Unglaublich: Kritische Corona-Doku auf Arte Journalismus vom Feinsten wie früher

Es geschehen noch Wunder. Zumindest kleine. Wobei es eher ein Wunder ist, dass man sie für Wunder hält. Im konkreten Fall bekam ich heute Nacht folgende Nachricht von einem treuen Leser, der mir längst ans Herz gewachsen ist: „Sensationelle Doku auf ARTE zu den Coronamaßnahmen in Deutschland, Frankreich und Schweden‼️ Die Doku wurde – wohl gegen Mitternacht – aus der Mediathek genommen. Unter diesem Link ist sie (noch) abrufbar.“ Was könnte neugieriger machen?
Und was ist schöner in diesen tristen Tagen, als zwei gute Nachrichten auf einmal zu bekommen:

  1. (Nachtrag:) Die Dokumentation ist nicht gelöscht, sie ist noch online in der Mediathek von ARTE zu finden (und zwar hier). Ihr Titel: „Corona: Sicherheit kontra Freiheit – Deutsche, Franzosen und Schweden in der Krise“.
  2. Die Sendung ist wirklich phänomenal.

Fast hätte ich geschrieben „sensationell“. Aber das wäre irreführend. Denn eigentlich ist die Doku nichts anderes als klassischer, guter, ausgewogener, kritischer Journalismus ohne Framing, wie man ihn zuvor vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen gewohnt war. Dass man das inzwischen als sensationell empfindet und als so wichtig, dass man auch fünf Tage nach der Ausstrahlung noch einen eigenen Artikel darüber für notwendig hält, ist eigentlich sehr traurig. Würde so eine Sendung im Haupt-Abend-Programm bei ARD oder ZDF und nicht in einem kleinen Spartensender laufen – die Stimmung in Deutschland könnte ins Wanken geraten.

Schwerwiegende Folgen

In der Doku, die eine externe Produktionsfirma im Auftrag von ARTE erstellt hat, berichten Kinderpsychologinnen von verheerenden Folgen der Corona-Politik für Schüler. Dass man ihnen einredet, sie könnten schuld sein am Tod anderer Menschen, werde schwerwiegende psychologische Folgen haben, warnen sie. Ebenso die Anstiftung zur Denunziation. Die sei nicht nur für Kinder und Jugendliche verheerend, sondern für die ganze Gesellschaft.

Fast Tränen in den Augen hatte ich beim Ansehen, als eine Frau, selbst Rentnerin, schilderte, wie sie ihre hochbetagte Mutter acht Wochen lang nicht im Altersheim besuchen durfte und Angst hatte, diese könne sterben, ohne noch einmal von ihr umarmt zu werden. Was ist wichtiger für alte Menschen? Hundertprozentige Sicherheit oder ein normales Leben – diese Frage wird im Film gestellt. Die Mutter beklagt sich, sie sei eingesperrt, sie dürfe nicht raus, das sei kein Leben mehr.

Der Film klammert kaum eine heikle Frage aus. Gründlich und vorurteilsfrei schildert er das Schwedische Modell. Mit allen Vor- und Nachteilen. Die Entscheidung für Eigenverantwortung und Freiheit wird dabei nicht mit Framing diffamiert, wie sonst üblich – sondern sehr nüchtern dargestellt. Aber genug mit dem Nacherzählen des Films – egal wie Sie selbst zur Corona-Politik stehen – wenn Sie offen sind für andere Meinungen, werden Sie es nicht bereuen! Und vor allem werden Sie den riesigen Kontrast zu der Art von Berichterstattung bemerken, wie sie sonst heute üblich ist.


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Bild: Screenshot ARTE
Text: br
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