Musk fordert Anklage gegen amerikanischen Drosten… ...und Weißes Haus sowie unsere Medien hyperventilieren

Anthony Fauci war in Washington das, was Christian Drosten in Berlin war: Einer der tonangebenden Corona-Berater der Regierung. Und ein Scharfmacher, der auf besonders harte Maßnahmen drängte. Dabei kennen sich Fauci und Drosten und standen auch im Austausch. Sie haben etwa gemeinsam an einer Telefonkonferenz am 1. Februar 2020 teilgenommen, bei der es nach Ansicht von Kritikern darum ging, die „Labortheorie“ zu vertuschen: also die mögliche Herkunft des Corona-Virus aus dem Labor.

Während Drosten in Deutschland weitestgehend abgetaucht ist und auch nicht zur Rechenschaft gezogen wird, hat Anthony Fauci jetzt mächtigen Gegenwind: Der Multimilliardär und neue Twitter-Chef Elon Musk hatte jetzt gefordert, den 81-jährigen Biden-Berater Fauci anzuklagen und vor Gericht zu stellen. Eigentlich in einem Rechtsstaat eine völlig legitime Forderung. Dennoch empörte sich das Weiße Haus. Musks Aussagen seien „unglaublich gefährlich“, „widerlich und abgekoppelt von der Realität“, sagte Biden-Sprecherin Karine Jean-Pierre.

Sie war sich offenbar nicht bewusst, dass ihre Aussage auch als unfreiwillig komisch gewertet werden kann. Denn dass die Forderung nach einer Anklage „abgekoppelt von der Realität“ sei, kann man natürlich auch so interpretieren, dass die Anklagebehörden eben nicht unabhängig seien und eine solche Anklage gar nicht erst zulassen würden – in der Realität von Joe Bidens Präsidentschaft. Anders als sein Widersacher Donald Trump war Biden immer ein Anhänger einer harten Corona-Politik. Angestachelt wurde er dazu vor allem auch von Fauci.

Bemerkenswert ist, wie die deutschen Medien über die Causa berichten. Die „Welt“ etwa legt ausführlich die Kritik an Musks Vorstoß dar – aber verschweigt völlig, wie dieser seine Forderung begründete. Genauso hielt es etwa n-tv oder der Tagesspiegel. Der „Spiegel“ hetzt schon in der Überschrift – in der er schreibt: „Gegen Fauci und die queere Community – Elon Musk hetzt auf Twitter – und wird ausgebuht“. Im Vorspann schreibt das Blatt: „Twitters neuer Eigentümer verbreitet Verschwörungsmärchen zum Coronavirus und macht sich über die sexuelle Identität anderer lustig.“

Man muss sich auf der Zunge zergehen lassen, wie der „Spiegel“ zu seinem Vorwurf kam – durch einen fünf Wörter umfassenden Tweet von Musk: „My pronouns are Prosecute/Fauci“. Auf Deutsch: „Meine Pronomen sind: Stellt ihn vor Gericht/Fauci“.

Die Interpretation des „Spiegel“: Musk „griff damit die Formulierung von Menschen auf, die ihre Geschlechtsidentität mithilfe von Pronomen bekannt machen – was in der LGBTQIA+-Community (aber keineswegs nur dort) verbreitet ist. Die Abkürzung LGBTQIA+ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual, das Pluszeichen für jede andere sexuelle Orientierung oder Identität.“

Weiter schreibt das Blatt: „Als ihn der ehemalige Astronaut Scott Kelly bat, sich nicht über diese ohnehin schon ‘marginalisierte und dem Risiko von Gewalt ausgesetzte Community‘ lustig zu machen, wurde Musk deutlicher. ‘Anderen seine Pronomen aufzuzwingen, auch wenn sie nicht darum gebeten haben‘, sei nichts Gutes. Und Fauci habe den Kongress belogen sowie einen Forschungsbereich gefördert, ‘der Millionen Menschen getötet‘ habe.“

Musk meint damit die höchst umstrittene und gefährliche „Gain of Function“-Forschung, bei der auch Fauci eine Rolle spielte, und die offenbar auch in Wuhan betrieben wurde. Durch diese „Gain-of-function“-Forschung werden natürlich vorkommende Viren durch Veränderungen der Gensequenz so angepasst, dass ihr Andocken an und Eindringen in menschliche Zellen erleichtert wird. Was daran eine „Verschwörungstheorie“ sein soll, wie der „Spiegel“ behauptet, wird sein Geheimnis bleiben. Ebenso wie der Grund für das Verschweigen dieser Vorwürfe in den Artikeln von „Welt“ und anderen großen deutschen Medien.

Geradezu bizarr ist, wie der „Spiegel“ mit Musk nun das tut, was er in seiner intellektuellen Hilflosigkeit mit allen tut, die vor seiner rotgrün-woken Agenda nicht Männchen machen: Er stellt ihn in die rechtsextreme Ecke. Das Blatt schreibt: „US-Medien bezeichnen Musk mittlerweile als ‘Rechtsaußen-Aktivisten‘, der mit seinen Tweets vor allem für Betrieb auf der Plattform sorgen wolle.“

Egal, was man von Musk hält: Man kann die USA nur darum beneiden, dass es dort einen Milliardär gibt, der zum einen Meinungsfreiheit in einem großen sozialen Medium durchsetzt und tabuisierte Themen öffentlich ausspricht. Ich persönlich würde es für sehr wünschenswert halten, nicht nur die Rolle von Fauci von einem unabhängigen Gericht klären zu lassen – sondern auch die von Drosten.

PS: Besonders entlarvend ist der folgende Nachtrag des Spiegels – weil er zeigt, dass sich die Kollegen offenbar überhaupt nicht bewusst sind, dass ihr gesamter Artikel wertend ist, oder sich dessen sehr wohl bewusst sind, aber den Leser für dumm verkaufen (wobei ja Wertung in einem Artikel nichts Verwerfliches ist, wenn man offen dazu steht):

„Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Artikels stand, Musk habe sich die Buhrufe verdient. Die Formulierung haben wir entfernt, weil sie wertend ist.“

Selten so gelacht.

Mein Video-Tipp:

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Bild: Phil Pasquini/Shutterstock

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