Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen, die sogenannten „Faktenfinder“ so weit wie möglich zu ignorieren. Und Sie nur noch in Ausnahmefällen mit dem Wirken dieser modernen Bücherverbrenner und Hexenjäger zu konfrontieren. Der vorliegende Fall ist so gravierend, dass ich ihn nicht für mich behalten kann.
Ein guter Freund und grundsolider alter Christdemokrat schrieb mir im Chat: „Sogenannte unabhängige Faktenchecker haben nun auch auf meinen Facebookaccounts ein geteiltes Video eingeschränkt sichtbar gemacht. Es wird bemängelt, dass der Beitrag nicht auf überprüfbaren Fakten beruhe! Ich hatte die gestrige Aussage Steinmeiers im Video ‚wir lassen uns dieses Land nicht von extremistischen Rattenfängern kaputtmachen!‘ so interpretiert, dass er die AfD als Rattenfänger bezeichnet und somit deren Wähler folglich indirekt als Ratten. Man hat mich dann belehrt, dass es um den Rattenfänger von Hameln ginge. Da wird selbst eine bekannte Sage im Dienste einer neuen politischen Rationalität uminterpretiert. Dieser sagenhafte Rattenfänger von Hameln war also ein ‚extremistischer Rattenfänger‘😂😂😂“.
Dazu schickte mit der Freund folgenden Screenshot:
Man muss sich das einmal vorstellen: Der Bundespräsident bezeichnet die zweitgrößte und einzige wirklich kritische Oppositionspartei als „Rattenfänger“. Wer dann die logische Schlussfolgerung zieht, dass er damit deren Wähler als Ratten bezeichnete, wird auf Facebook praktisch mit einem Maulkorb belegt und als Verbreiter von Fehlinformation diffamiert. Als Faktenchecker sind für den US-Konzern übrigens in Deutschland die berüchtigten Propagandisten von „Correctiv“ tätig. Die auf Staatskosten die Opposition diffamieren und dazu Autoren beschäftigen, die sich damit brüsten, „Geschichten zu erfinden“ (siehe hier).
Ich habe längst aufgehört, über die häufigen Sperrungen und Einschränkungen meiner eigenen Seite bei Facebook zu berichten. Weil es ermüdend ist und längst Alltag.
Mit dem Verbot, eine Äußerung des Staatschefs kritisch zu interpretieren, haben wir aber ein Niveau an Meinungs-Unfreiheit erreicht, das eher Richtung Nordkorea tendiert als Richtung freiheitlich-pluralistischer Demokratie.
Dabei ist der Faktencheck in diesem Fall besonders perfide. Im normalen Sprachgebrauch ist ein Rattenfänger jemand, der Ratten fängt. Und natürlich weckt Steinmeiers Aussage beim normalen Leser die Assoziation, dass die AfD Ratten fängt – also ihre Wähler Ratten sind.
Genau diese Assoziation weckten Steinmeiers Worte auch bei mir.
Die Finte der Faktenfinder: Sie berufen sich nun auf die Sage der Gebrüder Grimm vom „Rattenfänger von Hameln“. Der habe schließlich Kinder gefangen und keine Ratten.
Ich selbst habe in der Grundschule an einer Aufführung der Sage teilgenommen. Ich kenne sie also. Dennoch war – wie gesagt – meine Assoziation bei Steinmeiers Worten nicht die mit der Sage, sondern mit Ratten.
Und die Faktenchecker zeigen nur halbe Literaturkenntnis: Denn tatsächlich fing der Rattenfänger von Hameln zuerst Ratten. Und nur, weil ihn die Bürger um seinen Lohn prellen wollten, nahm er dann ihre Kinder mit.
So wie ich Steinmeier inzwischen einschätze, setzt er solche rhetorischen Tricks mit Absicht ein: Er beschimpft die Opposition in hetzerischster Art und Weise – und zieht sich dann darauf zurück, dass es ja „literarisch“ gemeint wäre.
Und seine willigen Vollstrecker bei den staatsfinanzierten Faktencheckern machen dann Jagd auf alle, die Klartext sprechen. Und Kritik wird bei Facebook & Co. einfach verboten.
Perfider geht es nicht mehr.
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Umfrage belegt, dass Kampagne gegen AfD nach hinten losging – aber Medien behaupten das Gegenteil:
Bild: Frederic Legrand – COMEO/Shuttesrtock
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