Nach wochenlangen Übergriffen: Security bewacht Kindergarten Erzieherinnen bespuckt und beleidigt

Von Kai Rebmann

Am Eingang weist ein Schild auf die Vorzüge der Einrichtung in der Von-Sparr-Straße im Problemviertel Köln-Mülheim hin: „Anerkannter Bewegungskindergarten mit dem Pluspunkt Ernährung“, steht da zu lesen. Doch von heiler Welt kann in dieser Kita derzeit keine Rede sein. Stattdessen müssen die Einrichtung und ihre Erzieherinnen durch einen Security-Dienst beschützt werden.

Grund: Vor wenigen Wochen ist ein schon spätestens seit Dezember 2023 schwelender Streit mit den Eltern eines Geschwisterpaars derart eskaliert, dass die Kita vorübergehend geschlossen werden musste. Mindestens vier Erzieherinnen hatten sich abgesprochen und krankgemeldet. In der Kita herrsche inzwischen ein „Klima der Angst“.

Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ zuerst berichtete, seien die Mitarbeiter bespuckt, beleidigt, geschubst und bedroht worden. Der konkrete Ausgangspunkt für den Streit blieb demnach zunächst unklar. Die Polizei bestätigte in diesem Zusammenhang einen ersten Einsatz in der Einrichtung im Dezember 2023 sowie den Eingang mehrerer Strafanzeigen, unter anderem wegen Bedrohung.

Seinen unrühmlichen Höhepunkt erreichte der Konflikt dann im Februar, als der Betrieb aufgrund von akutem Personalmangel für rund eine Woche eingestellt werden musste. Gegen die betreffenden Eltern wurde inzwischen ein Hausverbot verhängt, ihre beiden Kinder dürfen die Einrichtung in der Von-Sparr-Straße nicht mehr besuchen.

Doch diese naheliegenden Konsequenzen reichen der Stadt offenbar noch nicht aus. „Als Vorsichtsmaßnahme und zum weiteren Schutz der Mitarbeitenden ist bis auf Weiteres ein Sicherheitsdienst installiert“, wie eine Sprecherin erklärte. Darüber hinaus sollen die Erzieherinnen durch Beratungsgespräche und Deeskalationstrainings in besonderer Weise geschult werden.

Für Kinder und Eltern führen diese Maßnahmen zu bisweilen verstörenden Szenen. Der Eingang zur Kita ist verriegelt, der Zugang ist nur durch eine Schleuse möglich, die während der Öffnungszeiten von zwei Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes bewacht wird.

Es gibt aber auch Kritik am Vorgehen der Stadt und einige Eltern fragen sich, ob man dem Treiben zu lange zugesehen hat. So sei etwa die Schließung ohne Vorwarnung und entsprechende Kommunikation erfolgt, wie eine Mutter erklärte: „Niemand war da, es gab keine Information für uns Eltern. Erst entsprechende Nachfragen beim Jugendamt konnten den Sachverhalt schließlich aufklären.

Darüber hinaus hätten einige Eltern schon in den Wochen zuvor nach einem besseren Schutz der Einrichtung und damit nicht zuletzt auch der Erzieherinnen und ihrer Kinder verlangt. Die Verpflichtung eines externen Sicherheitsdienstes sei demnach zu spät erfolgt. Dazu noch einmal die oben bereits zitierte Mutter: „Einrichtungen wie Kindergärten und die dort arbeitenden Menschen müssen doch besser geschützt werden.“

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