Mehrheit hält Verkürzung des Genesenenstatus für falsch Exklusiv-Umfrage mit unbequemem Ergebnis für Berlin

Sie solle sich in Erinnerung rufen, wie klein die Gruppe der „Nur-Genesenen“ sei, belehrte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Freitag auf der Bundespressekonferenz eine Journalistin. Und fügte hinzu, die Rechte dieser kleinen Gruppe würden doch eigentlich „gar keine Rolle“ mehr spielen. Erstaunlich, da es sich offenbar um viele Millionen handelt – die der Sozialdemokrat mal so im Vorbeigehen als unwichtig deklassiert. Umso spannender, wie das die Bundesbürger sehen. Ich habe eine repräsentative Umfrage zu dem Thema bei einem renommierten Meinungsforschungsinstitut in Auftrag gegeben. INSA hat exklusiv für meine Seite 2.157 Erwachsene in Deutschland gebeten, ihre Einstellung zu folgender These kundzutun: „Ich finde es richtig, dass in Deutschland der Genesenenstatus von Personen, welche eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben, von sechs auf drei Monate verkürzt wurde.“

Die relative Mehrheit von 43 Prozent der Befragten findet es nicht richtig, dass in Deutschland der Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt wird. Nicht einmal ein Drittel (31 Prozent) der Befragten findet dies hingegen richtig. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) der Befragten weiß hier keine Antwort zu geben und sieben Prozent machen dazu keine Angaben.

Interessant ist die Aufschlüsselung nach Ost und West:

Befragte aus dem Westen Deutschlands geben häufiger als Befragte aus dem Osten an, dass sie es richtig finden, dass in Deutschland der Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt wurde (33 zu 25 Prozent). Entsprechend umgekehrt verhält es sich bei der Ablehnung der Aussage – hier stimmen ostdeutsche Befragte häufiger zu als Westdeutsche (50 zu 42 Prozent). Insgesamt überwiegt jedoch bei beiden Befragtengruppen der Anteil derer, die hier nicht zustimmen.

Wenig überraschend ist die Aufschlüsselung der Antworten nach Partei-Präferenzen.

Wähler von FDP (57 zu 26 Prozent) und AfD (78 zu 11 Prozent) geben jeweils absolut-mehrheitlich an, dass sie es nicht für richtig halten, dass der Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt wurde. Linke-Wähler geben dies relativ-mehrheitlich an (45 zu 38 Prozent). Wähler der Union sind in dieser Frage gespalten (39 Prozent Zustimmung, 38 Prozent Ablehnung). SPD- (43 zu 35 Prozent) und Grünen-Wähler (47 zu 29 Prozent) finden dies jeweils relativ-mehrheitlich richtig.

Für die Regierenden sollte das Ergebnis meiner Umfrage eine Mahnung sein. Und auch für die Kollegen in den großen Medien. Bemerkenswert ist, dass diese offenbar keine oder kaum Umfragen zum Genesenenstatus in Auftrag gegeben haben – während sie das sonst ständig tun bei Fragen, bei denen sie offenbar auf eine Unterstützung der Regierung hoffen. In diesem Fall war abzusehen, dass die Regierung eine Ohrfeige bekommen könnte – und prompt wurde keine Umfrage veröffentlicht.

Meine exklusiven INSA-Umfragen leisten, was die großen Medien längst hätten tun müssen – auch kritische Fragen stellen und unliebsame Antworten öffentlich machen. Sie ist einzig und allein durch Ihre Unterstützung, liebe Leserinnen und Leser, möglich. Machen Sie mit, helfen Sie, dass auch weiter solche Umfragen möglich sind! Gegen die Meinungs-Monokultur und das betreute Informieren in den großen Medien. Und um wichtige Daten zu ermitteln, die uns die Regierung vorenthält! Direkt hier via Paypal oder Überweisung (DE70 6003 0100 0012 5710 24,). Verwendungszweck: Meinung ohne Framing.

Lauterbachs Auftritt auf der Bundespressekonferenz – für Sie dechiffriert:

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Bild: Shutterstock
Text: br

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