Reinheitsgebot in der Backstube: Keine Insekten im Brot! Deutschlands Bäcker pfeifen auf EU-Verordnung

Von Kai Rebmann

Die Empörung über die Novelle der EU-Lebensmittelverordnung, wonach seit Jahresbeginn unter anderem auch der Getreideschimmelkäfer und die Europäische Wanderheuschrecke in unserem Essen zugelassen sind, war gewaltig. Darauf lassen nicht nur die zahlreichen und sehr eindeutigen Reaktionen der reitschuster-Leser auf diesen Artikel schließen. Auch viele handwerkliche Bäckereien sahen sich in den Wochen danach mit Anfragen besorgter Kunden konfrontiert. Das ging so weit, dass sich die Innungen inzwischen zum Handeln gezwungen sahen und ihren Betrieben entsprechende Aushänge zur Verfügung gestellt haben. „Wir verarbeiten keine Insekten in unserem Brot“, so der einhellige Tenor.

Wer eine Google-Suche zu dem Thema bemüht, der wird schnell feststellen, dass die Geschmäcker hierzulande, zumindest speziell auf diese Frage bezogen, eben doch nicht so verschieden sind. Einzig der „Stern“ versucht sich als eine Art Genussbotschafter im Auftrag der kleinen Krabbeltierchen, die „als Zutat in Lebensmitteln in Deutschland noch ungewöhnlich“ sind. „Zu Unrecht“, wie das Magazin findet, denn: „Schließlich sind die Tiere in anderen Teilen der Welt schon seit langem als Energiequelle beliebt, haben einen geringen CO₂-Fußabdruck und sind günstig zu züchten.“

Nur weil etwas „in anderen Teilen der Welt“ üblich oder vielleicht sogar „beliebt“ ist, muss das vom Verbraucher in Europa aber noch lange nicht übernommen werden. In anderen Zusammenhängen sieht man sich da schnell mal dem Vorwurf der kulturellen Aneignung ausgesetzt. Fazit: Die Asiaten dürfen und sollen ihre Delikatessen behalten!

Umerziehung steht auf dem Speiseplan

Worum es der EU und den Initiatoren hinter dieser Novelle der Lebensmittelverordnung geht, ist offensichtlich. Die Umerziehung des gemeinen Mitteleuropäers bezüglich seiner Essgewohnheiten hat längst begonnen. Fleisch soll deutlich seltener, am liebsten wohl überhaupt nicht mehr auf den Teller. Politik und Medien werden nicht müde, unsere natürlichen Fleischlieferanten zu verteufeln. Da müssen dann im Zweifelsfall auch mal furzende und rülpsende Kühe als Vorboten der vermeintlichen Klima-Apokalypse herhalten.

Und auch die Lebensmittelindustrie hat ganz eigene Interessen, sich mit der Novelle aus Brüssel nicht nur zu arrangieren, sondern sich sogar aktiv dafür einzusetzen. Verbraucher, die kein Fleisch mehr essen sollen oder dürfen, müssen auf Alternativen zurückgreifen, um einer drohenden Mangelernährung vorzubeugen. Insekten-Burger oder die etwas andere „Grill-Platte“ können als sogenanntes „Super-Food“ deklariert werden und lassen sich dann zu ganz anderen Preisen – und vor allem mit deutlich höheren Gewinnspannen – verkaufen.

Auch wenn Insekten in Lebensmitteln in Deutschland als Normalzustand aktuell noch weit entfernt scheinen, ist dennoch Vorsicht geboten. Bei der Umerziehung des Verbrauchers handelt es sich um einen schleichenden Prozess. Als warnendes Beispiel kann neben dem Hype um vegane Lebensmittel vor allem die glutenfreie Ernährung dienen. Hinter dieser Entwicklung stecken in beiden Fällen findige Marketingstrategen der Lebensmittelindustrie.

Gefühlt leidet heute jeder zweite Deutsche an Zöliakie, mindestens aber an einer Weizensensitivität. Tatsächlich sind davon im Falle der Zöliakie aber nur 0,5–1 Prozent der Bevölkerung betroffen, bei der Weizensensitivität gehen Schätzungen von bis zu sieben Prozent aus. Auch hier gilt der Grundsatz: Mit glutenfreien Produkten ist mehr verdient als mit ihren konventionellen Pendants.

Das in Südtirol ansässige Dr. Schär Institute warnt sogar ausdrücklich: „Für die Allgemeinbevölkerung wird eine glutenfreie Ernährung jedoch nicht empfohlen und es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass sie einen klinischen Nutzen für Menschen haben könnte, die nicht unter Symptomen leiden, die einer Gluten-/Weizensensitivität zurechenbar sind.“

Insekten können schwere allergische Reaktionen auslösen

Und auch bei der Ernährung auf Insektenbasis spielen Allergene eine sehr große Rolle. Auf „MeinAllergiePortal“ informiert die Fachärztin Dr. med. Susanne Meinrenken hierzu wie folgt: „Wer jedoch gern geröstete Heuschrecken oder Seidenraupen probieren möchte, sollte wissen: Auch nach dem Verzehr von Insekten reagieren manche Menschen mit Hautausschlag, Husten und Kurzatmigkeit oder gar einem allergischen Schock (Anaphylaxie).“

Die Expertin verweist auf zwei Studien aus Asien. In Laos seien bei 7,6 Prozent aller untersuchten Insektenkonsumenten allergische Reaktionen festgestellt worden. Noch deutlich alarmierender sind die Ergebnisse einer Studie aus China, die sich mit schweren bis tödlichen allergischen Reaktionen befasst hat. Demnach haben 18 Prozent der Personen „mit einer solchen dokumentierten Reaktion“ davor Insekten gegessen.

Im Gegensatz zu anderen Allergenen, etwa den im Hühnereiweiß enthaltenen, wird die Wirkung der Insektenproteine auch durch die Art der Zubereitung nicht beeinträchtigt. Meinrenken betont in diesem Zusammenhang: „Egal ob frittiert, gebraten, gebacken oder geröstet – die auslösenden Eiweiße bleiben bei Insekten gefährlich.“

Die große Revolution in der Backstube bleibt also aus – vorerst zumindest. Ob sich daran mittel- bis langfristig etwas ändert, haben die Verbraucher nicht zuletzt in der eigenen Hand. Denn egal ob handwerklicher Betrieb oder Massenbrothaltung in der Industrie: Produziert und verkauft wird am Ende des Tages nur das, was vom Kunden auch nachgefragt wird.

Ausschreibung zur Fahndung durch die Polizei, Kontenkündigungen, Ausschluss aus der Bundespressekonferenz: Wer in Deutschland kritisch berichtet, sieht sich Psychoterror ausgesetzt. Und braucht für den Spott der rot-grünen Kultur-Krieger nicht zu sorgen. Ich mache trotzdem weiter. Auch, weil ich glaube, dass ich Ihnen das schuldig bin. Entscheidend fürs Weitermachen ist Ihre Unterstützung! Sie ist auch moralisch sehr, sehr wichtig für mich – sie zeigt mir, ich bin nicht allein und gibt mir die Kraft, trotz der ganzen Schikanen weiterzumachen! Ganz, ganz herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung, und sei es nur eine symbolische!

Aktuell sind (wieder) Zuwendungen via Kreditkarte, Apple Pay etc. möglich – trotz der Paypal-Sperre: über diesen Link. Alternativ via Banküberweisung, IBAN: DE30 6805 1207 0000 3701 71. Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut.

Mein aktuelles Video:

Der „Great Reset“ – was wirklich dahinter steckt und warum der „große Umbau“ so brandgefährlich ist:

YouTube player

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.

Bild: Letzte Generation

Mehr von Kai Rebmann auf reitschuster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert