Von Dana Samson
„Krankenschwester exam. Seit 1997, ungeimpft, mit Herz und Verstand und Weiterbildung zur pfleg. Leitung sucht wegen drohender Impfpflicht leider neuen Wirkungskreis zum 15.03.2022“
„Genesene Krankenschwester sucht wegen Impfpflicht Teilzeitjob“
„MFA ungeimpft sucht zum 16. März neue Stelle“
Unzählige Stellenanzeigen lassen sich finden, in denen Ungeimpfte, vor allem Pflegefachkräfte, nach einer neuen Anstellung suchen. Unfreiwillig. Die Impfpflicht für Pflegepersonal ab dem 15. März kostet vielen Pflegefachkräften den Beruf. Einzig und allein, weil sie das Risiko der Impfung nicht eingehen wollen.
Man möchte meinen, dass manche Pflegefachkräfte während einer Pandemie aus dem Beruf gehen, weil ihnen der Stress zu viel ist oder ihnen das Risiko der Erkrankung zu hoch. Es wäre eher mit logischem Menschenverstand zu erklären, dass die Pflegefachkräfte auf Grund der hohen Arbeitsbelastung und wegen des Arbeitskräftemangels den Beruf verlassen. Bereits vor der Pandemie gab es Beobachtungen, dass die Pflegefachkräfte wegen der Arbeitsbedingungen ihren Job an den Nagel hängen. Pausen werden gestrichen, die Fachkräfte müssen bei Ausfällen kurzfristig einspringen, die Dienstpläne sind nicht verlässlich und freie Zeiten werden nicht ausreichend gegeben, die Pflegefachkräfte machen Überstunden ohne Ende. Einige verließen den Beruf aus diesem Grund und die Situation verschärfte sich immer mehr. Wenn die wenigen gehen, fällt das umso mehr ins Gewicht.
Viele bleiben dennoch, weil ihr Herz an ihrer Arbeit hängt und sie den Beruf mit Leidenschaft ausüben. Daher ist es umso dramatischer, dass viele Pfleger, die trotz der schlechten Arbeitsbedingungen in ihrem Beruf blieben, jetzt auf Grund ihres „falschen“ Impfstatus gehen und Stellenanzeigen schreiben müssen.
Es ist kaum zu erahnen, wie sehr die Zurückbleibenden unter der hinzukommenden Arbeit leiden werden. Seit zwei Jahren werden die Corona-Maßnahmen damit begründet, eine Überlastung der Krankenhäuser und des Pflegepersonals zu verhindern. Und jetzt ruft die Regierung mit der Einführung der Impfpflicht genau diese Überlastung hervor.
Genaue Zahlen, wie viele die Kündigung betreffen wird, gibt es nicht. Das RKI schreibt, dass die „Impfinanspruchnahme nach Berufsgruppen zeigt, dass medizinisches und Pflegepersonal – obwohl eine der Hauptzielgruppen der Impfstrategie – nicht besser geimpft ist als andere Berufsgruppen“.
In den USA und Frankreich kann man die Folgen der Impfpflicht für das Pflegepersonal wunderbar beobachten: Es droht der Zusammenbruch der Kliniken auf Grund von tausenden Kündigungen. In den USA wurde deswegen die Impfpflicht wieder aufgehoben. Auch eine generelle Impfpflicht für Arbeitnehmer wurde in den USA vom Supreme Court verboten. In Frankreich mussten Abteilungen geschlossen werden, weil es nicht mehr genügend Personal gibt. Die Menschen werden entlassen, obwohl die Krankenhäuser schon vorher am Limit waren. Wie kann es sein, dass die Pflegefachkräfte gekündigt werden, wenn wir uns doch in der Pandemie befinden und jede helfende Hand in den Krankenhäusern gebrauchen können? Wenn nicht genügend Pflegepersonal da ist, bekommt das letztendlich der Patient zu spüren, der auf eben jenes Pflegepersonal angewiesen ist.
Zudem leidet das Pflegepersonal, welches gehen muss. Teilweise arbeiten sie seit über 30 Jahren in dem Beruf, sind mit Herz und Leidenschaft dabei, arbeiten engagiert und hilfsbereit. Der Beruf wird von manchen als Lebensaufgabe bezeichnet, so sehr hängen sie daran. Die Regierung nimmt ihnen durch die Impfpflicht ihren Herzensberuf. Zurück bleibt für einige Leere.
Täglich gibt es neue Stellenanzeigen von Pflegepersonal, welches nach einer neuen Beschäftigung sucht. Und es gibt immer mehr Menschen, die auf Grund der drohenden Impfpflicht demonstrieren oder spazieren gehen. Dagegen kann die Regierung nichts tun. Ein Zusammenbruch des Krankenhäuser ist nicht mehr auszuschließen. Wann auch immer die Politik das sieht, was auch immer passieren muss, damit die Politiker vom Kurs der Impfpflicht abkommen, früher oder später wird es sich zeigen.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Dana Samson studiert an einer deutschen Universität und schreibt hier unter Pseudonym.
Bild: Dietmar Rauscher/Shutterstock, SymbolbildText: ds
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