselben Muster folgt – und der dafür der wissenschaftlichen und vor allem gesellschaftlichen Ächtung ausgeliefert wurde.

In den Worten des Virologen aus Dresden steckt aber noch eine weitere Wahrheit. Dumke betont, dass es in den letzten Monaten „womöglich häufiger“ schon zu Wellen gekommen ist. Es handelt sich also um eine – aus seiner fachlichen Sicht – logische Mutmaßung bzw. Schlussfolgerung, die alleine deshalb nicht endgültig zu verifizieren ist, weil es keine massenhaften Tests auf diesen Erreger gegeben hat. Und ebenso wären wohl auch die Corona-Wellen unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung geflogen, wenn ein „normaler“ Umgang damit stattgefunden hätte.

Anlass zur Panik besteht auch bei der aktuellen Welle von Lungenentzündungen nicht. Zwar sind davon insbesondere Kinder und Jugendliche betroffen, für die eine Infektion in den allermeisten Fällen aber recht harmlos verläuft. Zu den typischen Symptomen gehören ein trockener Husten, Kopfschmerzen sowie leichtes Fieber. Die Inkubationszeit kann bis zu drei Wochen betragen. Akut bedrohlich kann eine Mycoplasma pneumoniae in der Regel vor allem für ältere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem werden.

Es zeigen sich hier also einige weitere Parallelen zu Corona, Influenza und vielen weiteren ähnlich gelagerten Erkrankungen – die bis vor viereinhalb Jahren wohl niemand wirklich überrascht haben, der sich nur ein bisschen mit der Materie auskennt. Ebenso allgemeingültig kann denn auch das erläuternde Schlusswort von Dr. Roger Dumke interpretiert werden: „Wenn sich ein Untertyp entwickelt, muss sich das menschliche Immunsystem erst daran gewöhnen – entsprechend kommt es eine gewisse Zeit häufiger zu diesen Pneumonien.“

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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

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