Schwedens Weg – und warum er tabuisiert wird Hass und Hetze gegen regierungskritische Satire

Immer wieder traute ich meinen Ohren nicht im Interview mit Henning Rosenbusch: Der Journalist lebt in Schweden und hat auch schon für meine Seite über die Corona-Politik in dem skandinavischen Land berichtet. Dort werden die Corona-Maßnahmen jetzt faktisch aufgehoben. Es gab nie eine Maskenpflicht, kaum Schließungen – und bis auf massive Probleme am Anfang der Krise mit Alten- und Pflegeheimen, die zu vielen Todesfällen führten, keine schlechtere Entwicklung als in vielen anderen europäischen Ländern. Die Hinweise von Kritikern des schwedischen Weges, die anderen skandinavischen Länder seien besser durch die Krise gekommen, lässt Rosenbusch nicht gelten: Aufgrund der Urbanisierung müsse man Schweden mit anderen Ländern in Mitteleuropa vergleichen. Aktuell gibt es kaum noch Corona-Tote in dem Land, berichtet Rosenbusch. Seine Ausführungen erklären, warum der schwedische Weg in Deutschland derart tabuisiert wird – das würde das Mantra der „Alternativlosigkeit“ in Frage stellen.  Sehen Sie sich hier mein Interview mit ihm an:

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Liebe Leserinnen und Leser,

ich fürchte, es geht Ihnen auch so wie mir in diesen Tagen. Da hört oder liest man plötzlich Aussagen von Menschen, die man sehr schätzt, und man versteht die Welt nicht mehr. Ein Mann, auf den ich immer große Stücke gehalten habe, ein Kollege, mit dem ich durch dick und dünn gegangen wäre und für den ich immer meine Hand ins Feuer gelegt hätte, ja auch heute noch legen würde, postet plötzlich in einem sozialen Netzwerk darüber, wie hart Frankreich jetzt gegen „Impfmuffel“ vorgeht, folgenden Text: „Der richtige Weg: Gruppen, die im Mittelalter stecken geblieben sind, sollen auch so leben! Bahnfahren und Kaffeetrinken nur für Geimpfte: Während Deutschland lamentiert, zieht Frankreich Konsequenzen.“

Ich traute meinen Augen nicht. Ich respektiere jeden, der beim Thema Impfen eine andere Meinung hat als ich (ich bin ein großer Freund von Impfungen, bin selbst gegen fast alles geimpft, habe aber meine Zweifel an einer Impfung, die nur sehr kurz erprobt ist, auf nicht traditionellen Impf-Technologien beruht, viele Nebenwirkungen hat und sehr umstritten ist). Nie käme ich auf die Idee, Impf-Befürwortern zu wünschen, sie mögen negative Folgen durch ihre Impfung haben. Wie kommt der Kollege dazu, mich wegen meiner Skepsis als „im Mittelalter stecken geblieben“ zu diffamieren und mir zu wünschen, wie im Mittelalter zu leben? Was ist das für eine Radikalisierung, ja Aggression? Merkt der Kollege nicht mehr, in was er sich da verrannt hat?

Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!
Bild: Boris Reitschuster
Text: Boris Reitschuster

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