Paar wegen Kaffeetrinken ohne Maske aus ICE geschmissen Allein im Abteil – aber "beobachtet" von dienstbeflissenem Schaffner

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier posierte im Zug vor Fotografen ohne Maske, und präsentierte das Bild demonstrativ auf seiner Internet-Präsenz – er darf das. Ebenso wie Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Andere, die nicht so weit oben sind in der rotgrünen Hierarchie, dürfen die Maske im Zug nicht mal zum Essen und Trinken abnehmen. Wie Justus Frantz – der wurde aus einem ICE geworfen, weil er im Bordbistro (sic!) die Maske abgenommen hat. Offenbar waren die Abstände zwischen den Bissen und Schlücken einem akribischen Schaffner mit urdeutschen Tugenden in rotgrünem Gewand zu lange.

Jetzt kommt es noch dicker: Während selbst der Chef des Panikorchesters, Christian Drosten, die Pandemie für beendet erklärt hat, und halb Europa darüber lacht, dass die Deutschen weitermachen mit dem Maßnahmen-Irrsinn, wurde ein Berliner Ehepaar aus einem ICE geworfen. Ihr Verbrechen: Die beiden waren alleine in einem Abteil und nahmen offenbar ebenfalls zum Trinken die Masken zu lange ab. Ein dienstbeflissener Schaffner der Deutschen Bahn legte sich extra auf die Lauer und bespitzelte sie, um das schwerwiegende Vergehen festzustellen und sie aus dem Zug zu werfen. Nein, Sie haben sich nicht verlesen. All das geschieht in Deutschland, zum Jahreswechsel 2022/23. Zu einem Zeitpunkt, zu dem etwa in Bayern gar keine Maskenpflicht in Regional-Zügen mehr herrscht. Offenbar gibt es dort ein anderes Virus als in bundesweiten Zügen oder in Mecklenburg-Vorpommern.

Mit Maske essen und trinken?

Das Paar war am Silvestertag auf der Rückkehr von einem Kurzurlaub auf Rügen nach Berlin, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Weil sie das Abteil für sich hatten, entschieden sich die beiden Frauen, wie bei sich zu Hause, für den Verzicht auf die Masken. Bei der Fahrscheinkontrolle durch den Schaffner wurden sie ermahnt und setzten die Masken auf, wie sie dem Blatt berichteten. Kurz darauf aßen sie, was der Schaffner vom Gang aus beobachtete. Mit bösen Blicken und Gesten habe er sie auf die Maskenpflicht hingewiesen, so das Blatt: Die Damen „setzten die Masken wieder auf, aßen ihre Brote allerdings noch zu Ende“. Wie das funktioniert haben sollte, gleichzeitig essen und Maske tragen, ist mir ein Rätsel, aber so steht es in einem „Focus“-Artikel über den Vorfall.

Gegen 12 Uhr, zwei Stunden nach Abfahrt, kauften sich die Frauen einen Kaffee. Das führte zur Eskalation. „Wenig später kam dieser sehr aggressive DB-Mitarbeiter mit einer Kollegin ohne Vorwarnung in unser Abteil und verwies uns des Zuges“, berichtete das Paar der Zeitung. Die Frauen erklärten dem Mann, dass Kaffeetrinken mit Maske unmöglich sei. Aber dieses Argument und auch der Versuch, sich zu entschuldigen und die Situation damit zu entschärfen, blieb ohne Erfolg – sie mussten in Pasewalk aussteigen, so der Tagesspiegel.

‘Kurzzeitig abnehmen‘

Die Deutsche Bahn zeigte dann aber Gnade – so jedenfalls ist es in dem Bericht formuliert: „Eine halbe Stunde später hielt dort der nächste ICE – sie durften mitfahren.“ Was für eine Großzügigkeit der Bahn! Sie sieht auch keinen Fehler bei ihrem Mitarbeiter. Auf Nachfrage des „Tagesspiegel“ teilte sie mit, dass der Mitarbeiter richtig gehandelt habe. „Nachdem der Mitarbeiter die Fahrgäste zweimal auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte, erfolgte der Fahrtausschluss.“ Dabei sei es unerheblich, ob ein gemeinsamer Haushalt in einem Abteil sitzt. Zum Essen und Trinken dürfe die Maske aber kurzzeitig abgenommen werden.

Erlauben Sie mir, an dieser Stelle etwas emotional zu werden. Ich darf das, da ich nicht von Zwangsgebühren lebe und einzig und allein Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, verpflichtet bin. Deshalb hier Klartext: Mich kotzt das einfach nur noch an! Die Bahn ist nicht in der Lage, ihren Betrieb halbwegs am Funktionieren zu halten, sie malträtiert die Kunden durch ihre Unfähigkeit – und in Sachen Masken tut sie dann das, was sie beim Fahrplan seit Jahren nicht mehr kann: ganz genau sein.

Mit einer Mentalität, die zum Kotzen ist: Die große Stunde kleiner Männer oder Frauen, die jetzt endlich mal etwas Macht genießen und sich daran gnadenlos ergötzen. Obrigkeitsdenken und Kadavergehorsam.

Nein, Gott sei Dank ist eine Mehrheit der Bahn-Mitarbeiter nach meinen Erfahrungen nicht so drauf, aber diese Minderheit ist schlimm genug. Ebenso, wie die Bahn, die sie deckt und in Schutz nimmt. Mit solchen Menschen kann man wunderbar ein autoritäres System bauen. Es ist einfach nur gruselig! Und noch gruseliger ist, dass es die Mehrheit in Deutschland mit sich machen lässt. Mehr noch – eine Mehrheit will laut Umfragen die Beibehaltung der Maskenpflicht. Selbst wenn diese Umfragen manipuliert sein sollten: Dass die Mehrheit den Irrsinn schweigend hinnimmt und mitmacht, ist offensichtlich.

„Die Maske muss der Maske wegen getragen werden. Als Symbol für Gehorsam den Maßnahmen der Regierenden gegenüber“, sagt Stefan Aust, der Herausgeber der „Welt“ und frühere „Spiegel“-Chefredakteur.

Wer sich bereitwillig erniedrigen und seiner Freiheit berauben lässt, wer absurde Ängste über seine Freiheit stellt, und Gehorsam über den Verstand, der hat Freiheit nicht verdient. Zu bedauern ist nur das eine Drittel der Bevölkerung, das quasi in Geiselhaft dieser Mehrheit ist. Ganz ehrlich und gnadenlos: Mir macht dieses neue Deutschland Angst. Weil die Grundzutaten die aus dem alten, längst überwunden geglaubten Deutschland sind. Sie sind wieder da. Nur diesmal im rotgrünen Gewand.

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Bundespräsidialamt

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