Von Kai Rebmann
Das Thema „vegetarische bzw. vegane Ernährung“ ist in Deutschland längst allgegenwärtig. Fleischlose Kantinen in Schulen und Universitäten gehören inzwischen fast schon zum Standard, ebenso Volksfeste mit ausschließlich vegetarischen Angeboten. Selbst zum Sex-Streik gegen Fleischesser wurde schon aufgerufen.
Und wofür das alles? Wurde in früheren, in weit „normaleren“ Zeiten noch damit geworben, dass eine vegetarische Ernährungsweise gesünder sei, so lauten die heutigen Totschlagargumente „CO₂“ und „Klima“.
Doch das Volk scheint die immer aufdringlicher daherkommende Umerziehung durch gewisse Kreise inzwischen endgültig satt zu haben. Darauf lassen zumindest die Erkenntnisse aus dem aktuellen Situationsbericht 2023/24 schließen, den der Deutsche Bauernverband veröffentlicht hat.
Stagnation und Trend-Umkehr
Die in dem Papier enthaltene Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse fördert durchaus Überraschendes zu Tage. Zwar gab es Mitte 2023 in Deutschland rund 8,1 Millionen Menschen, die sich per Selbsterklärung vegetarisch ernähren, und damit 200.000 mehr als noch im Vorjahr. Andererseits ist die Bevölkerung im entsprechenden Zeitraum auch in nicht unerheblichem Maße gestiegen, erinnert sei nur an die Flüchtlingsströme nach Deutschland.
Bei den Veganern hingegen ist der Trend auch in absoluten Zahlen bereits rückläufig. Dem Verzehr von tierischen Produkten gänzlich abgeschworen haben demnach laut eigener Aussage insgesamt 1,52 Millionen Bundesbürger und damit 40.000 weniger als noch ein Jahr zuvor.
Ein weiteres Indiz dafür, dass der Veggie-Trend in Deutschland seinen Scheitelpunkt bereits vor zwei Jahren erreicht hat und seither wieder in die andere Richtung verläuft, liefert das Haushaltspanel der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Im Jahr 2022 gaben die Privathaushalte hierzulande 1,68 Milliarden Euro für vegetarische und vegane Alternativen zu tierischen Produkten aus, was damals noch einem Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprach.
Die Produktion fleischloser Alternativen lag im Jahr 2022 bei 104.300 Tonnen (plus 7 Prozent), womit laut Statistischem Bundesamt ein Umsatz in Höhe von 537 Millionen Euro (plus 17 Prozent) generiert wurde.
Zum Vergleich: Mit Fleisch und Fleischerzeugnissen wurde in Deutschland im Jahr 2022 ein Umsatz in Höhe von 42,4 Milliarden erzielt – das rund 80-Fache. Vegetarismus und Veganismus waren demnach also schon im vermeintlichen Rekordjahr 2022 eher ein Nischenmarkt.
Ist Laborfleisch die Lösung? Eher nicht …
Manch einer sieht die Zukunft des Fleischkonsums im Labor. In der EU gilt diese aus Zellkulturen gezüchtete Alternative – auch als „In-vitro-Fleisch“ oder „kultiviertes Fleisch“ bekannt – inzwischen als „neuartiges Lebensmittel“, dessen Inverkehrbringung in der sogenannten „Novel-Food-Verordnung“ geregelt ist. Die Sache hat jedoch gleich mehrere Haken. So heißt es im Situationsbericht des Deutschen Bauernverbands dazu unter anderem:
„Die Produktionskosten (von Laborfleisch) übersteigen die Kosten traditioneller Produkte immer noch um ein Vielfaches. Auch der Energieverbrauch und die CO₂-Bilanz sind weiterhin erheblich schlechter als bei den konventionellen Erzeugnissen. Die Frage nach den Gesundheitsrisiken von Laborfleisch gilt als noch nicht beantwortet. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) und Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennen in der Analyse ‚Food safety aspects of cell-based foods‘ 53 mögliche Gesundheitsrisiken in allen Phasen der Produktion.“
Das Marktpotenzial der vegetarischen und veganen Ernährung scheint in Deutschland also weitgehend ausgeschöpft und nimmt im europäischen Vergleich ohnehin schon einen der Spitzenplätze ein. Weitere Alternativen sind rar gesät und zudem mit ganz erheblichen Nachteilen verbunden.
Nun wäre es aber tatsächlich etwas ganz Neues, wenn sich die Bundesregierung von derart banalen Realitäten beeindrucken und ihren Kurs der übergriffigen Umerziehung alleine deshalb ändern würde. Ideologie geht der Ampel bekanntlich über alles und schließlich hat die subtile Manipulation der Essgewohnheiten des gemeinen Volkes in Deutschland eine gewisse Tradition.
Als der Kaiser die Kartoffeläcker bewachen ließ
Es war der 24. März 1756, als König Friedrich II. den sogenannten „Kartoffelbefehl“ über Schlesien verhängte. Ohne dieses auch als „Circular Ordre“ bekannte Diktat hätte die Geschichte der Kartoffel als eines der populärsten Lebensmittel in Deutschland und Europa womöglich einen gänzlich anderen Verlauf genommen.
Um seinen Untertanen die bis dato eher verteufelte Ackerfrucht schmackhaft zu machen bzw. deren Verzehr erstrebenswert erscheinen zu lassen, soll Friedrich seine eigenen Felder von Soldaten bewacht haben lassen. Die Botschaft dahinter lautete: „Wenn der König seine Kartoffeln bewachen lässt, dann muss es sich dabei doch um etwas ganz Besonderes handeln.“ Und augenscheinlich hat die Maßnahme auch ganz gut funktioniert.
Wenn man so will, ist dieser Kartoffelbefehl also so etwas wie die Mutter der staatlichen Umerziehung auf den Speiseplänen der Bürger. Wurde vor gut 250 Jahren noch das Ziel verfolgt, die Menschen dazu zu bringen, etwas ganz Bestimmtes zu essen, so soll das Volk heute Verzicht üben – und zwar auf Fleisch, am besten sogar auf sämtliche tierische Produkte.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
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